CD-Tipp: Waldeck's Grammophone Vol.1

CD-Tipp: Waldeck’s Grammophone Vol.1

waldeck„Swing & Champagne“ lautet der Untertitel von Klaus Waldecks neuer Compilation, und der trifft’s ziemlich genau: prickelnde Perlen aus 90 Jahren Musikgeschichte: nostalgische Dekadenz trifft auf ihr eigenes Zitat, Rauchschwaden durchziehen die Clubs, in denen diese sympathisch verruchten Tracks gespielt werden und die Gäste sind melancholischen Anwandlungen ebenso wenig abgeneigt wie dem einen oder anderen gepflegten Exzess.

Möglicherweise Überinterpretation, aber dieser Sound bringt mich zum Schwärmen für die wilden 20er… ich hab Klaus letztens zufällig beim Mittagessen in der Schönen Perle getroffen und ihn gefragt, ob das Vol. 1 auf eine geplante Serie hindeutet, und er meinte, das wolle er sich mal offenhalten – ich würd mich freuen, wenn Vol. 2 möglichst bald rauskommt.

Dem Charme dubbiger Dekadenz erliegt Meister Waldeck bekanntlich auch bei eigenen Produktionen mit unnachahmlicher Eleganz: und so verwundert es nicht weiter, dass die hier vertretenen Salon-Partymusiken sich trotz des weiten zeitlichen Bogens zu einer erstaunlich homogenen musikalischen Reise fügen. Da werden Parallelen zwischen dem technologiebedingten Rauschen früher Grammophone und digitalen Retro-Plugins aufgetan, die so perlend erfrischend wirken wie das titelgebende Trankl.

Erschienen ist „Waldecks’s Grammophone Vol.1 – Swing and Champagne“ auf Dope Noir; ein Interview mit Klaus Waldeck, der vor einigen Monaten ja außerdem sein Album „Ballroom Stories“ veröffentlicht hat, folgt auf datenschmutz in den nächsten Wochen – und vielleicht gibt’s dann sogar das eine oder andere Album zu gewinnen.

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