#bcts: Zurück vom Barcamp Traunsee

#bcts: Zurück vom Barcamp Traunsee

barcamptraunDer Traunsee rockt panoramatechnisch ganz gewaltig (im Wasser war ich nicht), das alte Kloster präsentierte sich als extra-tolle Location und nach einigen Monaten Barcamp-Pause fühlte es sich toll an, mal wieder eineinhalb Tage mit intensiven Diskussionen zu verbringen. Erstmal ganz herzlichen Dank an Fast-Allein Organisatorin Meral: alles hat perfekt geklappt, und was mir besonders gut gefallen hat: diesmal standen keine Projekt- oder Start-Up Vorstellungen im Vordergrund, sondern die meisten Sessions beschäftigten sich reflexiv mit aktuellen Entwicklungen. Ein paar Vorträge und viel Diskussion: Ablauf und Größe trafen genau meinen Geschmack.

 

 

Blog-Formate im Wandel

Mich interessiert naturgemäß vor allem, wie sich Blog-Publishing Formate weiterentwickeln – Andi Klinger und ich haben dazu eine kleine Diskussion angestoßen, und zwar im Hinblick auf die immer populärer werdenden Aggregatoren-Services á la Friendfeed. Bekanntestes Beispiel in Österreich ist sicherlich Christian aka Phreak 2.0, der sein Blog vor kurzem zu einem „Actionstream“ umgemodelt hat. Andi glaubt, dass neue Services die Stärken von Microblogs (etwa das rasche und unproblematische Posten á la Soup), Aggregatoren (Friendfeeds Social-Komponente) und „klassischen“ Publishing Formaten in sich vereinen werden. Ich bin mir, was die Zukunft von Sammel-Streams betrifft, da durchwegs nicht so sicher. Ich selbst schätze ausführliche Postings, die zu einem bestimmten Thema eine echten Mehrwert bieten: aggregierte Feeds sehe ich eher als „Sideblogs“ an. Sehr spannend wird übrigens die weitere Entwicklung von WordPress: die Vorstellung, dass aus dem Blog-CMS in gar nicht ferner Zukunft eine Art distributed Social Network werden könnte, lässt Freunden von Dezentralisierung und Rootservern (bei diesem Verein bin ich auch Mitglied) das Wasser im Mund zusammenlaufen… und BuddyPress, eine geniale Idee der WordPress-Macher, geht genau in diese Richtung. WP wäre dann nicht bloß ein Blog-CMS, sondern auf Wunsch ein kleiner „pluggable hub“: dass sich Funktionen wie Userbildchen (Gravatar), Software Updates (Plugin Repository) und Spam-Bekämpfung (Akismet) über optionale teil-zentralisierte Services abwickeln lassen, zeigt sich schon jetzt. Mit OpenID steht ein globales Login zur Verfügung – eigentlich liegt’s also nahe, auch die Social-Network Features bzw. das persönliche Profil samt Kontaktmanagement etc. über die eigene Page abzuwickeln.
Einziger Wermutstropfen: BuddyPress wird für WordPress MU (MultiUser) entwickelt, aber ich bin sicher, dass zentrale Funktionen kurz nach dem Release via Plugin auch für self-hosted WP-Seiten zur Verfügung stehen werden. Ganz im Gegensatz zu allen Unkenrufen vom Tod des Bloggens kann also von Stagnation gar keine Rede sein – ganz im Gegenteil. Berichte vom Barcamp gibt’s bisher bei Robert, im Almstudio und beim Bindestrich, weitere Postings werden sicherlich folgen.

#bcts auf Schusters Rappen

Michaela war diesmal leider nicht dabei – und wer wäre ungeeigneter als ich, um über die modische Dimension des BC zu berichten? Dennoch nahm ich die schwierige Aufgabe an und präsentiere voller Stolz die Barcamp Traunsee Schuh Gallerie! Die Dichte an Manolo Blaniks war übrigens relativ niedrig – der modebewusste Web 2.0 Geek trägt meist Lederschuhe oder Turn-Fußbekleidung mit einem dezenten Retro-Touch. Gummisohlen sind bei einer derart hohen Dichte an Netzteil-Kabeln am Boden ein absolutes Muss!

Zurück vom Land der Reinanken

Ich war ausgesprochen glücklich darüber, mit dem Motorrad trocken nach Hause zu kommen – ein Stückchen Traunsee hab ich allerdings mitgenommen: ein großes Dankeschön an Axel, der Max und mir heute Früh fangfrische Reinanken besorgt hat. Diese nicht züchtbaren Süßwasser-Fische haben ein feines, weißes Fleisch, sind etwas fetter als Forellen und gelten als Delikatesse: das kann ich nur bestätigen: frische Kräuter und Meersalz in die Bauchhöhle, ein bisschen Olivenöl und dazu Petersilkartoffel: yummy! Zwei meiner Favorite-Fischrezepte folgen übrigens demnächst.

Fazit: Wär ich Wiener und/oder Krocha, müsste ich an dieser Stelle „superleiwand, Oida – Bamm“ schreiben, aber so bleibt mir nur zu sagen: thx an alle Beteiligten für ein tolles Wochenende! Von jedem Barcamp hab ich bisher eine Menge Denkanstöße mitgenommen, denn diese Wochenenden sind sowas wie Durchlauferhitzer für Ideen-Mash-Ups: genau das liebe ich daran und ich freu mich schon sehr auf das CastleCamp Kaprun im September und aufs Barcamp Vienna bei HP im Oktober.

7 Kommentare
  1. Andreas Klinger
    Andreas Klinger sagte:

    danke fürs erwähnen

    nur um es klarzustellen – mir ging es in erster linie darum dass die jeweiligen blogsoftware der zukunft diese moeglichkeiten unterstützt

    wie die user die software nuetzen bleibt ihnen ueberlassen – wer will soll sie als reines oldschool blog verwenden oder sie filtern und ein blog und sideblog fuehren

    es sind zwei interessante aspekte – allen online generierten content an einer online präsenz / stelle zu haben (und diesen in meinen tools zu abonnieren) und den content zu gewichten und zu filtern

    abonnieren in clients – sprich, ich abonniere alle fotos von ritchie in meinem image client, in meinem microblog client seh ich allen content repräsentiert als links und habe einen schwerpunkt auf microblog content

    innerhalb der clients habe ich default repräsentationen die der author entscheidet
    für friends, contacts and others
    ritchie zeigt neulingen auf einem blog anderen content als freunden – innerhalb seines image exportes gibt es fuer freunde andere fotos als fuer unbekannte
    das notwendige netzwerk hierfuer holt die software aus social network services ala facebook

    entscheidener vorteil
    lerne ich nach dem barcamp jemanden kennen adde ich seine online präsenz – einmal

    wenn wer es als reines blog verwenden will soll er – seine freunde adden ihn dennoch mit der selben url in den (nachfolger von) twitter und in den (nachfolger von) flickr

    lg

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