Lokalreview: Pizza Mari - Unprofessionell und ungewürzt

Lokalreview: Pizza Mari – Unprofessionell und ungewürzt

pizzabildIch koche nicht nur gern, sondern gehe auch sehr gern essen, daher wird’s an dieser Stelle zukünftig den einen oder anderen Hinweis auf empfehlens- oder meidenswerte Wiener Lokale geben; und in 10 Jahren ersetzt dann der Guide Datenschmutz den angestaubten Millau oder so… Als Auftakt folgt ein weniger gelungener Abend mit Fremdbewirtung in einer neuen Wiener Pizzeria: denn die österreichischen Tageszeitungen brechen geradezu in Lobeshymnen aus, wenn sie über die Mari schreiben. Ich hab zuerst in der Bunten Wahrheit aka Kronenzeitung und dann im Standard (Rondo) über das Lokal gelesen gelesen, das vor kurzem bei mir ums Eck aufsperrte. Dort seien die einzig wahren, die echten neapolitanischen Pizzen zu haben, so, wie man sie in Wien sonst nirgends bekäme. Das stimmt: eine so fade und in jeder möglichen Kategorie durchfallende Pizza bringt nicht mal der alte Fuchs Doktor Oetker aus dem Ofen – aber alles der Reihe nach.

Das Lokal versprüht spröden Kachelcharme, die 70er Jahre Salzstreuer fügen sich “harmonisch” in die übrige Einrichtung. Die Karte suggeriert Konzentration aufs Wesentliche und offeriert neben einer Portion Oliven und einer Handvoll (6 oder 7) verschiedenen Pizzen bloß Flüssiges: keine Zuppa, kein Insalata, keine Nudelgerichte. “Also muss die Pizza echt grandios sein”, dachten wir uns. Allerdings war mir so gar nicht nach Veggie-Style zumute, blieb also nur die Wahl zwischen Salami- und Salsiccia-Pizza. Zweitere sei aus, erfuhr ich auf Nachfrage, eine Tagespizza gäbe es nicht, antwortete mir die Kellnerin vollkommen erstaunt auf diesbezügliche Nachfrage – mein Anliegen schien ihr sehr absurd. “Gut, dann nehme ich eine Pizza Salami mit extra Büffelmozzarella,”, fügte ich mich in mein Schicksal.

Die Servicemitarbeiterin blickte mich nachdenklich an und klärte auf: “Das geht leider nicht. Ich könnte Ihnen aber eine Büffelmozarella-Pizza mit extra Salami machen lassen, das ist quasi das gleiche.” Als ich nach mehreren Sekunden Pause schließlich bemerkt hatte, dass sie keinen Scherz machen wollte, stimmte ich dem Tauschhandel resignierend zu – dabei hätte ich doch viel lieber eine Salamipizza mit Mozzarella als umgekehrt gehaben :mrgreen: Anja entschied sich für die Ripiena, ein kürzlich in Mode gekommener Ausdruck für die gute alte Calzone. Die isst aber ohnehin kein Neapolitaner, denn die klassische Touristenpizza kriegt prinzip-bedingt nie jenen knusprigen Boden, der diese speziellen Fladen auszeichnet.

Der Koch der Pizzeria Mari füllt besagte Ripiena mit riesigen Mengen vollkommen ungewürzten Ricottas mit ein paar winzigen Stücken von Prosciutto Cotto, der sich aussah wie Aldi-Toastschinken und nach genau gar nix schmeckte. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Ricotta in einer Ripiena nix verloren hat – aber wenn schon, dann müsste man diesen geschmacklosesten aller Frischkäse mindestens mit ein wenig Basilikum und Knoblauch aufpeppen, von Salz ganz zu schweigen. So schmeckt die ganz Partie wie eine unglaublich fade, viel zu groß geratene Kärntner Kasnudel…

Blieb noch meine Pizza, die beim Auseinanderschneiden gleich mal eine Menge Wasser ließ. Erwartungsgemäß war der Boden innen ziemlich matschig und vollgesogen, während der erhöhte Rand keineswegs die erhofften Luftblasen, umschlossen von oblatten-artig dünnen Teigschichten, enthielt, sondern von der Konsistenz her eher an einer mittelschweren, teigigen Weißbrotfladen erinnerte. Außer eines verlorenen wirkenden Blatt frischen Basilikums waren Gewürze auch hier Fehlanzeige; da konnte die ach so tollen Dosentomate direkt vom Vesuv auch nix mehr dran ändern. Zumindest die Salami stellte den alten Spruch, dass Fett ein Geschmacksträger sei, eindrucksvoll unter Beweis.

Originell fand ich auch die Interpretation des beliebten Chili-öls: schäzungsweise fünf Chilikerne in einer Kanne mit mittelmäßigen Olivenöls machen weder einen Sommer noch Schärfe – ich bildete mir einen leicht ranzigen Unterton ein, das könnte aber auch die Enttäuschung über das fehlende Capsaicin gewesen sein.

Wie eingangs erwähnt denken Karin Schnegdar von der Kronenzeitung und der Standard ganz anders darüber – also entweder hat der Koch einen verdammt schlechten Tag erwischt, oder die Artikel entstanden nicht unbedingt aufgrund eines Testessens… da lob ich mir doch meine aktuelle Lieblingspizzeria I Carusi. Mit der Rindscarpaccio-Pizza, bei der vom Teig bis zum Belag einfach alles perfekt stimmt, könnte sich Pizza Mari eine große Schnitte abschneiden… das ist eben wie beim Minimal Techno: je mehr man sich aufs Wesentliche beschränkt, desto deutlicher fallen Fehler auf.

52 Kommentare
    • jessica
      jessica sagte:

      also so ein blödsinn! als kennerin und liebhaberin der neapolitanischen pizza kann ich nur sagen: thumbs up für mari!
      richtige dicke, knusprig, angenehmes einfaches ambiente, liebe bedienerinnen, nicht überfüllte menükarte.
      also ich geh heute abend hin. wollte nur die telefonnummer raussuchen und dann stolper ich über so einen blödsinn. leute lasst euch nix sagen von so einem hansel! das caruso stinkt ab!

      • ritchie
        ritchie sagte:

        Jessica, sag arbeitest du vielleicht für die Pizzeria Mari? Dass das Caruso „abstinkt“, kann wohl nicht dein Ernst sein. Und dass eine „nicht überfüllte Menukarte“ ein Feature ist, war mir auch neu :mrgreen:

        • Philipp
          Philipp sagte:

          Ritchie ich glaube ihr hattet Pech mit einer Kellnerin, anders kann ich es mir nicht erklären. Zugegeben, das Personal ist manchmal strange aber die Pizza (alleine schon der Boden) gehört zu den mit Abstand besten in Wien. Kleine Auswahl und basic flair, aber wen das nicht stört der ist dort richtig…meiner Meinung nach.

        • Bensch
          Bensch sagte:

          also ich weiß echt nicht was dein pro­blem ist!!!!!!!!! machst da einen auf agro und dr. oek­ter weis­heit. das beste an dem schaß hier ist, dass die die sich davon beein­flus­sen las­sen, mir wenigs­tens nicht die plätze weg neh­men.
          ich würd jetzt nicht behaup­ten die pizza mari hat die beste pizze der nörd­li­chen hemi­sphäre. sie gehört aber bestimmt unter die top 3 in wien.

    • Anonymous
      Anonymous sagte:

      Kannst ungschauter hingehen, zur Mari. Die Pizza ist sensationell und die Bedienung außergewöhnlich freundlich. Der Pizzakoch hat manchmal seine Macken, was ich ihm aber gerne durchgehen lasse, solange er gute Pizza bäckt.Der Richi sollte zumindest ein zweites Mal hingeschaut haben, bevor er uns mit seinen Ergüssen langweilt.

      Kurte

      • Ritchie Pettauer
        Ritchie Pettauer sagte:

        Hab ich. Und so gelangweilt kann’s dich wohl nicht haben, wenn du sogar kommentierst :-)

        Wer etwas Ahnung vom Kochen und von italienischer Küche hat wird in diesem überteuerten Lokal, das lediglich von ein paar Zeitungsberichten lebt, sicher nicht glücklich.

        • Philipp
          Philipp sagte:

          Ganz ehrlich, eben wer eine Ahnung von italienischer Küche und davon hat, wie eine echte Pizza zu schmecken hat kann die Qualität dort nicht ignorieren. Über Geschmäcker läßt sich bekanntlich streiten, aber zu behaupten die Pizza lebt nur von Zeitungsberichten (welchen überhaupt??) liegt falsch

  1. anand
    anand sagte:

    hi interessanter bericht, ich wuerde empfehlen die pizza bei mari nochmal zu versuchen. das war vielleicht nur ein „bad hair“ day. wir gehen sehr oft hin und finden dass die pizza wirklich eine der absolut besten in ganz wien ist. finde das ambiente auch super. und ja, jetzt habe ich auch lust auf pizza, werde wohl mal schnelle rueberschauen… :lol:

  2. partigiano
    partigiano sagte:

    Bei der „Ripiena“ handelt es sich definitiv nicht um ein Modewort, sondern um eine der klassischen neapolitanischen Pizze – und Ricotta gehört da einfach hinein. Dass das geschmacklich nicht jedermanns Sache ist lasse ich mir gerne einreden, dass der Schreiber dieser Kritik bedauerlicherweise noch nie in seinem Leben eine Pizza in Neapel gegessen hat, ist aber ebenso augenscheinlich. Die Pizza bei Mari‘ kommt rein geschmacklich schon recht nahe an das neapolitanische Original heran. Die Größe leider schon weniger, und das Service war auch bei meinem ersten Besuch etwas ruppig. Könnte man zwar als neapolitanisch durchgehen lassen, war aber wohl eher nicht so beabichtigt.
    Fazit: wer neapolitanische Pizza zu schätzen weiß, der ist bei Mari‘ sicher nicht schlecht aufgehoben – ansonsten gibt’s ja noch die schon erwähnten I carusi/terroni/ragazzi, die Pizza in recht akzeptabler Qualität backen, und für den Schreiber der obenstehenden Zeilen geschmacksverstärkte Frisbees von Dr. Oetker.

    • ritchie
      ritchie sagte:

      Also bitte… hab’s eh oben geschrieben, Carusi ist meine derzeitige Lieblingspizzeria in Wien. Und nein, bei einer neapolitanischen Pizza sollte der Teig nicht labrig-gummiartig sein wie im Mari!

      • PiazzaGaribaldi
        PiazzaGaribaldi sagte:

        UND ja du irrst, egal wo DIR die pizza schmeckt. tatsache ist dass es überall in bella napoli kleine pizzerien bestehen die pizza wie bei mari herstellen. am markt bekommst du die pizza zusammengelegt in ein papier gewickelt und sie schmeckt herrlich. aber um das festzustellen sollte man erst mal in neapel gewesen sein.

        die pizza hat im mari sehr gut geschmeckt und kommt der neapolitanischen sehr sehr nahe. die bedinung freundlich, das lokal SEHR übersichtlich (kein einziges bild an der wand) schlicht und gut. typisch neapolitanisch, könnte man meinen. der preis von 8,60€ ist naja, aber es ist klar dass sie nicht einen euro wie in neapel über die gasse kosten können.
        fazit
        spitzen pizza
        lokal so olala

        • ritchie
          ritchie sagte:

          Jetzt hört’s doch endlich auf, die armen Neapolitaner zu beleidigen, die können sich ja nicht wehren. Würden sie aber, wenn sie wüsste, dass ihnen unterstellt wird, sie stünden auf Pizzateig mit der Konsistenz von feuchtem Kaugummi. Neapolitanische Pizzen sind dünn, außerdem rinnt beim Durchschneiden kein Wasser raus. Oder ich hab nur „unauthentische“ Pizzen dort gegessen. Das glaub ich aber eher nicht.

  3. PiazzaGaribaldi
    PiazzaGaribaldi sagte:

    na aber geh ritschiiii. wo hast die gegessen?
    im mari rann heute kein wasser raus. übrigens wenn das passiert dann liegts an den tomaten.
    muß net unbedingt der pizzabäcker schuld sein. der pizzateig war richtig „angesetzt“ da kannst tempelhüpfen.
    viel spass beim pizzamann oder flitzer oder wie die alle heissen.
    ich fahre mittlerweile seit vierzig jahren nach neapel und ich bin der meinung dass der neapolitanische pizzerbäcker im mari die besten NEAPOLITANISCHEN pizzas macht.
    …aber wenn ihr sie mit diversen auflagen und doppelt belegen müßts dann essts doch lieber an grenadierer ;-)

    • ritchie
      ritchie sagte:

      Für Pizzamänner und -flitzer hab ich nicht mal Verachtung übrig :wink: Da lob ich mir doch einen Schinken-Käse-Toast. Das Zeug ist ja Pizza-McDonalds. (Als ich mit 16 in London war, gab’s Pizza bei MacD; absolut keine Ähnlichkeit mit dem gleichnamigen italienischern Gericht.) Gibt eh ein paar gute Pizzerien in Wien! Aber wenn man original-neapolitanische will, muss man wohl weiterhin nach Italien fahren. Und Kräuter gehören die Tomatensauce, zumindest Orgeano. Neapel hin oder her :mrgreen:

      Und zu den Doppelauflagen: Salsiccia war aus, und mir war nicht nach vegetarischer Pizza… wobei Salami eh immer eine Notlösung ist.

      • Micki
        Micki sagte:

        Ad: Kräuter/Oregano: Da meine Mutter eine Allergie auf Oregano hat, baten wir in Italien (Norditalien, Sardinien) immer, nicht extra Oregano auf die Pizza zu streuen – die Kellner schauten uns immer verwundert an: Oregano wird traditionellerweise nicht auf die Pizza gestreut, das scheint eine „Unsitte“ in Österreich und Deutschland zu sein. Vielleicht ist das aber in Neapel anders ;)

        • Ritchie Blogfried Pettauer
          Ritchie Blogfried Pettauer sagte:

          Ja, definitiv – Oregano passt auch nicht zu allen Pizzen; in .at ist’s halt häufig die einzige Möglichkeit, irgendwie Geschmack auf den Fladen zu kriegen; aber ich bin kein Freund von getrocknetem Oregano, der draufgestreut wird – frische Kräuter in der Tomatensauce können aber schon was.

  4. Siciliano
    Siciliano sagte:

    Zugegeben, einige der erwähnten Kritikpunkte entsprachen anfangs tatsächlich der Realität. Doch muss man ehrlicherweise sagen, dass sie diese großteils ausgemerzt haben.
    Bezüglich Lokalatmosphere kann man streiten, ja es ist sehr karg und simpel, aber das entspricht auch der Intention der Besitzerin (übrigens jeder Neapelbesucher weiß, dass die Pizzerien dort sehr ähnlich ausschauen).
    Die Größe der Pizza hat sich ebenfalls zum besseren geändert, seitdem der neue (neapolitanische)Pizzabäcker gekommen ist. Ja die Pizza ist elastischer als eine aus den Pizzerien des 1. Bezirks, die aber mE zwar ultradünn sind, aber steinhart und zu trocken. Im Endeffekt bleibts natürlich jedem selber überlassen wo er hingeht, als zufriedener Kunde der Pizzeria Mari, kann ich Dir einen Zweitbesuch aber nur ans Herz legen.
    PS: Die Kellnerinnen sind übrigens extrem nett!

  5. Lorenzo
    Lorenzo sagte:

    Ich muss mal ganz ehrlich was sagen: Wenn dieser seltsame Ritschi mit seiner lustigen Mütze seine dumme Polemik für das snobbige I Carusi loslassen will, soll er das ruhig machen: Bornierte Kritiker wird es immer geben. Die beste Pizza in Wien gibt’s mit Sicherheit bei Pizza Mari in der Leopoldsg. 23a. Die am ehesten stilvoll eingerichtete Pizzeria in Wien ist mit Sicherheit Pizza Mari in der Leopoldsg. 23a. Die Pizzeria mit der angenehmsten Karte ist mit Sicherheit Pizza Mari in der Leopoldsg. 23a. Und das lasst euch von einem Italiener sagen. Danke fürs Lesen! Und jetzt Schluss.

    • ritchie
      ritchie sagte:

      Die Meinungen gehen halt auseinander. Alle meine kochenden Freunde fanden’s auch mies, aber egal. Ich ess halt gern Pizza mit Carpaccio drauf und einem dünnen Boden, der nicht vor Wasser trieft. Und was an Plastiktischen und -stühlen „stilvoll“ sein soll, weiß ich nicht. Authentisch vielleicht, aber sicher nicht stilvoll. Die Einrichtung von I Carusi find ich großartig, snobbig trifft eher auf meine Personal-Erfahrungen im Mari zu. Aber die Meinungen über Bobo-Lokale gehen eben auseinander, muss man nicht so eng sehen. Mir hat’s im Mari halt nicht geschmeckt, anderern Leuten auch nicht. (Schon lässig, dass man am eigenen Blog immer das letzte Wort hat :mrgreen:)

  6. unknown
    unknown sagte:

    …wenn man büffelmozarella auf einer pizza haben möchte, darf man sich nicht über eine „wässrige“ pizza ärgern. mozarella di bufala schmeckt manchen zwar besser, hat aber einen wesentlich höheren wasser- und geringeren fettanteil als der herkömmlich verwendete käse auf pizza…(z.b. das was bei uns als mozarella in der viereckigen packung erhältlich ist und von den italienern als fior di latte bezeichnet wird) weshalb die bufala normalerweise nur auf wunsch drauf getan wird.
    ich war noch nie bei der mari‘ – es ist mir auch realtiv gleichgültig, nur die „wässrige“ kritik, würd ich weder dem pizzaiolo der mari‘, noch der tomatensauce zuschreiben.

  7. Anonymous
    Anonymous sagte:

    ja also das ist echt böse. pizza mari hat wunderbare pizzen! vielleicht sollte man sich nicht zuviel erwarten aber sie machen die beste margharita!! recht dünn, knusprig, gutes öl, basilikum blabla :) schmeckt viel besser als sonst wo weils nicht so eine pampe ist! und salat haben sie auch, nur einen aber einen sehr guten gemischten salat und ganz ehrlich mehr brauche ich nicht.
    also unbedingt (nochmal) probieren!

    • ritchie
      ritchie sagte:

      Wie kommst du drauf? Klar war ich schon in Neapel, aber das hat echt nix mit Neapel zu tun – die Pizza dort ist einfach sch**sse, Punkt. Schon eigenartig, dass das alle meine italienischen Kumpels auch so sehen…

  8. tommi
    tommi sagte:

    einmal wollte meine frau dass ihr der pizzarero (stimmt das so?) eine pizza mit rucola on top nochmal kurz aufwärmt, weil mein schwager, für den wir voreiligerweise eine pizza mitbestellt hatten, sich verspätet hatte.
    na mehr hat sie nicht gebraucht :-)
    auf englisch mit unnachahmlichen sizilianischen akzent hat ihr luigi (stimmt das so) erklärt dass sich sein ofen ob so einer zumutung mit hoher wahrscheinlichkeit selbst verbrennen würde, was ihn entehren und noch generationen nach ihm……kurz er hat sich geweigert.
    meine frau hat dann den rucola manuell entfernt und dem noch immer unter schock stehenden manfredo (?) hingehalten.
    nun gut, sowas kann uns nicht abhalten, wir sind trotzdem fans von bertoldo (?), leider grüsst er uns jetzt nicht mehr, aber hey…..
    er ist halt ein echter schischilliano :-)

    • ritchie
      ritchie sagte:

      Ja, die sind da ziemlich dogmatisch :mrgreen: Ich persönlich bevorzuge ja das „Kunde = König“ Prinzip… aber Schischilliano wundert mich? Ich dachte, der Gag wär die original neapolitanische Pizza? Arbeiten in Neapel denn ausschließlich Sizilianer am Steinofen? :-)

      • tommi
        tommi sagte:

        ja – alle beide.
        ich finde das prinzip dennoch genial, zumindest vom unternehmerischen standpunkt. bedienung nett, nur mädels (was gscheit ist weil die burschen zu 90 % klauen), getränke und pizza in windeseile am tisch, schmeckt gut – zumindest mir, kein energieraubender schnick-schnack wie salat oder suppe.
        klar ist es ein bobo-lokal, aber die müssen ja auch wo essen :-)

  9. Anonymous
    Anonymous sagte:

    also ich weiß echt nicht was dein problem ist!!!!!!!!! machst da einen auf agro und dr. oekter weisheit. das beste an dem schaß hier ist, dass die die sich davon beeinflussen lassen, mir wenigstens nicht die plätze weg nehmen.
    ich würd jetzt nicht behaupten die pizza mari hat die beste pizze der nördlichen hemisphäre. sie gehört aber bestimmt unter die top 3 in wien.

  10. Rainer
    Rainer sagte:

    Also, zum Essen können wir leider nichts sagen. Wir wollten heute abend mit Freunden hingehen, weil wir recht Gutes über das Lokal gehört haben. Unser Aufenthalt dort hat insgesamt grob geschätzte 40 Sekunden gedauert. Als wir das Lokal betraten, konnten wir schon erkennen, dass es eher schwer bis unmöglich wird, einen Tisch zu bekommen. Ein einziger Tisch war unbesetzt, dafür aber mit einem Reserviert-Schild versehen. Wir sind dann also vor dem Pizzaofen gestanden und ich hätte mir erwartet, dass uns jemand vom Personal begrüßt oder sonst irgendwie zu verstehen gibt, dass unsere Anwesenheit registriert wurde. FEHLANZEIGE!
    Die beiden jungen Männer hinter dem Pizzaofen haben uns angestarrt und selbst ein höfliches „Hallo“ meinerseits war offenbar noch nicht Motivation genug, zumindest mit einem freundlichen Lächeln zu reagieren. Nachdem sich das Szenario mit den Kellnerinnen wiederholt hat und eine davon dann fast noch in uns hineingekracht ist, haben wir uns recht spontan entschieden, auf das Lokal zu verzichten. Und ich habe fast das Gefühl, wir haben nichts versäumt!

    • Ritchie Blogfried Pettauer
      Ritchie Blogfried Pettauer sagte:

      Hehe… hätt schon gar nicht mehr geglaubt, dass hier mal wieder ein Kommentar auftaucht, der nicht von „Fans“ stammt :-)

      Und ja, du hast völlig recht – das Personal ist alles andere als freundlich. Wie eh schon geschrieben: die perfekte Pizza gibt’s für mich persönlich im I Carusi in der Kirchengasse. Die Kellnerinnen und Kellner dort sind übrigens auch alle sehr nett (okay, mittlerweile hab ich einen Stammgast-Bonus, aber das war schon von Anfang an so.)

  11. hammer flo
    hammer flo sagte:

    also die pizzen schmecken sensationell… und grad dieser cremige ricotta geschmack macht die ripieno aus… die war einfach nur köstlich… außerdem schmeckt das verwendete tomatensugo genau so wie es soll ( vgl. hier die pizza ré in rom –> von einem römer empfohlene sensationelle pizzeria)… außerdem is der espresso ebenfalls guat… werde mal die i carusi ausprobieren, aber einstweilen is das geschmacklich die beste pizza in wien.

  12. daniele
    daniele sagte:

    Caro ritchie,

    se é vero che hai dei amici italiani, ti potranno sicuramente tradurre questo commento.
    oppure, se sei stato a napoli varie volte magari ne capisci pure abbastanza della lingua italiana per capirlo?

    se il tuo verdetto dovrebbe essere una critica onesta e competente posso soltanto dedurre che sei stato in un locale diverso oppure hai avuto una sfiga astronomica. leggendo più attentamente la tua critica però, ho la vaga sensazione che é molto più probabile invece, che tu semplicemente non ne capisca niente del cibo e men‘ che meno della pizza.

    colgo l’occasione per rispondere più in dettaglio sui compimenti della tua critica, spiegando cosifacendo anche la mia sovra detta vaga sensazione:

    – al mari oltre alla pizza salame e alla (buonissima) pizza alla salsiccia per i carnivori hanno anche quella al prosciutto oppure la pizza patate e coppa.

    – una pizza salame con mozzarella di bufala vuoi? e seriamente ci vuoi far‘ credere che ne capisci qualcosa di cibo? .. il gusto delicato della bufala soffocherebbe sotto il salame e quasi non saprai distinguere fra bufala e mozzarella normale.

    – poi spiegami… qual‘ é la differenza fra una pizza salame con bufala e una pizza bufala con salame? vorresti avere una pizza non mozzarella normale con sopra del salame e in cima un altro pò di bufala? sul serio? comunque capirei se a ’sto punto possa sembrare un po aquosa la pizza…

    – tagespizza? ma che cretino austriaco devi essere per chiedere una cosa del genere? capisco benissimo la reazione della povera ragazza..

    – lo so che anche da noi in italia mettono l’olio oppure l’olio piccante sulla pizza ma personalmente credo che l’olio non abbia nessuna ragione di esistenza su una pizza buona (perché altera il sapore), a parte su una pizza bresaola con rucola. detto questo non posso giudicare quanto sia piccante l’olio della MARI ma posso dirti che a vienna non sono stato in grado di avere dei peperoncini piccanti seri.. e se sono quelli veramente piccanti ti bastano pochi in un litro d’olio questo te lo assicuro!

    – come designer non ne discuto di stile e ambiente anche perché per un vero buongustaio il cibo in un locale dovrebbe pesare 99% del verdetto (mezzo percento per l’ambiente e mezzo per il personale). personalmente trovo il locale arredato con molta cura del dettaglio e della autenticità. per quanto capisco cura e occhio si potrebbero anche chiamare „stile“.

    detto ciò:

    la pizza al mari può piacere o meno ma é decisamente un pizza fatta come dio comanda! anche al „SESTANTE“ (costosissimo) ai „CARUSI“ ai „RAGAZZI“ e al „IL MARE“ la fanno bene ma personalmente penso che la pizza del „MARI“ sia la più buona per il semplice fatto che é la più pura. come tu giustamente dici: „é come con il minimal techno, più si riduce più si sentono i difetti e gli errori“ e al MARI non ne ho trovato uno! é una pizza perfetta e punto.

    quello che mi stupisce di te in verità però non é il tuo verdetto ma che sei (quasi) da solo con la tua opinione e pure ti giustifichi! questo lo posso soltanto commentare soltanto con „beratungsresitent UND geschmacksverirrt“.

    chiedo scusa se con questo ti ho offeso personalmente ma il cibo é una faccenda moooolto personale ;-D

    ps: in ogni caso vorrei sentire cosa ne pensi della mari dopo una seconda prova!

    • Ritchie Blogfried Pettauer
      Ritchie Blogfried Pettauer sagte:

      Danke für die ausführliche Kritik an der Kritik :-) Ich war neugierig und hab mir den Kommentar gleich mal von Google übersetzen lassen.

      Den 2. Versuch hab ich nun schon hinter mir – es scheint wohl, so zumindest die Meinung in meinem Freundeskreis, sehr starke Qualitätsschwankungen zu geben (Tagesverfassung des Kochs? Rastzeit des Teigs?), wer weiß das schon…

      Aber was soll ich sagen? „La mia fortuna è stato anche il secondo tentativo entro i limiti.“ Schade, wo die Mari doch so nah wär.

  13. andrea
    andrea sagte:

    keine frage dass sich über geschmack streiten lässt. jedoch wer pizzamann pizzen für eine pizza hält, soll sich lieber über anderes den kopf zerbrechen.
    die beste pizza österreichs gibt es seit zwei jahren über die sommermonate auf der summerstage in der pizzeria riva. dies hat jetzt mit geschmack nichts zu tun, aber wer diese meinung nicht teilt, hat von einer „echten“ pizza keine ahnung!!!
    auch ganz ok ist sie im rossini. im 1. bezik.
    im mari war ich noch nie, wollte aber hinschauen und mir selbst ein bild machen. als ich jedoch auf der homepage von der pizzeria mari war und mir die speisekarte durchlas, sah ich das absolute NO GO für eine pizza. jeder der ahnung davon hat, jeder vernünftige italiener, jeder neapolitaner kann es nicht verstehen und greift sich am kopf mit den gedanken……“wie kann man eine pizza, so verschandeln“……
    denn liest man die speisekarte durch, findet man bei der pizza prosciutto die herkunft des schinkens—–und zwar ist das, burgenländischer rohschinken!!!!!! oddio!!! zwei pizzen drunter findet man eine mit „hauswurst aus niederösterreich“…..
    ich fass das einfach nicht!! jeder der auch nur wirklich einen hauch von ahnung hat, würde NIEEEEEEEEEEEEEE auf eine neapolitanisch pizza, hauswurst aus nö und schinken aus dem burgenland drauflegen.
    somit hat die pizzeria mari sich schon im vorfeld selbst aus dem rennen befördert.
    und allen die das für gut heißen, geht ruhig weiter hin…im grunde ist es egal, in welche pizzeria ihr geht, denn von einer richtigen pizza habt ihr leider keine ahnung.
    fühlt sich jetzt jemand persönlich angegriffen, lasst euch nur gehen und haut in die tasten und blast euch auf….dieses verhalten würde nur mein geschriebenes bestätigen, vonwegen null ahnung von authentischer pizza di napoli

    ciao a tutti
    andrea (an alle pizza-spezialisten, ist in italien ein männl. vorname) , di napoli

    • Ritchie Blogfried Pettauer
      Ritchie Blogfried Pettauer sagte:

      Ganz deiner Meinung – und der beschriebene Hofer-Ricotte ohne Salz+Gewürz geht auch gar nicht.

      I Carusi kann ich sehr empfehlen; Prosciutto Crudo Pizza ist zwar nicht mein Fav, aber der Rohschinken dort kommt aus Italien und schmeckt auch so.

      Das Rossini find ich ebenfalls sehr okay, von der Riva auf der Summerstage hab ich gelesen, aber letzten Sommer leider die Testpizza verpasst; ich hoff, die sind nächstes Jahr wieder dort – dein Kommentar liest sich ganz so, also hätten wir ähnliche Pizze-Vorlieben und Bewertungskriterien – im Gegensatz zu den ganzen authentischer Auskennern :frog3:

    • Ritchie Blogfried Pettauer
      Ritchie Blogfried Pettauer sagte:

      Da bin ich ganz deiner Meinung – das I Carusi kann ich sehr empfehlen, da kommt der Prosciutto Crudo definitiv nicht aus dem Burgenland *g*

      Das Rossini find ich auch sehr okay, vom Riva hab ich gelesen, hab’s aber letzten Sommer leider verpasst, mal hinzuschauen – ich hoffe, die sind nächster Jahr wieder auf der Summerstage. Wir scheinen ähnliche Pizze-Vorlieben zu haben – und ganz andere als die vielen authentischen Auskenner *frog3*

  14. andrea
    andrea sagte:

    hallo ritchie

    offenbar wissen wir beide, was eine gute pizza ausmacht :-)

    ich bete auch schon längere zeit, dass RIVA wieder eröffnet. in einem schwachen monat wissen wir es.
    selbst der mobile steinofen kommt aus neapel.
    geh unbedingt hin. meiner meinung nach, gibt es sowas kein zweites mal in österreich. selbst für italien sicherlich im oberen niveau. verwendet werden auch nur san marzano tomaten welche nur in kampanien wachsen. alleine die tomaten schmecken so unvorstellbar.

  15. dizzy
    dizzy sagte:

    ja – also zusammengefasst –
    1. welche sind denn jetzt die besten pizzarias in Wien? und
    2. welcher ist der beste Pizza-Lieferant (2.,20. Bezirk)? (Wenn ich an einem Kater-Tag nicht aus dem Haus geh, nehm ich auch in Kauf, dass es keine Top-Pizza ist. Aber was da tlw. im Karton daherkommt…)

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