Roboter machen Musik

Online Lese-Tipp: Ihr glaubt nicht, dass Roboter grooven können?

Werden autonome Flugdrohnen zukünftig die Menschheit beherrschen? Oder kontrolliert Skynet seine vergleichsweise dämlichen Schergen zentral? Niemand außer Arnold Schwarzenegger kennt auf diese Frage eine andere Antwort als „Zweifellos!“ Bis es soweit ist, müssen wir uns allerdings mit einer weit existenzielleren Frage beschäftigen: Musizieren zukünftig ausschließlich Roboter und kreative Algorithmen für uns? Jedes Madonna-Album legt diesen Schluss immerhin seit Jahrzehnten gefährlich nahe. Und wer Britney Spears schon mal minus Autotune singen gehört hat, den plagen womöglich noch heute grässliche Alpträume.

Roland Trimmel, Experte für digitale Produkte an der Schnittstelle von Netz, Technologie und Musik und Mitgründer der Songwriting-Assistenz-Software Liquid Notes, hat auf Medium.com ein hochspannendes Dossier zu diesem außergewöhnlich kontroversiellen Thema verfasst: Will all musicians become robots? berichtet vom Status Quo moderner Musikmaschinen und von der Befürchtung, dass künstliche Intelligenz (KI oder AI von „artificial intelligence“) zukünftig den Ton in Radio, Funk und Fernsehen angeben könnte.

Roland stellt seinem Text eine paradigmatische Frage voraus: „Is the world ready for the perceptional battle that AI in music poses?“

This question was posed at Boston’s A3E Conference last month by a team member at Landr. Their company had received death threats from people in the mastering industry after having released a DIY drag-and-drop instant online mastering service powered by AI algorithms.
It illustrates the resistance that the world of AI has incited amongst us. Some fear that robots will take over à la Terminator 2. Some fear that the virtual and artificial will replace the visceral. Some cite religious views, and others? Frankly, others just seem ignorant.

Der robotische Blechbläser

Während der Autor zwar zu dem Schluss kommt, dass Computer aus derzeitiger Sicht nie „selbständig“ komponieren werden, so zeigt er in seinem Dossier dennoch auf, was alles schon möglich ist: Von der fast vollautomatischen Unterstützung beim Mastering über vorprogrammierte Stile bis zur Unterstützung bei der Ausarbeitung komplexer Harmonien greifen Algorithmen immer stärker in die Musikproduktion und -analyse ein.

In the not too distant future—and we’re talking only years from now—we will be used to incredible music making automatons controlling most complex harmonic figures, flawlessly imitating the greatest artists.

Musik-Roboter, der live auf menschlichen Input reagiert

Insofern haben sich Kraftwerk wohl getäuscht: Wir sind nicht die Roboter, aber die Roboter singen zukünftig mit im Chor. Bis MC Algorithm aber so gut rappen kann wie Method Man, Ghostface und Co., wird noch Luft durch die Saxophone dieser Welt strömen. Aber wer weiß, vielleicht produziert RZA den nächsten „Bobby Digital Hit“ im Duo mit DJ Scratchscript.

► Roland Trimmel: Will all musicians become robots? Embracing the tech and staying human: 5 things we learned working on intelligent algorithms

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