Abteilung geiler Sound: endlich die richtigen Boxen

Abteilung geiler Sound: endlich die richtigen Boxen

energyteaserSchon eine halbe Ewigkeit lang suche ich nach Schallerzeugern für den PC, die meine von der Wohnzimmer HiFi-Anlage verwöhnten Ohren nicht jedesmal schmerzhaft zusammenzucken lassen, wenn ein Dubstep-Mix plötzlich mehr Übersteuerungen als Bässe produziert. Ich hab lange recherchiert, aber Boxen kann keinesfalls im Netz kaufen, ohne sie vorher gehört zu haben. Und alles, was Logitech und Co an 5.1 und 2.1 Systemen auch im Preisrange oberhalb von 200 Euros anbieten, macht vielleicht Gamer glücklich, aber ich kann mir nicht mal vorstellen, dass ein Cineast sich über diese Krachwürfel freut.

Null Headspace, deutlich hörbare Übersteuerungen der Satelliten im Mittenbereich schon bei niedrigen Lautstärken – da lob ich mir doch mein vergleichsweise ehrliches und uraltes digitales Creative 2.1 Brüllwürfelsystem… der Hörtest machte mir jedenfalls ganz schnell klar, dass die Multimedia Zubehörabteilung nicht meine Soundwelt ist. Zugegeben, meine beiden Hauptansprüche lassen sich schwer vereinen: einerseits suchte ich Boxen mit einem analytischen Grundcharakter, die sich auch für einfache Mastering-Aufgaben eignen. Andererseits sollten die Schallerzeuger hohe HiFi-Tauglichkeit haben und nicht so trocken-analytisch klingen wie klassische aktive Studiomonitore.

Klassische Studio-Aktiv-Speaker sind mir wie erwähnt für den Dauermusikgenuss zu brutal und linear, Logitechs Z10 Stereo-System war der größte Fehlkauf ever: schließt man die Boxen via USB an, wird jede andere Soundkarte deaktiviert (super Idee, Logitech!), der Line-In verringert die ohnehin nicht berauschende Qualität deutlich. Dass die Sensortasten schwergängig sind und meistens nicht reagieren, wenn man mal rasch leiser drehen will, ließe sich eher noch verschmerzen als der völlig fehlende Bassdruck – einzig die Auflösung ist für eine Aktivbox dieser niedrigen Preisklasse erstaunlich, aber keineswegs befriedigend.

Nach weiterer eingehender Sichtung der Marktlage wurde mir irgendwann klar, dass alles, was im Bereich „Multimedia/Computer“ angesiedelt ist, mich weder kurz- noch langfristig glücklich machen würde. Außerdem bin ich alles andere als ein Freund von Subwoofern: in der Theorie wären die tiefen Frequenzen zwar nicht räumlich verortbar, die Frequenzweichen der Consumergeräte trennen allerdings erst bei 100 Hertz oder noch höher – mit dem Effekt, dass ein gravierender Bassanteil eben doch unter dem Schreibtisch wütet. Ziemlich egal beim Gamen, höllisch beim Mastern und bei der Stereowiedergabe.

Also blieb mir nur mehr die Möglichkeit, mich nach geeigneten Passiv-Boxen umzusehen und meinen alten Pioneer-Verstärker zu aktivieren. Der bekommt das Soundsignal analog aus meiner externen DMX 6Fire Soundkarte und speist neuerdings ein Paar Energy Connoisseur CB 20 – eine lange Odyssee hat ihr Ende gefunden.

Energy CB 20 Loudspeakers

Der Hersteller stapelt bei der Produktbeschreibung nicht gerade tief:

This is one bookshelf that sounds like a tower speaker. The CB-20 delivers clear highs and thumping lows to make anything you listen to come to life. These versatile speakers are ideal for a compact music system or as part of a home theater.

Die Kombination aus Aluminium-Tweeter und 6,5-Inch Bassmembran im schwarzen Klavierlack-Gehäuse stellt den für mich perfekten Kompromiss aus HiFi-Tauglichkeit, riesigem Headspace, ausgewogenem Bassdruck und ausreichender Wiedergabetreue fürs Videomastering dar. Schlechte mp3-Rips klingen plötzlich unbarmherzig dünn, während hochqualitative Jazz-, Minimaltechno- und Dub-Tracks plötzlich völlig neue Facetten herzeigen. Ich habe die Boxen erst mal und ohne Ständer provisorisch aufgestellt, das Ergebnis hat mich auf Anhieb begeistert:

enerb

Meine Soundansprüche beim Gamen sind zwar vergleichsweise niedrig, aber sogar Fallout 3 klingt plötzlich bedeutend besser. Vergleicht man den Preis von 350,- Euro mit einem Teufel Motiv 2.1, dem Harman-Kardon Sounddock oder einer Logitech-Anlage in einer vergleichbaren Preisliga, dann wird schnell klar: hochqualitative Tonwiedergabe ist eine Kunst, die Experten mit langjähriger Erfahrung am besten beherrschen – der Rest ist Geschmackssache. Ich jedenfalls ziehe ordentliche Stereoboxen jeder Satelliten-Subwoofer-Kombination um Längen vor – wenn ich Surround Sound hören will, dann gehe ich ins Kino :mrgreen:

0 Kommentare
  1. Chris
    Chris sagte:

    schaun sehr nice aus. ich steh ja auf den von dir beschriebenen sound der studio-monitore. hab mir damals die aktiven von behringer zugelegt – ja, ich weiß was man über behringer sagt, aber die sind ausnahmsweise mal ein gelungenes produkt. feiner sound, super zur audio/video-bearbeitung. dazu noch ein sub (ein freund hat ihn nicht gebraucht, also warum nicht nutzen) und zum ansteuern das hier: http://tinyurl.com/7yxyov funktioniert echt fein. vor allem, da ich mir meine alte pc-surround anlage in der küche montiert hab…und über die monitor station seperat ansteuern kann…damit das abwaschen nicht so fad ist ;)

    boxenständer kann ich dir nur wärmstens empfehlen. halten unangenehme vibrationen vom tisch fern und ermöglichen es, die boxen in einem gleichseitigen dreieck (zum benutzer) aufzustellen…optimaler sound.

    cheers,
    Chris

      • Metty
        Metty sagte:

        Tja, wieder ein Punkt der FÜR Teufel spricht.
        Niemand kauft die Katze im Sack

        Ab Erhalt der Ware haben Sie acht Wochen Rückgaberecht. Sollten Sie sich gegen die Lautsprecher entscheiden, beauftragen wir bei Bestellungen von einem Gewicht über 30 Kilogramm unsere Spedition, die Lautsprecher bei Ihnen abzuholen. Für die Rücksendung leichterer Produkte senden wir Ihnen ein DHL Freeway-Ticket zu, mit dem Sie die Ware kostenfrei zurücksenden können.

  2. Masimo72
    Masimo72 sagte:

    Ich kam vor kurzem zu dem Vergnügen das BoseSounddock im Vergleich zum iTeufel zu hören. (Ist jetzt zwar ne ander Liga, aber das Teufelchen hat das Bose teil ziemlich aussehen lassen. Und nicht nur bei den Tiefen, sondern auch bei den Höhen. Klanglich hat mich der Teufel überzeugt…

    Jetzt würde ich den Teufel mal gerne im Vergleich zum B&O Zeppelin hören. Naja, vielleicht nächstes Jahr…;)

Hinterlasse einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar