Barcamp Vienna: Intensiv war's

Barcamp Vienna: Intensiv war’s

barcamp2008Das Barcamp Vienna geht langsam zu Ende – spannende Sessions und reges Interesse an kontroversen Diskussionen dürften die Erwartungen TeilnehmerInnen vollauf erfüllt haben. Für mich war’s ein intensiver und – wie bisher jedes Mal – ausgesprochen lehrreicher Tag.

Da immer zwei oder drei Sessions parallel abgehalten wurden, hab ich natürlich nur einen Ausschnitt des Programms mitbekommen. Mein persönliches Highlight war definitiv Max‘ Präsentation seines Konzeptstudie Blogsvision (noch nicht online), für die Walter Rafelsberger eine spezielle Version seiner Rhizome Navigation baute. Kurz erklärt geht’s bei der ganzen Sache darum, dass Max rein quantitative Relevanzwertungen á la Technorati unbefriedigend findet und sich auf die Suche machte nach alternativen Gruppierungsmöglichkeiten machte – diverse automatisierte System geben zwar vor, thematisch passende Beiträge zu den eigenen Elaboraten zu finden, bestechen in der Praxis aber vor allem durch ausgesprochen zufällige Auswahl der angeblich ähnlichen Texte. Max Meinung zum Thema Syndikation kann ich nur voll teilen:

Es geht nicht um die Einzelbeiträge in den Blogs, sondern um die Personen bzw. Medienformate.

Term Extraction und anschließende Google-Suche erwiesen sich im Test als wenig tragfähig: bei zu vielen Begriffen liefert Google zu wenige oder gar kein Ergebnis, wählt man ein kleineres Keyword-Set, wird die Trefferflut dagegen zu groß. Folglich konzentriert sich Max auf die Blogrolls der einzelnen Seiten und wertet ausschließlich Domains ohne Adressteil hinter der tld. (also domain.com oder sub.domain.com, nicht aber domain.com/blog). Die so gewonnene Network-Map erlaubt alle möglichen Spielereien: vom elaborierten Localnews-Network bis hin zu einer wissenschaftlich verwertbaren Landkarte Blogistan. Ich bin sehr gespannt, was genau Max draus machen wird – ein Highlight des Barcamps war jedenfalls das Fazit des Vortrags: große Informationsmengen zu scannen erwies sich als wesentlich einfacher als vermutet, so das Fazit: also bloß keinen unbegründeten Respekt vor Big G.!

Ebenfalls äußerst informativ: die CA-Cert Session (ich werde datenschmutz *nicht* auf SSL umstellen, weil simple User-Fehler und unzureichende Browser-Sicherheitseinstellungen die ganzen tolle Security-Vorteile allzu leicht zunichte machen) und Valerie Hackls Vortrag über Social Entrepreneurship.

Martin und ich eröffneten übrigens am Vormittag mit einer kurzen Vorstellung von fatfoogoo.com, dem weltweit ersten Marktplatz für „virtual game goods“ – seit Dezember kümmere ich mich dort um jenen Bereich, den man am ehestens als „Web 2.0 Marketing“ bezeichnen könnte. Während klassische Bannerkampagnen zeitlich begrenzt sind und eine genaue Auswertung erlauben, geht’s im Web 2.0 Bereich in erster Linie darum, Webpräsenz nachhaltig aufzubauen. In diesem neuen Bereich existieren vergleichsweise wenig Erfahrungswerte: wer effizient werben will, muss also nicht nur experimentierfreudig sein, sondern sollte auch von Anfang an Wert darauf legen, eigenen Qualitätskontroll-Tools zu entwickeln, denn out-of-the-box Lösungen wird man hier völlig vergeblich suchen.

Am Nachmittag hosteten Andi Klinger (resident Mag) und ich eine kleine Diskussionsrunde zum Thema „Marketing via Facebook“. Unsere Meinung dazu: die Straßen sind gebaut, in Europa gibt’s noch relativ wenig human traffic (in Österreich schafft FB gerade mal zwischen 25 und 50k Bannerauslieferungen pro Tag, wenn man nur auf „Network Austria“ ohne weitere Parameter abzielt), aber das wird sich ganz rasant im Lauf diesen Jahres ändern: und Bannerschaltungen werden gewiss nicht das Social Network Werbeformat mit der goldenen Zukunft sein, aber zum Glück gibt’s da ausreichend Alternativmöglichkeiten, über die sich eine angeregte Diskussion entwickelte.

Nächstes Wochenende geht’s übrigens weiter mit der Barcamperei – ein paar Kilometer gen Westen treffen sich die Freaks (zu denen ich mich auch zähle, soll also keineswegs abwertend klingen), um ein volles Wochenende lang unter dem Motto Senza Confini Ideen rund ums Netz auszubrüten und Branchenfeedback einzuholen. Für einen Sprung in den Wörthersee wird’s wohl noch etwas zu kühl sein… aber die Klagenfurter Altstadt machen wir am Samstag Abend bestimmt unsicher (oder doch sicherer als sonst?) machen… nuff said, es wird Zeit für die Afterparty – großes Dankeschön an Helge und Wolfgang für die Organisation der ersten Nicht-Konferenz in neuen Jahr – und natürlich ans WerkezeugH, das ideale Biotop für solche Veranstaltungen.

4 Kommentare

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