Windows Mobile: Software- und Synchro-Tipps

Windows Mobile: Software- und Synchro-Tipps

Wie an dieser Stelle schon mal erwähnt bin ich seit einigen Wochen hocherfreuter Besitzer eines HTC-Geräts, in meinem Fall gebrandet als T-Mobile MDA III. Mein kleiner Tricorder* verrichtet brav seine HSDPA, WLAN, Bluetooth und GPS Dienste, mittlerweile hab ich auch schon einiges an brauchbarer Software entdeckt und werde daher in unregelmäßigen Abständen immer wieder mal Windows Mobile Tipps veröffentlichen. Los geht’s mit einigen Hinweisen zur reibungslosen Synchronisation auch bei aktivierten Firewall sowie ein paar Software- und Stromspar-Tipps.

Synchronisationsprobleme mit der Firewall

Microsoft Active Sync nutzt das TCP-IP Protokoll zur Synchronisation des mobilen Geräts. Häufig entstehen dadurch allerdings Probleme mit Firewalls – die windows-eigene FW macht natürlich keine Schwierigkeiten, aber ZoneAlarm und Co. kommen mit der Synchro ganz und gar nicht zurecht. Weil’s aber erstens lästig und zweitens unsicher ist, bei jedem Abgleich die Firewall runterzufahren, kann man mit einigen händischen Eingriffen Abhilfe schaffen. Eine ausführliche Schritt-für-Schritt Anleitung zur Konfiguration der weit verbreiteten ZoneAlarm (Pro) Firewall bietet Microsoft hier.

Im Prinzip geht’s darum, den ActiveSync Komponenten WCESMgr.exe, Wcescomm.exe, Rapimgr.exe und CEAPPMGR.exe unter dem Punkt „program control“ vollen Zugriff zu gewähren inklusive E-Mail Versand, da diese Ports anscheinend wohl auch benötigt werden. Alle vier Dateien finden sich im Active-Sync Ordner, standardmäßig zu finden unter C:\Program Files\Microsoft ActiveSync bzw. C:\Programme\Microsoft ActiveSync in deutschsprachigen Windows-Versionen. Zusätzlich muss das ActiveSync TCP Protokoll für alle Ports freigegeben werden. [Wobei ich mich mit meinen bescheidenen Firewall-Kenntnissen allerdings Frage, ob allein die Benennung dieses Scheunentors möglicher böswilliger Software nicht ebenfalls einen Eingang öffnet? An Kommentaren von IT-Experten dazu bin ich sehr interessiert.]

Die gute Softwareausstattung

Wesentlich mehr Spaß macht so ein Device natürlich mit umfangreicher Softwareausstattung. Die Standard-Programme für Office- und Netz-Anwendungen brachte mein digitaler Assistent bereits mit; mittlerweile habe ich die vorinstallierte Software um einige äußerst nützliche Progrämmchen erweitert:

  1. Die Passwort-Verwaltungssoftware KeePass habe ich vor längerer Zeit hier vorgestellt; zu meinem großen Entzücken gibt’s die für jeden sicherheitsbewussten Web 2.0 User unverzichtbare Software auch in einer mobilen Version. Das beste daran: jegliche Konvertierung der Datenbank entfällt, beide Versionen lesen und schreiben das gleiche Format – so hat man die eigenen (gut geschützten) Passwörter immer bei sich.
  2. Skype für Windows Mobile ist praktisch als mobiler Chatclient – und funktioniert bei einem Gerät mit eingebautem WLAN überall dort, wo ein drahtloses Netz verfügbar ist, auch ganz wunderbar als Billig-Telefonlösung.
  3. Ebenfalls eine unverzichtbare Software-Erweiterung für alle Chatfreunde: der Octro Client für Windows Mobile, denn er versteht sich auf die verschiedenen Chatprotokoll von Google Talk/Jabber, MSN, AIM, ICQ und Yahoo – und ist ebenfalls gratis verfügbar.
  4. Opera Mobile kostet zwar knackige 19 Euro, allerdings ist der kleine Bruder des Schwedenbrowsers die erste Wahl für Windows Mobile: er verwendet die gleiche Rendering Engine, angepasst auf kleinere Screens, und gewährleistet vollen mobile Webzugriff – wobei ich allerdings anmerken muss, dass ich mit dem vorinstallierten Internet Explorer noch keinerlei Surf-Schwierigkeiten hatte.

Ströme sparen?

Das von T-Mobile MDA III getaufte Gerät wird vom Hersteller als HTC TyTN II oder auch HTC Kaiser bezeichnet. Es handelt sich um ein vergleichsweise neues Modell, und die vielen stromhungrigen Chips fordern ihren Tribut: wer vorher ein normales Handy gewohnt war, das problemlos mal drei Tage ohne Aufladen durchhält, wird umdenken müssen: mein HTC will jeden Tag mindestens einmal an die Steckdose.

Gravierend verlängern lässt sich die Akkulaufzeit, indem man nicht benötigte Kommunikationsprotokolle abdreht, also beispielsweise WLAN nur dann aktiviert, wenn man es auch tatsächlich verwendet. Leider gibt’s für den mitgelieferten 1350 mAh Akku noch kein stärkeres Austauschmodell. Theoretisch ließe sich der PDA zwar an jedem USB-Anschluss aufladen, da er über einen Mini-USB Anschluss verfügt; mein brandneuer Compaq-Laptop allerdings liefert ausschließlich mit einem Dual-USB-Kabel, das zwei Ports auf einen Mini-USB Anschluss zusammenführt, ausreichend Ladestrom – selbst beim Anschluss an meinen externen powered-Hub geht der Aufladevorgang quälend langsam vonstatten, sodass trotz dieser Möglichkeit das Ladegerät auf Ausflügen, die länger als einen Tag dauern, immer dabeihaben sollte.


*) Der Tricorder ist ein tragbarer Handscanner der Sternenflotte und dient der Untersuchung von unbekannten Objekten, Personen und der Umgebung. Er erleichtert den Zugang zu nicht kompatiblen Computersystemen und zeichnet Ereignisse auf Außenmissionen auf. Desweiteren lässt er sich sowohl mit den Schiffssystemen, mit Datenbänken und Universalübersetzern koppeln, um bestmögliche Untersuchungsergebnisse zu erzielen und diese schnellstmöglich auszuwerten.

5 Kommentare
  1. Michael N.
    Michael N. sagte:

    Zum Thema Strom sparen : UMTS bei deaktivieren bringt einiges, Bluetooth deaktivieren bringt nur minimal etwas, einer der größten Verbraucher ist jedoch das Display (speziell, wenn das Gerät öfters verwendet wird und nicht nur einfach „rumliegt“). Hier sollte die Displaybeleuchtung – sofern erträglich – ins untere Drittel gestellt werden. WLAN hattest du ja schon erwähnt.
    Alleine mit reduzierter Displaybeleuchtung und deaktiviertem UMTS sollte sich die Standbyzeit drastisch verlängern !
    Blöd natürlich, wenn öfters große Datenmengen übertragen werden sollen, aber für ein paar Push-Mails reicht zur Not auch GPRS.

    Mit dem stärkeren Akku liegst du übrigens falsch, den gibt es sehr wohl – bei Interesse einfach mal melden.
    Ebenso gibt es verschiedene Notlader für dieses Gerät, die größtenteils auch Hosentaschenfreundlich sind und somit eine Aufladung ohne Steckdose oder PC / Notebook ermöglichen – auch hier bei Interesse einfach mal melden.

  2. Andreas
    Andreas sagte:

    Tolles Vorstellung, mittlerweile denke ich sogar über die Anschaffung eines Gerätes in diesem Format nach. Wobei mir die Tarife für die „Internet-Geschichte“ preislich noch immer nicht so ganz zusagen. Verrätst du mir/uns welchen Tarif du benutzt, vielleicht weißt du ja was, was ich nicht weiß. :?:

    Grüße
    Andreas

    • ritchie
      ritchie sagte:

      Hi Andreas, ich hab diese T-Mobile Option für 500 MB/Monat genommen… die kostet so irgendwas um die 10 oder 15 Euros, wenn’s nicht ausreicht, gibt’s für 5 Eulen mehr 20 GB (sind allerdings die .at-Tarife, in de kenn ich micht nicht aus). Muss aber auch sagen, dass es mir relativ egal ist, ob ich für’s mobile Surfen einen Zehner mehr oder weniger im Monat bezahle… Hauptsache, die Netzabdeckung ist gut und der angebotene Service funktioniert. Da hab ich mit T-Mobile in Österreich die *bei weitem* besten Erfahrungen (hab außer „3“ alle Anbieter durchprobiert, aber die verwenden großteils eh Fremd-Infrastruktur); auch wenn ich die Patent-Streitereien ums große T und das Magenta mehr als unsympathisch finde.

Trackbacks & Pingbacks

  1. … [Trackback]

    […] Read More here on that Topic: datenschmutz.net/windows-mobile-tipps/ […]

Hinterlasse einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar