GEWINNSPIEL: 2x Buch Stichwortgeber

GEWINNSPIEL: 2x Buch Stichwortgeber

Statt Popalben oder Partyeintritten gibt’s diesmal politische Bildung in Stereo zu gewinnen: datenschmutz verlost 2 Ausgaben des Doppelbandes Stichwortgeber für die Politik von Günther Burkert-Dottolo und Christian Moser. Die Publikation erscheint als Publikation der ÖVP-Akademie und wird am 15. März wie berichtet bei einer Podiumsdiskussion zwischen Casper Einem und Hannes Missethon vorgestellt. Neu: es gibt eine Gewinnfrage.

Die beiden Bände enthalten Portraits politischer Denker quer durch die Jahrhunderte – eine Leseprobe über den griechischen Philosophen Pannajotis Kondylis ist als pdf-Download verfügbar. Das Mission Statement des Autorenduos liest sich wie folgt:

Auf welchen geistigen Fundamenten baut eine dem Gemeinwohl verpflichtete politische Ordnung auf? In vierundzwanzig eingängig und leicht verständlich geschriebenen Autorenportraits suchen wir Antworten auf diese Leitfrage.

In den 70er Jahren wurde in Österreich die Einrichtung politischer Akademien beschlossen Erwachsenenbildung für Interessierte und Funktionäre, Politikwissenschaft für den interessierten Semiprofi, sozusagen – selbstverständlich jedoch nicht als überparteiliche Institution, das käme in einem so kleinen Land ja viel zu billig und könnte gar zur produktiven Zusammenarbeit führen. Vielmehr erhält nach dem betreffenden Gesetzt jede Partei ab einer bestimmten Größe Geldmittel zum Betrieb einer solchen Bildungseinrichtung; die der SPÖ heißt übrigens nicht „Politische Akademie der SPÖ“ sondern Karl Renner Institut.

Die Details regelt das Bundesgesetz über die Förderung politischer Bildungsarbeit und Publizistik:

Aufgrund dieses Bundesgesetzes können die im Nationalrat vertretenen politischen Parteien – mit mindestens fünf Abgeordneten – Einrichtungen für die Bildungsarbeit gründen. Die finanzielle Förderung erfolgt aus dem Bundeshaushalt. Neben einem Sockelbetrag hängen die zusätzlichen Mittel von der Stärke der Partei im Nationalrat ab. Die Verwendung der finanziellen Mittel wird jährlich überprüft. Wichtig für die Erwachsenenbildung ist der dadurch geförderte Bedeutungszuwachs politischer Bildung, auch wenn es sich in diesem Fall ausschließlich um parteipolitisch orientierte Bildung handelt. [via Erwachsenenbildung.at]

Alle politischen Parteien, denen das Gesetz die Möglichkeit dazu einräumt, haben von ihrem Recht, bildungstechnisch nicht zu schweigen, Gebrauch gemacht, zuletzt das BZÖ:

  • Dr. Karl Renner-Institut – SPÖ (1973)
  • Politische Akademie – ÖVP (1973)
  • Freiheitliche Bildungswerkstatt – FPÖ (1973)
  • Grüne Akademie – Die Grünen (1987)
  • Liberales Bildungsforum – Liberales Forum (1995 bis 1999)
  • BZÖ – Österreichische Zukunftsakademie (2006)

Die Gewinnfrage

E voila – wie aus der obigen Auflistung unschwer zu erkennen ist, wurden die ersten drei Akademdien 1973 gegründet – die Grünen gab’s zu der Zeit noch nicht als intitituionalisierte Partei. Um die Bücher zu gewinnen, muss folgende Gewinnfrage beantwortet werden:

In welchem Jahr wurde das Gesetz, das die politischen Akademien finanziert, im Nationalrat beschlossen?

Mit anderen Worte: wie lang hat’s gedauert von der Idee bis zu Tat? 20 Jahre? 10 Jahre? 1 Jahr? Das Netz kennt wie immer alle Antworten, die richtige via Kontaktformular schicken (nicht vergessen, die korrekte E-Mail Adresse anzugeben!) und in den Text „Antwort Stichwortgeber“ reinschreiben, damit ich mich auskenne. Teilnahmeschluss ist der 15. März. Viel Glück.

…wie immer gelten folgende Teilnahmebedingungen:

Die Gewinner werden via E-Mail verständigt. Die Barablöse von Gewinnen und der Rechtsweg sind ausgeschlossen. Über das Gewinnspiel kann kein Schriftverkehr geführt werden. Die TeilnehmerInnene erklären sich einverstanden, via E-Mail über zukünftige Gewinnspiele informiert zu werden. Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los.

0 Kommentare
  1. phrank
    phrank sagte:

    zum Stichwort Politische Philosophen der ÖVP – Arnold Gehlen im Worlaut

    „… es ist in Deutschland durch Tatbeweis gesichert, daß ein ein immanentes Zuchtbild imstande ist, tragende Grundsätze des Handelns aufzustellen und druchzuführen, eine feste Organisation des Wachstums und der Leistung des Volkes aufzustellen sowie notwendige, gemeinsame Aufgaben anzuweisen und zu realisieren. Dieses Gebietist also das der Weltanschuung in dem Sinne, den der Nationalsozialismus dem Wort gegeben hat, den Rosenberg in dem Begriff der Durchsetzung germanischer Charakterwerte zusammenfaßte.“

    No wos sogn de Doktores Dottollo Co denn dozu?

  2. dondiva
    dondiva sagte:

    phrank, bevor du da in „stürmer“ manier zitate droppst. was soll uns das sagen?
    klarerweise wird auf gehlens verfehlungen in seinem denken im buch aufmerksam gemacht.
    gehlen ist im buch, weil er als anti-rousseau und hippie-basher wichtig ist. darf man/frau heidegger wegen seiner depperten unirede auch nicht mehr lesen?
    gehlen wird als ein seltener vertreter eines technikaffinen nachkriegskonservatismus beschrieben.
    menschenfeindlicheres als foucault hat gehlen auf jeden fall auch nicht geschrieben.

    wenn ich mich nicht irre, hast du ja auch schon mal im netz leo strauss als ahnherrn der kriegstreiberischen us neocons bezeichnet. das ist falsch und schwachsinn. für leute wie dich, die urteilen ohne thesen und werk zu kennen, aber trotzdem ex cathedra mit dem duktus des unfehlbaren aburteilen, genau für die gibts die stichwortgeber…

  3. ritchie
    ritchie sagte:

    Mit Vergleichen in punkto Menschenfeindlichkeit zwischen Gehlen und Foucault wär ich sehr vorsichtig; aber generell dazu: jeden Einführung ist schwer tendenziös, was ja auch okay ist. Allerdings würde ich mir nicht anmaßen, nach dem Lesen eines der Portraits irgendwas über irgendjemandes Thesen zu „wissen“ – solche Kurzportraits verraten doch viel mehr über die Potraitierenden als über die Potraitierten. Die Formulierung „dem schwachen Denken der Postmoderne zum Opfer fallen“ (im Buchanküdigungstext auf der HP) kann man ja wohl kaum als neutral betrachten. Leo Strauss dagegen ist in der Tat eine wichtige Integrationsfigur des us-neocon, was sich literarisch sehr leicht belegen lässt.

  4. phrank
    phrank sagte:

    Noch was Menschenfreundliches für unsere von Steuergeldern finanzierten Dottores: „Der Mensch ist das handelnde, vorsehende, nicht festgestellte Wesen, das sich selbst noch Aufgabe ist – das Wesen der Zucht!“ publiziert 1941, vom NS-Rektor der Ostmark-Universität Wien, Arnold Gehlen. Jaja, dieser Blog trägt seinen Namen schon zu Recht.

  5. dondiva
    dondiva sagte:

    nö, ritchie, is er eben nicht.garantiert nicht. und durch noch hundertmal abschreiben und stille post mäßig weitersagen in den postillen dieser welt, er ist es nicht. platon exeget:klar. großartiger hobbes analytiker: natürlich. zusammendenker von moderne und antike: klar doch. analytiker der weltreligionen: selbstverständlich. die gesammelten schriften vom leo strauss sind für dich als dzog chen styler sicher auch ein gewinn. er vergleicht wirklich brilliant die philosophische essenz der drei monotheistischen religionen (moses maimonides etc.)

    für realpolitik interessierte sich leo nicht, schrieb auch nie darüber. er hatte aber wie adorno eine vorliebe für schlechte soaps im fernsehen.

    die mediokren us-neocons sind (von der realität überfallene) ideengeschichtlich linke. sie glauben an ein besseres morgen. das macht kein konservativer. zweitens: kein konservativer ist universalist (also für einen weltstaat, gibt ja keine konservative internationale oder so was) und für imperialistische kriege – was der irak krieg ja war/ist. (das kann man übrigens bei kondylis nachlesen). dass die verwirrte us-linke in den sechziger jahren auch auf den braven leo aus bayern hörte und ihn – um mit deleuze zu sprechen – quasi von hinten genommen hat, ist eine andere geschichte.

    noch ein kleine anmerkung: die deutschen neocons (paul nolte usw) argumentieren mittlerweile auch brav mit foucault.

  6. ritchie
    ritchie sagte:

    Naja, die Vordenker der neocons haben sich in den seltensten Fällen für Realpolitik interessiert :-) Und wenn die Neocons nicht für imperialistische Kriege sind, wer ist dann dafür? Ich verstehe nicht, wo eine praktische Trennungslinie zwischen US-Neocon Theorie und Bush-Administration verlaufen sollte? Natürlich kann man Foucault auch gewollt falsch verstehen… aber Leo Strauss muss ich mir wohl mal zu Gemüte führen, um da qualifiziert mitreden zu können.

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