Cannabis - eine Pflanze mit vielen Talenten

Cannabis – eine Pflanze mit vielen Talenten

Hinweis: Dies ist ein von
trigami vermittelter Auftrag.

HanfhausDen verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten einer äußerst vielseitigen Pflanze widmet sich das Hanf Blog. Ob Hanf-Kosmetik, Hanfkleidung, Hanf in der Industrie oder als Rohstoff für Kosmetikprodukte: die hohe ökologische Verträglichkeit einer unterschätzten Pflanze verdient einen genaueren Blick – denn Cannabis entpuppt sich als wahres Multitalent, das von der Papierfaser übers Speiseöl bis hin zum Baumaterial ökologisch verträgliche und hochwertige Rohstoffe liefert.

Ich habe das Vergnügen, im Auftrag des genannte Blogs der werten Leserschaft eine Reihe – wie ich finde – ausgesprochen spannender Fakten über Cannabis Sativa nahe zu bringen – doch worum geht’s in dieser trigami-Rezension eigentlich überhaupt?

Faserhanf oder auch Nutzhanf trägt den lateinischen Namen Cannabis sativa: Diese Hanfart hat eine Wachstumsdauer von einem Jahr und sie kann bis zu 7 Meter hoch werden. Cannabis sativa besitzt eine ausgeprägte Faserbildung, jedoch nur eine geringe Quantität an Harz. Der Name „sativa“ bedeutet „nützlich“, also „nützlicher Hanf“.

Die bewusstseinserweiternde „Nützlichkeit“ der Pflanze schätzen nicht nur Hippies und Amsterdam-Touristen, doch die politische Debatte um eine Pflanze, die nach Meinung zahlreicher Forscher umfassenden Einsatz in der Medizin finden könnte, tendiert dazu, die ökologische Gesamtbilanz eines äußerst vielseitigen Gewächses zu überschatten. In diesem Kontext habe ich mich sehr darüber gefreut, dass der Auftraggeber in diesem Fall kein Produkt bewerben will, sondern eine Image-Kampagne für eine schwer unterschätzte Pflanze bucht. Im Zuge der Recherche bin ich auf Fakten gestoßen, die in Zeiten drängender Energiefragen und anhaltender Klimaerwärmung unbedingt Gehör finden sollten: aber lesen Sie selbst, warum Cannabis Sativa zu Recht als eierlegende Wollmilchpflanze bezeichnet werden darf…

Multitalent Hanf

hanfHanf bildet extrem zähe und reißfeste Fasern – aus genau diesem Grund wird die Pflanze seit Jahrhunderten für die Herstellung von Seilen verwendet. Gegenüber Sisal und Baumwolle weisen die Fasern einen enormen Vorteil auf: sie sind äußerst resistent gegen Feuchtigkeit. Dichtet man einen tropfenden Wasserhahn mit einem Baumwollfaden ab, löst sich dieser nach wenigen Tagen bedingt durch die Nässe auf, der Hanffaden dagegen nimmt bis zu 30 Prozent seines Eigengewichts an Wasser auf und bleibt dennoch formstabil. Exakt diese Eigenschaft ist mit dafür verantwortlich, dass Christoph Columbus und Co. Amerikas Küsten erreichten: denn einzig und allein Segeltuch aus Hanffasern war damals in der Lage, den anspruchsvollen klimatischen Bedingungen der Weltmeere dauerhaft zu trotzen!

Diese hohe Nässeabsorption macht Hanf in vielen Gegenden dieser Erde zu einem äußerst beliebten Rohstoff für die Herstellung „klimaaktiver“ Kleidung: Schweiß wird sehr effizient aufgenommen und an die Oberfläche der Kleidung transportiert – eine hochwillkommene Eigenschaft bei Kleidungsstücken, die man an heißeren Tagen direkt auf der Haut trägt. Ein weiterer Vorteil: solche Kleidungsstücke sind vollkommen mottensicher, da Hanffasern keinerlei Eiweißbestandteile enthalten.

Man kann die Fasern natürlich auch wesentlich dünner auswalzen: Hanfpapier ist im Vergleich zu herkömmlichen Schreibunterlagen aus Zellulose genauso wie die Seile sehr reißfest und erweist sich in der Herstellung besonders im Hinblick auf die Schonung der Wälder als wirtschaftlich willkommene Alternative zur Zellulose, genügt dabei aber selbst höchsten Qualitätsansprüchen.

Der gesundheitsbewusste Gourmet hat sein Hanföl ohnehin im Kühlschrank stehen, denn dieses bietet eine optimale Kombination an ungesättigten Fettsäuren, wobei die hohe Konzentration an Gamma-Linol Säuren eine besonders positive Auswirkung gegen Neurodermitis und andere Hautkrankheiten haben – zweifellos ein Mitgrund, warum Hanfextrakte zunehmend Verwendung in Kosmetika finden.

Als Fan der Zotter Hanf-Schokolade weiß ich durchaus um die Gourmet-Qualitäten der gerösteten Samen, dass Hanf allerdings auch eine Alternative zum Biodiesel-Lieferanten Raps darstellt, war mit neu. Im Zuge der Recherchen für diesen Beitrag habe ich auf legalisieren.at das folgende eindrucksvolle Rechenbeispiel gefunden:

30 Millionen Hektar Anbaufläche stehen nach Angaben der EG im europäischen Raum auf stillgelegten Äckern für nachwachsende Rohstoffe zur Verfügung. Würden nur 6 Millionen Hektar, das wäre gerade ein Fünftel dieser nicht mehr genutzten Fläche, im nächsten Jahr mit Hanf bestellt, könnten nach hundert Tagen von diesen Feldern geerntet werden:

24 Millionen Tonnen Öl. Das wäre eine Energie, die denselben Brennwert hat wie Heizöl oder Diesel, aber im Unterschied zu den fossilen Brennstoffen die CO2 -Bilanz nicht belastet. Der ganze Dieselverbrauch der BRD (1989 waren es 17 Millionen Tonnen) wäre mit dieser Ernte zu decken. Der derzeit bei uns als Öllieferant favorisierende Raps bringt nicht nur weniger als die Hälfte der Hanferträge, er ist darüber hinaus im Anbau arbeitsintensiver, braucht große Mengen Pflanzenschutzmittel und laugt die Böden aus. Außerdem ist der nach der Ölgewinnung nur noch zum Verbrennen geeignet. Hanf hingegen bringt nicht nur die doppelte Menge Öl, sondern nach der Ölgewinnung fielen weiterhin an: Lebensmittel, Viehfutter, natürliches Antibiotikum, Fasern für die Textilindustrie (dioxinfrei), Papier, Baumaterial.

Cannabis anbauen

Der Anbau von Hanf ist eine äußerst wirtschaftliche Angelegenheit, deren Vorteile sich insbesondere erschließen, wenn man die gesamte Ökobilanz in Betracht zieht: im Gegensatz zu den meisten monokulturellen Nutzpflanzen ist Hanf nicht auf sogenannten „Beikrautbekämpfung“ angewiesen, verlangt also keine Monokulturen: trotzdem liegen die Erträge im Vergleich zu Flachs um das bis zu zweieinhalbfache höher, der Ölanteil in der Pflanz ist doppelt so hoch wie bei Raps.

Foto: Kalifornisches Hanffeld by permanently scatterbrainedNoch positiver zugunsten des Multitalents fällt die Vergleichsbilanz beim Papier aus: ein Hektar Anbaufläche ergibt über 2 Tonnen Zellulose, während ein Hektar Wald lediglich eine halbe Tonne liefert. Zusätzlich müssen bei der Bleichung des so gewonnen Papiers wesentlich weniger Bleichmittel zum Einsatz kommen, um denselben Reinheitsgrad zu erreichen, da Holz doppelt so viel „störendes“ Lignin enthält. Hanf lässt sich zudem im mitteleuropäischen Klima problemlos anzubauen und ist hier seit Jahrtausenden heimisch. Die Pflanze wächst in 100 Tagen bis zu vier Meter hoch und verbessert dabei die Böden für nachfolgende Kulturfrüchte – ein Multitalent also, das in Zeiten ökologischer Rückbesinnung ein vieldimensionales Nutzungsszenario erlaubt.

Fazit: Die nahezu universelle Einsetzbarkeit von Hanf bei der gleichzeitig hochgradig erfreulichen Ökobilanz der Pflanze müsste in den nächsten Jahren zu einer weit stärkeren Nutzung als derzeit üblich führen. Es bleibt zu hoffen, dass eine immer wieder populistische geschürte Drogendebatte nicht dazu führt, eine unserer wertvollsten Kulturpflanzen in ein unverdient schiefes Licht zu rücken! Denn welche andere Pflanze liefert schon Kleidung, Nahrung, Öl, Papier, Baustoffe – und, wie die Niederlande seit Jahren vormachen, bei entsprechendem politischen Willen eine sozial verträgliche Entspannung, der viele Experten ein weit geringeres Gefährdungspotential zuschreiben als König Alkohol?

Weitere Informationen: Hanf.org – das Hanfblog

8 Kommentare
  1. UsualRedAnt
    UsualRedAnt sagte:

    Ola!

    Interessant. Leider werden die meisten Anwendungsgebiete nur am Rande angesprochen. Wer mehr wissen will, sollte mal in folgenden Text kucken – Warum Hanf? Die ökologischen und ökonomischen Möglichkeiten des Rohstoffs Hanf

    Mit hanfigen Grüßen
    Steffen

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