Gerald Reischl diskutiert über die Google-Falle

Gerald Reischl diskutiert über die Google-Falle

Vor kurzem war Kurier IT-Ressortleiter Gerald Reischl bei der quintessenz zu Gast, anlässlich der vierten, aktualisierten Auflage seines Klassikers „Die Google Falle“ diskutiert der Autor am kommenden Dienstag mit Thomas Schwabel (marketagent.com), Herwig Seitz (CPC-Consulting) und Andreas Kreutzer (KF Consulting) über die dunkle Seite der Datenmacht.

Moderiert wird die Runde von ORF-Futurezone Mastermind Erich Möchel, Ort des Geschehens ist die Thalia-Buchhandlung in der Landstraße 2a (direkt gegenüber vom Bahnhof Wien Mitte), der Eintritt ist gratis. Die Diskussion dreht sich um die tatsächliche Gefährlichkeit der Suchmaschine und ihr Potential zur nachhaltigen Untergrabung jenes politischen Systems, das wir als Demokratie kennen:

Wir alle mögen die „Suchmaschine“ Google, weil es ein verlässliches, total praktisches Webservice ist. Ein Suchschlitz, in den man einen oder mehrere Begriffe eintippt und innerhalb von Sekundenbruchteilen eine Trefferliste erhält. „Doch Google ist längst keine Suchmaschine mehr, es ist ein Weltkonzern, der die totale Kontrolle der Internet-Gemeinde anstrebt und zum größten Händler und Archivar von Information werden will“, sagt der österreichische Journalist und Hightech-Experte Gerald Reischl in seinem neuen Enthüllungsbuch „Die Google-Falle“. Mit den vielen Services, ob Google Earth, Google Docs oder Google Mail, hat sich die Firma von Larry Page, Sergey Brin und Eric Schmidt zur unkontrollierten Weltmacht im Internet entwickelt. Google ist ein „Wolf im Schafspelz“, ein Monopolist, der eifrigste Datensammler der Welt, der dutzende Patente auf Methoden hat, die aus der Überwachungsindustrie stammen könnten. Seit Jahren schon wird jeder Google-Nutzer analysiert und kategorisiert. Die Marktdominanz Googles ist für eine Wissensgesellschaft gefährlich. Sie ermöglicht politische Zensur, wie sie in China praktiziert wird, erleichtert das Ausspionieren der Privatsphäre und duldet weder Kritik noch Konkurrenten.

Vor wenigen Tagen erhielt Reischl übrigens den New Media Journalism Award 2008; ich hätte mir die Diskussion sehr gern angehört, allerdings überschneidet sich die Veranstaltung mit dem letzten digitalks Event vor der Sommerpause samt anschließendem Referenten-Abhängen, also werd ich’s leider nicht hinschaffen. Frageee in die Runde: wird’s irgendwo ein Video bzw. einen Podcast geben?

0 Kommentare
  1. Alexander Greiner
    Alexander Greiner sagte:

    Ich war bei der Veranstaltung und muss gleich vorweg schicken, dass ich das Buch nicht gelesen habe.

    Es scheint, als würde Reischl ein Bedrohungsszenario an die Wand malen, das er selbst nicht versteht. Schließlich sagt er von sich selbst, kein Informatiker zu sein. Genau das ist aber das Problem: Mit Halbwissen jene „90% der Österreichischen Internetuser“ (O-Ton) informieren zu wollen, die sich „nicht genug mit der IT auskennen“ ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg.

    Darüber hinaus versucht Reischl sich als objektiver Datenschützer zu verkaufen – ich will das nicht schlecht machen, wir brauchen einen guten Datenschutz in Österreich und auf der übrigen Welt – ist aber mit einer derartig hohen Emotionalität beim Thema, dass er selbst vor Polarisierung nicht zurück schreckt: Eine Kritik aus dem Publikum, dass IP-Adressen nicht personenbezogen seien schmetterte er unangebracht energisch zurück und wirkte für mich dadurch sehr unprofessionell.

    In Reischls Schlusswort hat er vermutlich das Buch auf den Punkt gebracht: er möchte die Internetuser für einen sorgsamen Umgang mit ihren Daten sensibilisieren. Meines Erachtens nach so, wie er das bereits in seinem Buch „Im Visier der Datenjäger“ vor einigen Jahren getan hat, nur diesesmal halt viel spezieller am Beispiel Google.

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