CD-Review: VA - Tone Poem (Rawfull Mix)

CD-Review: VA – Tone Poem (Rawfull Mix)

Tone Poem„Some Mainstream Journalists think Drum and Bass is dead or maybe just semi-alive,“ schreibt Rawful ins Booklet seiner Mix-CD. Dabei werfen Innenstehende dem 180er Sound doch neuerdings ganz gerne seine vielfach bewiesene Großraumdisco-Eignung vor. Wahr ist auf jeden Fall, dass sich einerseits das musikalische Breakbeat-Spektrum erweitert hat und dass andererseits weite Teile davon seit beängstigend langer Zeit auf der Stelle treten – aber keine Sorge, der Wein in diesem Schlauch ist neu.

Bei „Tone Poem“ handelt es sich um den dritten Streich einer Serie von Flex-Jubiläumscompilations. Als Labelbetreiber und Clubveranstalter (Booklet: „The famous knowlege magazin wrote: he’s Austria’s equivalent of Andy C.“) hat Rawful natürlich Zugang zu den Dubs, die einen solchen Mix erst interessant machen. Erwartungsgemäß featured der Mix einige unveröffentlichte Tracks von einheimischen und UK-Produzenten. Shnek spricht das Intro, die Selection weiß durchaus zu gefallen. Nur leider sind einige der spannendsten Nummern in extrem kurzen Cuts vertreten. Man mag drüber diskutieren, ob das nun Mixing-Style oder die ultimative Kopierschutzmaßnahme darstellt: einige der Tunes wird man bis zum Release wohl nur auf Parties in voller Länge hören.

Da ist die Freude groß, dass zumindest dem legendären Finalisten „Special Black VIP“ von Influx UK 5 Minuten zugestanden werden, wie mein CD-Player vermeldet – immerhin qualifziert sich die Nummer in erster Linie durch immer turbulenteres Drum-Programming von Break zu Break. Und dann die Überraschung: nach 2 Minuten folgt das Fadeout, dann gibt’s ganze 2 ½ Minuten digitale Stille. Kurz gesagt: „Tone Poem“ bietet handwerklich versierte Unterhaltung und eine aktuelle Leistungsschau des spannenderen Teils der Produzentenszene, für eine Kauf-CD bietet die Scheibe in Zeiten der mp3-Label-Promomixes aber eigentlich nur für Die Hard Flex-Fans einen devotionalen Mehrwert. (Rezension erscheint in: the gap 02/2007)

Erschienen auf: Flex Schallplatten / Hoanzl

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