Buchpublikation: Lehrende arbeiten mit dem Netz

Buchpublikation: Lehrende arbeiten mit dem Netz

Lehrende arbeiten mit dem Netz ist seit heute online als ePUB und PDF gratis verfügbar. 104 Lehrende schildern in ebenso vielen Beiträgen ihre persönlichen Erfahrung mit digitalen Medien im Unterricht. Das Themenspektrum reicht von Elementarpädagogik bis zur Erwachsenenbildung. Für das Kapitel Hochschule durfte ich den Beitrag Das Web mit WordPress unterrichten beisteuern – siehe weiter unten.
 

Die zweite Publikation von Werdedigital.at nach Leitfaden: Das neue Arbeiten im Netz entstand in Kooperation mit der Education Group und wurde heute auf der Interpädagogica in Linz präsentiert:

WerdeDigital.at und Education Group geben in Zusammenarbeit diese Publikation für Lehrkräfte heraus und schaffen damit einen neuen Ratgeber, eine Inspirationsquelle für Lehrende, die in der Bildung – von Elementarpädagogik über Schule bis Universität und Erwachsenenbildung – tätig sind oder in Zukunft tätig sein werden.
Lehrende arbeiten mit dem Netz

Meral und David präsentieren den neuen Sammelband auf der Interpädagogica

Der Sammelband, an dem alle Autorinnen und Autoren ehrenamtlich mitwirken, steht tutto completti unter einer Creative-Commons-Lizenz, das heißt er kann, darf und soll als offene Bildungsressource frei kopiert werden. Ich freue mich, Teil des Autorenteams zu sein – möge Lehrende arbeiten mit dem Netz weite Verbreitung finden und viele Kolleginnen und Kollegen beim Einsatz von Online-Medien inspirieren und ermutigen!


 

Download: Lehrende arbeiten mit dem Netz

 

 

 

Das Web mit WordPress unterrichten

Mag. Ritchie Pettauer

Als Blogger ist WordPress, eines der populärsten Content Management Systeme, für mich zu einem unverzichtbaren Werkzeug geworden. Als Universitäts- und FH-Lektor, der seit über 10 Jahren im Hörsaal über Neue Medien, Digitalisierung, Online Redaktion, Social Media und Web Analytics spricht, habe ich diese flexible Open Source Software samt ihres facettenreichen Umfelds als effiziente, praxisorientierte Unterrichts-Plattform sehr zu schätzen gelernt.

WordPress fungiert in meinem didaktischen Konzept nicht etwa als eLearning Plattform, obwohl auch für diesen Einsatzzweck sehr gut geeignete Erweiterungen verfügbar wären. Ich weiß das, weil ich vor einigen Semestern mit einer Gruppe überdurchschnittlich engagierter Studenten gemeinsam eine solche eLearning Plattform als Abschlussprojekt geplant, umgesetzt und ins Netz gestellt habe.

Unser Prototyp ist mittlerweile nicht mehr online, aber es geht mir auch gar nicht darum, Start-Ups und dauerhafte Webpräsenzen zu generieren: Die Studierenden sollen verstehen, was meine Vorlesungsinhalte in der Praxis bedeuten. Über CTAs, Analysetools und Content Distribution zu sprechen und zu diskutieren, ist eine Sache. Parallel im „richtigen Internet da draußen“ die vermittelten Ansätze auszuprobieren und anschließend die Ergebnisse zu analysieren, vertieft den Lerneffekt enorm.

Vor der Ära der Digitalisierung war der Betrieb einer Lehrredaktion nur mit großem organisatorischem und finanziellem Aufwand möglich. Tools wie WordPress ermöglichen es uns Lehrenden nun, mit minimalen Ressourcen ein Experimentallabor zu basteln und dabei in hohem Maß auf die persönlichen Interessen der Kursteilnehmer einzugehen.

Wecken meine Lehrveranstaltungen in weiterer Folge sogar die Lust, selbst ein Blog zu betreiben, dann weiß ich: Mission erfüllt. Natürlich will ich meine Studenten mit ein paar wichtigen Grundprinzipien vertraut machen und mische Projektarbeiten mit Frontalvorträgen. Aber letztendlich geht es mir primär darum, den Studenten zu zeigen, wie sich selbst etwas beibringen können. Denn das Web ändert sich so rasant, dass Weiterbildung ein ganzes Arbeitsleben lang nottut.

Wie Lego: Viele verschiedene Bausätze

Bei Kreativ- und Management-Coaching Seminaren setzen manche Trainer mittlerweile sehr gerne Legosteine ein, um die Gedanken der Teilnehmer aus den gewohnten Bahnen zu lenken und Zusammenhänge auf einer anderen, nämlich der haptischen Ebene, besser zu verstehen.

WordPress leistet im virtuellen Raum Ähnliches und bietet je nach den thematischen Schwerpunkten der Vorlesung zahlreiche Möglichkeiten für unterschiedliche Szenarien. So könnte etwa jeder Student ein eigenes Blog konzipieren und umsetzen, oder die gesamte Gruppe zum simulierten Medien Start-Up mutieren und von Namensfindung und Konzept über die Redaktionsplanung bis hin zu Analyse, SEO- und Social Media Optimierung den gesamten digital-medialen Entstehungsprozess durchlaufen.

Wenn alle Theorie grau ist, dann wird die WordPress Praxis schnell sehr bunt, speziell wenn man den Studierenden völlige Freiheit in Konzeption und Themenwahl lässt. In einer Vorlesung über Suchmaschinenoptimierung und Webanalyse lautete die Herausforderung, ein Online-Angebot zu kreieren, das im Laufe nur eines Semesters veritable Suchmaschinenplatzierung und hohe Verweildauer erreicht. Entstanden ist dabei die illustre Adresse nimm-mich-richtig.de: Eine Webseite, die diverses Sexspielzeug in naiv-unsachgemäßer Verwendung vorstellt. Skurril, aber alles andere als eine Spielerei: Googeln Sie doch einfach mal „Sturmhaube Kälteisolation“ und werfen Sie einen Blick auf die Top-5-Ergebnisse *fg*

BIO: Mag. Ritchie Pettauer studierte in Wien Kommunikations- und Politikwissenschaft. Seit 2002 ist er Geschäftsführer des Beratungsunternehmens pnc | pettauer.net Consulting. Er betreibt ein Blog zum Thema digitale Kommunikation und unterrichtet seit 2000 als Lektor am Institut für Publizistik sowie an verschiedenen Fachhochschulen.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar