Facebook, Trade-Offs und die neuen AGBs

Facebook, Trade-Offs und die neuen AGBs

Die kürzlich erfolgte und mittlerweile wieder zurück genommene AGB-Änderung bei Facebook sorgte für Unmut bei nicht ganz einem Promille der User. Mittlerweile wurde die umstrittenste Änderung – das Recht an allen Inhalten – wieder zurückgenommen. Zahlreiche Rechtsexperten sind ohnehin der Meinung, dass die AGBs (aufgrund fehlender Übersetzungen bzw. fehlender Formulierungen) in .de und .at ohnehin nicht rechtsgültig wären. Wie auch immer: wer ein Manuskript in der Tasche hat, das ihn zum Millionär machen wird, der sollte von einer Vorab-Veröffentlichung auf FB absehen :mrgreen: Aber abgesehen davon muss den Usern klar werden, dass nix im virtuellen Leben umsonst ist.

Anzumerken wäre vielleicht noch, dass man die Sache auch mal aus der Sicht von FB betrachten sollte: erstens mal würden Übergriffe auf geistiges Eigentum (wie hier beschrieben) wahnsinnig negative PR machen, zweitens muss sich Facebook – allein schon aus Gründen der Content-Aggregation – rechtlich absichern. Dass dieser Prozess in Diskussion mit den Usern geschieht, ist durchwegs zu begrüßen. Trotzdem sollte man sich keinerlei Illusionen darüber hingeben, dass letztendlich der Betreiber am längeren Hebel sitzt, der ihm aber auch nichts mehr nützt, wenn die User abwandern. Kurz gesagt: ich denke, dass Angebot und Nachfrage in diesem Fall ein ausreichendes Regulationskriterium darstellen. Hysterie muss echt nicht sein.

5 Kommentare
  1. xoorg
    xoorg sagte:

    Nach wie vor kann ich den Hang zum virtuellen Seelenstrip vieler Leute nicht verstehen. Ich bekomme immer wieder gesagt wie wichtig es ist auf WkW vertreten zu sein, da wären ja alle und man würde Personen treffen die man schon Jahre nicht mehr gesehen hat. Sorry, aber lasst es euch gesagt sein 99% der Menschen die ich seit Jahren nicht gesehen habe, will ich gar nicht mehr sehen. Das hat einen Grund!

    Aber zurück zum Thema es war klar das so etwas irgendwann kommen musste, wie sonst sollten diese Plattformen bleibende Werte schaffen?

  2. Harald
    Harald sagte:

    In welchem Rahmen man die Facebook-Features nutzt und zu welchem Zweck, ist ja von jedem selbst direkt steuerbar. Wenn ich nicht will, dass ein Foto öffentlich wird, dann sollt ich’s eben nicht (egal wohin) uploaden. Wer Facebook nutzt, wird in irgendeiner Form Nutzen erwarten oder erhalten. Und dagegen sind „Folgekosten“ und „Risiken“ abzuwiegen. Anfangs hat mich die Geschichte mit den Rechten am Content auch etwas irritiert. Aber wenn ich daran denke, wie leichtfertig manche Leute diverseste private oder geschäftliche (auch vertrauliche) Informationen per Mail versenden…

    • ritchie
      ritchie sagte:

      Das ist genau der Punkt! FB hat von sich nie behauptet, ein Full-Service Repository, quasi ein Schließfach, für Kundeninhalte zu sein. Der Service ist gratis und muss monetarisiert werden, das gelingt derzeit so gut wie gar nicht. Mir ist’s lieber, FB vercheckt meine hochgeladenen Fotos an irgendwen, als die Seite sperrt zu oder es werden Abogebühren eingeführt. Wie du richtig schreibst: der User sucht ja zum Glück selbst aus, was er hochlädt :mrgreen:

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