Besser LSD als Alkohol und Nikotin

Besser LSD als Alkohol und Nikotin

Denn das beste Verhältnis von Glücksgefühl zu Gefährlichkeit bietet Albert Hofmanns Sorgenkind. Sagt nicht Timothy Leary, sondern eine aktuelle Studie von britischen Wissenschaftlern, die ein Framework zur Einschätzung verschiedener Drogen entwickelt haben. [via Helge Fahrnberger:

Die Gefahren werden dabei in drei Gruppen geteilt: physische Schäden (wiederum geteilt in akute, chronische und durch intravenöse Anwendung verursachte Folgeschäden), Abhängigkeit (konkret: Stärke des ausgelösten Glücksgefühls, psychische Abhängigkeit, physische Abhängikeit) und soziale Schäden (konkret: Stärke der Berauschung, Gesundheitskosten, sonstige soziale Schäden).

Dieses Framework wendeten ebenfalls britische Drogenexperten in weiterer Folge auf verschiedene legale und illegal Substanzen an – das veröffentlichte Ranking überrascht durch die hohe Gefährlichkeit gerade jener Substanzen, die von den meisten Staaten als unbedenklich ab dem Alter von 16 Jahren eingeschätzt werden:

Alkohol landet auf Platz 5, hinter Heroin, Kokain, Barbituraten und Methadon. In der Kategorie soziale Schäden landet Alkohol sogar auf Platz 2. Es schlägt Cannabis in jeder der neun Einzelwertungen.
Tabak landet auf Platz 9, noch weit vor Cannabis, LSD und Ecstasy. Besonders schwerwiegend: Chronische Schäden, psychische Abhängigkeit und Gesundheitskosten.

Den Volltext gibt’s online im Lancet (Registrierung erforderlich). Reinlesen bestätigt, was wir eh schon immer vermutet haben: die Klassifizierung diverser Substanzen gehorcht nicht unbedingt den Kriterien von Wissenschaft, Medizin und/oder Hausverstand:

We developed and explored the feasibility of the use of a nine-category matrix of harm, with an expert delphic procedure, to assess the harms of a range of illicit drugs in an evidence-based fashion. We also included five legal drugs of misuse (alcohol, khat, solvents, alkyl nitrites, and tobacco) and one that has since been classified (ketamine) for reference. The process proved practicable, and yielded roughly similar scores and rankings of drug harm when used by two separate groups of experts.
[…]
Interestingly, alcohol and tobacco are both in the top ten, higher-harm group. There is a rapidly accelerating harm value from alcohol upwards. So, if a three-category classification were to be retained, one possible interpretation of our findings is that drugs with harm scores equal to that of alcohol and above might be class A, cannabis and those below might be class C, and drugs in between might be class B. In that case, it is salutary to see that alcohol and tobacco-the most widely used unclassified substances-would have harm ratings comparable with class A and B illegal drugs, respectively.

8 Kommentare
  1. army shop
    army shop sagte:

    Hallo!
    Völlig egal um welche Art von Drogen es sich handelt, mann sollte sich von allem fern halten was in irgendeiner Weise schädlich sein könnte, dafür ist das leben doch zu schön… oder?
    Gruss

  2. ritchie
    ritchie sagte:

    Ja, da geb ich dir natürlich völlig recht. Aber manchmal soll ja sogar das Leben selbst in irgendeiner Weise schädlich sein. Außerdem ist die Grenze zwischen Gewohnheit und Sucht wohl eine dünnere, als die meisten Alkoholiker und Kettenraucher vermuten :lol: :twisted:

  3. Puller
    Puller sagte:

    Ja aber ohne Drogen ist das Leben doch nur halb so schön, oder? Abgesehen von den gesundheitlichen Folgen. Aber sonst kann man doch gleich sterben gehen, dann „lebt“ man am gesündesten, wenn man an das Jenseits glaubt.

    mfg Pulli88

  4. Heiler
    Heiler sagte:

    Die Grenze zwischen Gewohnheit und Sucht ist hier tatsächlich sehr eng gesteckt. Dabei ist es eigentlich egal, wieviel Drogen man zu sich nimmt. Gerade Alkohol ist eine völlig unterschätzte Gesellschaftsdroge. Und wie ich persönlich meine auch gefährlicher als Canabis, da Alkohol meist mit weniger Bewusstheit konsumiert wird.

  5. irgendeintroll
    irgendeintroll sagte:

    jeder sollte tun was er will so lange er niemand anderen damit schadet.
    ich hab schon fälle erlebt von gesundheitsaposteln die sich so auf ihre gesundheit konzentriert haben, das sie gar keinen spaß mehr hatten

    es geht also nicht ums gesund oder nicht gesund leben sondern um den spaßfaktor. dieser wiederrum beeinflusst uns wie ein placebo oder eine autosuggestion

    wer sich immer panik macht um seine gesundheit wird ziemlich wahrscheinlich nen nervlichen zusammenbruch erleiden

    :mrt: oh yeah baby, i’m mr. t :mrt: (kühle smiley collection ;) )

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