Google-Doodle: Ein Statement zu Olympia in Sotschi
Pünktlich zur Eröffnung der olympischen Winterspiele 2014, die heute über die russische Bühne gehen wird, verweist Google mit einem sportlich-regenbogen-bunten Logo samt Zitat auf die olympische Charta, die jegliche Diskriminierung in Zusammenhang mit den Spielen verbietet:
Die Ausübung von Sport ist ein Menschenrecht. Im Sinne des olympischen Gedankens muss jeder Mensch die Möglichkeit zur Ausübung von Sport ohne Diskriminierung jeglicher Art haben. Dies erfordert gegenseitiges Verstehen im Geist von Freundschaft, Solidarität und Fairplay.
Die Regenbogenfarben stehen sowohl für die Lesben- und Schwulenbewegung wie auch für Toleranz im allgemeinen. Homosexualität ist in Russland zwar nicht strafbar, aber stark tabuisiert. Vor allem ein Mitte 2013 verabschiedetes Gesetz, das positive Äußerungen über Homosexualität mit Strafen bedroht, falls Minderjährige anwesend sind, sorgte international für reichlich Kritik. Diesmal gibt’s nicht nur das bekannte Startseiten-Doodle, sondern auch eine zugehörige Mini-Version:
Überraschend an der Logo-Variation ist in erster Linie, dass sich Google bislang recht vehement aus jeglichen politischen Debatten rausgehalten hat – und den alten Leitsatz „Don’t be evil“ hat man auch schon ein Weilchen nicht mehr gehört. Sympathische Aktion!
Wer weiß, womöglich entschließt sich der Suchmaschinengigant hinkünftig dazu, auch auf nationaler Ebene sanft-grafisch zu intervenieren… für den .at Index würde die hiesige, reichlich skurrile Politiklandschaft ja geradezu tagesaktuelle Inspiration liefern.
Nachtrag: Sotschi, Sottschi, Soodschi?
Deutsche Journalist_innen, die sprechend berichten, ob in Fernsehen, Radio oder Podcast: für euch klingt „Sotttttschi“ anscheinend zackiger, sportlicher… oder es handelt sich ums akustichen Protest gegen den Austragungsort, den die Russen „Sooodschi“ aussprechen. Kleine Eselsbrücke: wie ein langgezogener Nießer, also [Haaaa…aaa….aaa…d’schi]. Halt nur mit So vorne dran. Und wenn ihr mir nicht glaubt, dann fragt doch den Inder Russen! Hier die letzten Bilder von der Ruhe vor dem Sturm auf die Medaillen:
datenschmutz Noch subtiler geht nicht. Mut kann man nicht kaufen, schon gar nicht als börsennotiertes Unternehmen.