Der nächste Uri Geller wird immer crappiger

Der nächste Uri Geller wird immer crappiger

Die Löffelverbiegen-auf-unerklärliche-Weise Diskussion mal beiseite gelassen, kann man sich von einer zeitgenössischen Bühnenmagieshow doch zumindest erwarten, dass die besten ihres Fachs sich vor Publikum messen. Doch bei „The Next Uri Geller“ werden die Tricks laufend schlechter statt besser – was Raven und dieser angeblich kreative Gedankenleser da heute abgeliefert haben, war performance-technisch wirklich schwachbrüstig.

Ich hab nur die zwei genannten Tricks verfolgt – dass die Arbeit auf der Fernsehbühne wesentlich schwieriger ist als vor Live-Publikum, hab ich an anderer Stelle schon mal erklärt: The next Uri Geller. Statt nur eines Betrachtungswinkels gibt’s viele Kameras, was die klassischen Taschenspielertricks wesentlich erschwert, wenn man nicht genau weiß, welche Kamera gerade filmt – so ließ vor kurzem Uri persönlich recht elegant einen Löffel in seiner Arschbackenhosentasche verschwinden, nur leider schaltete just in diesem Moment die Regie auf die Von-Hinten-Ansicht… sowas passiert schon mal.

Aber die Sache mit den Papierschnipseln und der vorhergesagten Schlagzeile roch wirklich streng nach Online-Zauberladen. Der präparierte Umschlag, der vorbereitete Schnipsel und dann noch der peinliche Fehler beim Buchstabieren, der selbst dem größten Einfaltspinsel nachdrücklich demonstrierte, dass die Wörter am Zettel von vornherein feststanden. Aber woher wusste der Mentalist, wer welches Wort gewählt hatte? Ganz einfach: beim Schreiben der Buchstaben muss er auf die Reaktionen der Promis achten, aka Cold Reading.

Und dann noch Ravens ausgesprochen peinliche Voodoo-Fluch Performance… zuerst tippt er auf den rechten Oberschenkel, als die blonde Schmerzathletin die Nadel in den linken Unterschenkel rammt, dann die herzig präparierte Jacke mit dem gefakten Herzstich, und am Ende „errät“ er dann noch die richtige Box im Zufallsverfahren – bravo! Wirklich eine Schande für alle ehrenwerten Vertreter der Zauberzunft. Dass Uri Geller und Publikum dabei die Fassung bewahrt haben, ist das wahrhaft Übernatürliche an der Sendung.

8 Kommentare
  1. Rene
    Rene sagte:

    Ich würde mir das erst gar nicht anschauen. Finde so eine Sendung absolut langweilig – gerade weil Sie den Anspruch erhebt „echt“ zu sein. Dann lieber die x-te Wiederholung von Derren Brown, der sagt zwar von sich selber nur Tricks zu verwenden, seine psychologischen Spielchen sind aber erstklassig.

  2. Adrian
    Adrian sagte:

    Vincent Raven hat doch nicht mal die richtige Zuschauerin ausgewählt! :)
    Es kam doch noch hinzu, dass er gesagt hat, dass es die Dame auch nicht hat, aber genau das Gegenteil der Fall war! :D

    Es ist nur noch peinlich… :D

  3. Gast
    Gast sagte:

    Ich habe nur die erste Sendung dieser „Ver*piep*“-Shows gesehen.
    Der größte Schwindel an der Show ist doch, dass sich Leute als Mentalisten ausgeben, die solche Fähigkeiten gar nicht haben. Ich glaube durchaus, dass es Menschen gibt, die solche Fähigkeiten haben…aber die haben es sicher nicht nötig in solchen Shows aufzutreten.
    Dann doch lieber Shows mit Copperfield und Co, da weiß man, dass sie Illusionisten sind und nicht behaupten, irgendwelche Fähigkeiten zu haben! Da weiß ich, es ist ein Trick….und genial gemacht!
    Hochstapelei ist ein Straftatbestand! Man sollte die Akteure aus der Show alle einsperren…mal sehen, ob sie mit ihren „Fähigkeiten“ Gitterstäbe verbiegen oder zum schmelzen bringen… :lol:

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