Livefyre Kommentarsystem

3+9 Gründe, warum Livefyre das bessere Kommentarsystem für WordPress ist

Seit über zwei Jahren nutze ich hier am Blog Livefyre anstelle des normalen WordPress-Kommentarsystems, das zwar in Kombination mit dem Antispam-Plugin Akismet brav die Basisanforderungen erfüllt. Auf etliche Zusatz-Funktionen die 2014 fast schon mehr zur Pflicht als zur Kür gehören, möchte ich aber nicht verzichten und bin überrascht, dass im deutschen Sprachraum noch vergleichsweise wenige Blogger auf diesen Anbieter setzen. Ich bin jedenfalls mit Livefyre ausgesprochen zufrieden, da es viele Extra-Zuckerl mitbringt und vor allem meine 3 Hauptanforderungen an Kommentarsysteme erfüllt:

  1. Kommentieren ohne Registrierung („anonym“) muss möglich sein.
  2. Wahlweise sollen sich die Nutzer über ihr bevorzugtes Social Network anmelden können, anstatt Name und E-Mail-Adresse zu hinterlassen.
  3. Alle Kommentare müssen mit der WordPress-Datenbank synchronisiert werden und aus SEO-Gründen für den Googlebot sichtbar sein.

Eine wirksame Spambekämpfung (ohne Captcha!) ist mittlerweile selbstverständlich und soll nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Mit Jetpack bietet WordPress unter anderem ein Social Login fürs Kommentarsystem an, Disqus bringt ähnliche Features, aber an Livefyre kommt in punkto Leistungsfähigkeit keiner der anderen Anbieter ran. Die Installation verläuft sehr simpel: nach der Aktivierung des WordPress-Plugins importiert das Script erstmal alle bestehenden Kommentare, was je nach Anzahl bei schon länger etablierten Blogs durchaus ein paar Stündchen dauern kann. Bei allfälligen Problemen agiert der Support übrigens kompetent und zeitnah – eine Seltenheit bei Gratis-Services.

1. Kommentieren ohne Registrierung

Ich möchte Blogbesuchern unbedingt die Möglichkeit geben, einen Kommentar ohne Registrierung zu hinterlassen. Livefyre bietet diese Möglichkeit, indem man einfach nur Name und E-Mail Adresse angibt (Hinweis an Paranoiker: die muss nicht echt sein) und anschließend auf „Comment as Guest“ klickt. Auf Wunsch lässt sich diese Funktion auch deaktivieren.

Livefyre Kommentarsystem

Nach dem Klick auf „Post Comment as“ öffnet sich ein Pop-Up Fenster.

Livefyre Kommentarsystem

Hier trägt man Name und E-Mail Adresse ein und klickt anschließend auf „Post as Guest“.

2. Login via Social Media Profil

Während der eine Leser keinesfalls irgendwelche App-Berechtigungen abnicken möchte, will der andere keinesfalls seine Daten eintragen müssen. Mein Lieblings-Kommentarsystem bedient auch die zweite Gruppe mit integrierten Logins via Facebook, Twitter, Google+, LinkedIn und OpenID. Und wie sich’s gehört, bekommen die zugehörigen Apps keine Schreibrechte auf den jeweiligen Account. Am komfortabelsten ist die Nutzung mit einem dedizierten Konto, zu dem auch gleich ein öffentliches Profil mit einer Sammlung aller Kommentare eingerichtet wird. (Wer hier „Privacy Hazard!“ ruft, sei daran erinnert: die Kommentare sind ja schon öffentlich.)

Einloggen mit Social Networks

Livefyre-Login via Facebook.

3. Kommentarsystem synchronisiert mit der WordPress-Datenbank

Kommentare sind auch aus SEO-Sicht ein wichtiger Bestandteil von Weblogs. Wer auf Facebook-Kommentare oder iFrame Lösungen setzt, blendet alle Usermeldungen für den Googlebot aus. Livefyre synchronisiert sämtliche Beiträge mit der WordPress-Datenbank, was auch gleich einen zweiten Riesenvorteil bringt: sollte der Anbieter irgendwann mal verschwinden oder falls man selbst auf ein anderes System wechseln möchte, wird das Plugin einfach deaktiviert und alles ist wie vorher.

Livefyre Kommentarsystem für WordPress: Weitere Features

Livefyre bringt noch eine ganze Menge mehr Funktionen mit, die alle sehr dezent umgesetzt und in die Oberfläche integriert sind. Anstatt den Nutzer mit einer Vielzahl von Optionen zu verwirren, halten sich die mächtigen Zusatzmöglichkeiten dezent im Hintergrund, ohne Gelegenheitsnutzer, die nur mal schnell „Hello World“ sagen wollen, zu überfordern.

Livefyre Moderation

Der Adminbereich neben komfortabler Moderation auch Statistiken.

Livefyre Admin

Konversationen zu einem Beitrag werden zu „Collections“ zusammengefasst.

  1. Synchronisation bzw. Einspielen von Kommentaren aus Facebook und Twitter: Kommentare zu Link-Postings auf vorher bestimmten Facebook-Seiten bzw. Tweets mit Link zum Beitrag werden importiert und sowohl im Kommentarthread dargestellt (gekennzeichnet mit „von Twitter“ bzw. „von Facebook“) als auch in die WordPress-Datenbank importiert (!), naturgemäß ohne E-Mail-Adressen.
  2. Like-Button für Kommentare: kein Facebook Social Plugin, sondern eine Livefyre-interne Voting-Funktion. Die Ergebnisse fließen in die Sortierung bei der Ansicht „Top-Kommentare“ ein.
  3. Nutzerseitige Sortierung der Kommentare: älteste / neueste zuerst, nur Top-Kommentare
  4. Komfortable, zentrale Moderation: über Livefyre-Admin, besonders interessant, wenn man mehrere Seiten moderiert
  5. Account-Management, zentrale Kommentarverwaltung über alle Seiten für Benutzer: Wer sich bei Livefyre registriert bzw. ein Social Network verbindet, kann zukünftig in seinem Nutzerprofil zentral allen Livefyre-Diskussionen quer über verschiedene Seiten zentral folgen.
  6. Previews für Tweets und Status-Updates: Links zu Facebook-Status-Updates und Tweets werden umgewandelt in eine Voransicht (Facebook) bzw. eingebettet (Tweets) – superpraktisch für Gewinnspiel.
  7. Upload von Bilder, Formatierungsoptionen, Follow-Funktion: Der mächtige Kommentar-Editor ermöglicht Bild-Uploads und grundlegende Text-Formate ganz ohne Shortcodes.
  8. Eingebaute Share-Buttons für Kommentare: Nutzer können ihre Kommentare wahlweise auf Facebook, Twitter oder LinkedIn teilen.
  9. Nettes Gimmick: Der „People listening“ Counter zeigt die Summe aller Follower der aktuellen Konversation und der Surfer, die sich gerade auf der Seite befinden, an.

All diese Optionen kann man in Livefyre Einstellungen genau an die eigenen Bedürfnisse anpassen und beispielsweise entscheiden, ob die Nutzer ihre Beiträge später noch editieren dürfen oder ob jeder Kommentar explizit von einem Moderator freigeschalten werden muss.

Die Livefyre-Macher haben sich wirklich gut überlegt, was ein Kommentarsystem alles können sollte und wie man das komplexe Endprodukt möglichst nutzerfreundlich inszeniert. Für Blogger und Community-Betreiber ist die Nutzung gratis, Geld verdient Livefyre mit Kommentar-, Chat-, Blogging-, Kuratierungs- und Social Wall Services für Unternehmen. Eine klare Empfehlung – weitere Fragen zu Livefyre beantworte ich gern via Kommentar.

web.livefyre.com
► WordPres Plugin: Livefyre Comments 3

0 Kommentare
  1. IvanaBaricGaspar
    IvanaBaricGaspar sagte:

    Hello world! :)

    Danke für den Beitrag, scheint ein interessantes Plugin zu sein. Würde ich gerne ausprobieren, verrate mir nur, was ich dann bei den Standard-Kommentarsystemeinstellungen ein- bzw. wegklicken soll. 

    LG,
    Ivana

  2. hzirl
    hzirl sagte:

    Für mich spricht ein sehr starkes Argument gegen livefyre: FortiGuard blockiert es im Gegensatz zu disqus komplett ab … Ich muss jetzt schon wieder tricksen, dass ich das Textfeld und die restlichen Kommentare überhaupt sehen geschweige denn etwas schreiben kann. Und so etwas ist für mich ein absolutes K.O.-Kriterium, denn ich möchte es meinen Nutzern nicht unnötig schwer machen, einen Kommentar zu hinterlassen …

  3. datadirt
    datadirt sagte:

    hzirl Hi Henriette, das ist übel! Ich bin FortiGuard noch nie begegnet, hab mich gerade auf deren Seite umgesehen. In der Knowledge Base steht kein Wort zu Livefyre.

    Ich hab ihnen mal übers Kontaktformular geschrieben und Livefyre auch Bescheid gesagt. Ich hoff, ich krieg da bald eine Rückmeldung.

  4. datadirt
    datadirt sagte:

    IvanaBaricGaspar Gerne! Gar nichts – Livefyre erstetzt das Standard-Kommentarsystem komplett (und deaktiviert’s auch selbständig bei der Installation). Und wenn dein Template WordPress-konform programmiert ist, brauchst du dort auch gar nix machen.

  5. mbredl
    mbredl sagte:

    Hi Ritchie, 
    wie schaut es bei livefyre mit Antispam aus? 
    Benutzt du zusätzlich Akismet? 
    Wie schaut des da mit den gesetzlichen Bestimmungen aus (Datenschutz)? 
    Akismet soll zumindest dem deutschen Datenschutzgesetz nicht entsprechen. 
    Wo werden die Kommentare gespeichert? 
    Warum ist es dir so wichtig, dass jemand anonym kommentieren kann?

    Danke

  6. datadirt
    datadirt sagte:

    mbredl Hi Martin,

    anonym kommentieren zu können ist mir speziell wegen der derzeitigen (meiner Meinung nach lächerlichen) Klarnamendebatte sehr wichtig. Ich möchte niemanden zwingen, sich für einen Kommentar irgendwo registrieren zu müssen, geschweige denn seinen echten Namen zu verwenden.
    Ich selbst mach das zwar schon – aber: jedem Tierchen sein Pläsierchen.

    Zum Thema Spam: Akismet hab ich deaktiviert, Livefyre hat eine sehr gut Antispam-Filterung.

    Zum Thema Datenschmutz: Die deutschen sind da um einiges strenger als wir – aber grundsätzlich sehe ich da keine Probleme: Akismet speichert die Kommentare „auswärts“, genauso wie Disqus, G+ oder Facebook-Comments. Mit einer Registrierung stimmt man deren AGBs zu, die ich sehr okay finde. Ohne Registrierung wird ein ohnehin öffentlicher Kommentar noch woanders gespiegelt, aber die geben natürlich keine E-Mailadressen weiter.

  7. datadirt
    datadirt sagte:

    hzirl FortiGuard hat mir nicht zurückgeschrieben, Livefyre schon… Fortiguard schein da nicht mit sich reden zu lassen:

    Hey Richie,
    Greetings from New York City! Most firewalls often will block Livefyre which unfortunately is the case you’re seeing here. The best recommendation we have is to either disable the firewall all together or see if they have any options to exempt Livefyre from being blocked.
    Hope this helps!

  8. datadirt
    datadirt sagte:

    hzirl Ja, leider – wobei für mich der Umgang mit false positives auch ein wichtiger Teil der Gesamtqualität ist… ein externes Kommentarsystem zu blocken schießt weit über Sinn und Zweck einer Firewall hinaus.

Hinterlasse einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar