Almcamp 2010: Fotos, Fazit und die Barcamp-Zukunft

Geschmacklos identitätsstiftend: Stimmen zur Internetrat-Session

Heute veranstaltet der ÖIR ein Barcamp bzw. Ratcamp an einem hochgeheimen Ort, denn es gilt, unter strengstem Ausschluss jeglicher unkritischen Öffentlichkeit die weiteren Vorgehensweisen zu besprechen. Peter hat gemeint, bei ihm zuhause müsste irgendwo noch ein Vakuum-Deckel für Pandoras Büchse rumliegen – mal sehen, ob uns die Quadratur des Kreises gelingt (Rein mathematisch betrachtet existieren da schon recht gute Annäherungen.) Getreu dem Motto „Legitimation schützt vor Abwahl“ hier einige Echos von einem ausgesprochen räte-republikanischen Barcamp:

Helmut am Datenwerk-Blog:

Die Diskussion über Zensur und mögliche Kontrollmechanismen war lange Zeit scharf an der Grenze zwischen geschmacklos und identitätsstiftend.

Beate auf alles wird gut:

Ethik, Zensur und Selbstkontrolle im Internet sind eine emotionalisierende, bewegende Angelegenheit, wie die Session zum Österreichischen Internetrat (ÖIR) veranschaulichte. Eine Aktion, die für manche die Frage aufwirft, wann sich der Spaß aufhört. Ich persönlich befinde den Internetrat (und ähnliche mittlerweile gegründete Gremien) für höchst notwendig und plädiere an die Proponent_innen, das ernsthaft zu einem Live Kabarett auszubauen. Stichwort: Einnahmequelle für die Organisationsarbeit.

Robert auf Robertlender.info:

Eine ironische Aktion mit Augenzwinkern, die etlichen einen Spiegel vorsetzt, wie sie es denn mit Gremien, Kontrolle im Internet, Legitimationen etc. halten. Aber gleichzeitig habe ich ein Grummeln im Bauch, dass man – wie es ein Teilnehmer formulierte – die „Büchse der Pandora“ öffnet.

Tatsächlich hätte ich nie vermutet, dass die Büchse der Pandora voller Räte ist… vielleicht entsteht daraus ja eines Tages sogar ein Nerd-Witz, der ungefähr so beginnt: „Kennst du den Unterschied zwischen einem guten Rat und einem Online Reputation Manager?“ Wie er dann weitergeht, werden wir morgen Abend rausfinden! Bleiben Sie dem ÖIR gewogen, machen Sie Eingaben oder gründen Sie Ihr eigenes Kontrollgremium und zögern Sie vor allem nicht, uns Papierpost an unsere neue Zentrale zu schicken!

0 Kommentare
  1. ritchie
    ritchie sagte:

    Ein Nachtrag noch zum Thema Büchse der Pandora: ich glaube, in der Wahrnehmung des Internet steckt noch immer dieser „rechts-freie-Frühneunziger-Cyperspace-Optimismus“. Langsam müssen die User aber kapieren, dass das i-net keineswegs ein rechtsfreier Raum, sondern das perfekteste Überwachungsmedium aller Zeiten ist, und zwar nicht durch „worst practices“, sondern in seiner Struktur. Wenn wir also mit unserer Aktion die Zensur-Thematik problematisieren und mehr Leute kapieren, dass man Internet keine Freiräume offenhalten kann, sondern erst welche schaffen muss, dann kann das nur gut sein. Imho beruht die „Büchse der Pandora“ auf einer strategischen Wahrnehmungsverzerrung.

  2. Fee
    Fee sagte:

    Ja aber wenn im internet alles ohne einen Regel und Gesetz veröffentlicht werden sollte ohne jegliche Überwachung wäre das ja auch nicht viel besser. Einer muss die Sache ja irgendwie unter kontrolle halten. Natürlich sollte man die Grenzen nicht überschreiten. Ich will auch nicht das jemand man meine private Mails/Nachrichten liest.
    Naja wie Farid schon sagte in 10 Jahren wird alles noch komplizierter.

  3. Oliver
    Oliver sagte:

    Naja, das Internet lässt sich halt leicht kontrollieren und ist vollkommen transparent. Das ist ja auch für viele Bereiche total toll. Ich sag nur Preisvergleich. In 10 Jahren wird allerdings allen bewusst sein, dass sie auch im Internet die gleichen Verhaltensweisen an den Tag legen müssen wie im Büro oder auf der Straße. Man steht quasi rund um die Uhr unter Beobachtung. Da würde ein Kontrollgremium auch nicht viel dran ändern. Kann ich mir nicht vorstellen. Da kann man sich nur die Frage stellen, ob wir die Büchse nicht schon längst geöffnet haben…

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