Gerätehoheit vs. Funksicherheit: Schluss mit freien Routern?

Gerätehoheit vs. Funksicherheit: Schluss mit freien Routern?

An meinen Router lass ich nur Easy Tomato und WRT! Doch damit könnte bald Schluss sein, wenn die EU-Kommission eine zu breit formulierte Richtlinie nicht in letzter Sekunden kippt. Denn die demnächst in Kraft tretende Richtlinie 2014/52 (Radio Equipment Directive, RED) regelt die Zertifizierung von Funkanalagen neu.

Eine Bestimmung befasst sich mit dem Thema „Radio Lockdown“: Betroffene Hersteller sollen zukünftig durch technische Maßnahmen sicherstellen, dass nicht-zertifizierte Software, also beispielsweise ein freies Router-Betriebssystem, auf ihre Geräte geladen werden kann. Begründung für diesen gravierenden Eingriff in die sogenannte Gerätehoheit: Modifizierte Geräte könnten eine Gefahr biepsilesweise für umliegende Radarinstallationen darstellen, wenn sie den betreffenden Kanal nicht ordnungsgemäß freigeben.

Allerdings streiten Juristen noch darüber, welche Kategorien und Klassen mit der etwas schwammigen Formulierung denn nun tatsächlich gemeint sind. Max Maass schreibt auf Netzpolitik:

Wenn die Hersteller von Routern tatsächlich dazu verpflichtet werden, die Installation alternativer Firmware zu verhindern, wäre dies existenzbedrohend für Projekte wie OpenWRT, LEDE und Freifunk, die davon leben, die Software günstiger WLAN-Router durch ihre eigene zu ersetzen.

Code RED: Funkabschottung rückt näher, Unklarheit bleibt

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