Enfold Retina Ready

Des datenschmutzens neue Kleider: Von Construct zu Enfold

Zeit für einen (unfreiwilligen) Template-Wechsel – ich habe mich für Enfold entschieden. Nach mehrstündiger Einarbeitungszeit kann ich erfreut feststellen, dass Enfold meine hohen Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern bei weitem übertroffen hat. Responsive, Retina-ready und mit unfassbar vielen Publishing-Werkzeugen ausgestattet, ist dieses Theme sowas wie das Österreicher-Taschenmesser unter den WordPress-Themes. Die Schweizer haben’s diesmal nicht erfunden.

Frei nach Oscar Wilde habe ich bei WordPress-Templates und Plugins einen ganz einfachen Geschmack: von allem nur das Beste. Habe ich meine ersten drei Templates noch selbst per Hand im Texteditor gestrickt, so bin ich gleich am Beginn des Multi-Device-Web auf fertige Frameworks und Templates umgestiegen, denn das Cross-Browser-Testing und gefinkelte CSS-Weichen überlasse ich gern anderen. Das zweifellos umfangreichste Sortiment an erstklassiger Ware bietet natürlich Themeforest.net. Dort habe ich auch den Vorgänger Construct, derzeit noch aktiv am datadirt.blog sowie mein Fotoblog-Theme Chocolate, das ich auf RitchiePettauer.net einsetze, käuflich erworben. Nun, bis gestern hat mir Construct gute Dienste geleistet, doch dann…

Ein alter Kumpel lässt mich im Stich

Doch mit dem Update auf WordPress 3.9 war’s plötzlich vorbei mit meiner Zufriedenheit, die immerhin 3 Jahre lang angehalten hatte. Die aktuelle Version enthält den altbekannten Visual Editors TinyMCE in der aktuellen 4.0er Version, der Anpassungen an Plugins (und Templates) erfordert, die zusätzliche Buttons einfügen, etwa für eigene Text-Stile. Zwar bin ich überzeugter Fan des Plaintext-Editors, aber im Zusammenspiel mit dem von mir heiß geliebten Visual Composer unverzichtbar.

Dieses Plugin ermöglicht komplexe Spalten-Layouts und sauber umgesetzte Slider, Galerien und was das Webmaster-Herz 2014 noch so alles begehrt – komplett mit Drag-and-Drop, validem HTML, Frontside-Editing und natürlich responsive und Retina-ready. In der Kombination WordPress 3.9 mit VC und Construct ging Editor-mäßig gar nix mehr, das Theme-Update auf die aktuellste Version führte zum Totalausfall des Frontends, eine Supportanfrage meinerseits wartet harrt weit über 24h ihrer Beantwortung.

Professionelle Entwickler, sollte man meinen, testen ihre Top-Produkte mit den Nightly Builds von WordPress, um ihren Kunden böse Überraschungen zu ersparen. Da Construct noch dazu seine Layouts über Functions umsetzt (trotz mehrmaliger Versuche gelang es mir nicht, das Full-Width-Template ohne Headline zu duplizieren), war’s als mal wieder Zeit für eine Wechsel.

Da war doch dieser österreichische Millionär

Da mir Construct nicht zum ersten Mal Blogger-Stress bereitet hatte, erinnerte ich mich daran, dass ich vor kurzem am Fresh van Root Blog einen Artikel von Rolf gelesen hatte, der mich staunen ließ: Das erfolgreichste WordPress Template kommt aus Österreich, schreibt er:

Was die wenigsten wissen ist dass einer der erfolgreichsten Template-Autoren auf Themeforest aus Österreich kommt. Die Templates von Christian „Kriesi“ Budschedl sind unter den meistverkauften Themes auf Themeforest. Kriesi war der erste „Top-Template-Author“ der die 1 Million Dollar in Sales Marke durchbrach, und auch der erste die die 2 Million Dollar in Sales Marke durchbrach (2013). Gesamt hat Kriesi schon knapp 90.000 Template Verkäufe auf Themeforest erzielt. Der Top-Seller in der Kriesi Collection ist das Template Enfold, ein umfangreiches Responsive Template das weit über die üblichen Funktionen eines klassischen WordPress Template hinausgeht.

Nach mikroskopisch kurzer Bedenkzeit – immerhin setzt auch Pingeborg auf Enfold – hieß es dann also „Ciao Construct, enter Enfold“. Das Ergebnis sehen Sie gerade beim Lesen dieses Artikels und rund um den Text

Zeig mir dein Template, und ich sage dir… awesome!

Enfold ist anders. Mächtiger, besser durchdacht, sauberer programmiert als jedes Pro-Template, dessen Code ich meinem datenschmutzigen Blog bisher überstülpen durfte. Kriesi hat seine WordPress-Karriere als „Personal Blogger“ 2006 begonnen und 2008 sein erstes Theme veröffentlicht. Dass er und sein Team aus der Praxis und nicht aus der grauen Design-Theorie kommen, merkt man Enfold an vielen Ecken und Enden an. Bei der Weiterentwicklung stehen häufig geäußerte Nutzerwünsche ganz oben der auf der ToDo-Liste, das umfangreiche Backend (die Bezeichnung Theme-Options wäre eine Beleidigung) ist klar strukturiert und bietet mächtige Konfigurationsmöglichkeiten.

Besondere Flexibilität bietet der integrierte Layout-Builder, mit dem sich komplexe Pagelayouts ohne Kopfschmerzen realisieren lassen. Ein Shortcode Generator für eigene Styles, 2D- und 3D-Layer-Slideshows, dynamische Ajax-Suche, ein integrierter Formular-Generator mit Gravity-Support, integrierte Portfolio-Verwaltung, vordefinierte Inhaltsblöcke von Testimonials über Tabs bis Masonry-Galerien… die Feature-Liste nimmt kein Ende. Natürlich ist Enfold Retina-Ready, unterstützt Google Maps, eignet sich dank der eingebauten Parallax Fullscreen Slideshow auch für die derzeit populären One-Pager und genauso für State-of-the-Art Landing-Pages. Einen Überblick verschafft die Theme-Demo.

Mit all diesen Tools an Bord ist eine unglaubliche Bandbreite an völlig unterschiedlich gestalteten Webseiten und Blogs möglich, den typischen „Enfold“ Look gibt’s daher nicht. Und dank der integrierten Tools, die eine großen Teil aller Publishing-Wünsche abdecken, kann man auf viele zusätzliche Plugins verzichten. Man soll ja niemals nie sagen – aber ich habe das Gefühl, Enfold könnte es sein. Das eine, finale, perfekte WordPress Theme. Und dabei hab ich noch nicht mal ein Zehntel aller Features im Detail ausprobiert, aber wozu gibt’s Ostern?

Enfold auf Themeforest

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