Google und die Mozilla Foundation

Google und die Mozilla Foundation

Zu meinem Beitrag übers Google PR Update hat Rim einen spannenden Kommentar hinterlassen: warum nicht Google via Firefox-Standard-Adblocker abstrafen? Ganz einfach weil das große G Mozilla längst nach der „römischen Methode“ in der Tasche hat.

Also „divide et impera“, oder anders: wen man nicht schnupfen kann, den befreundet man eben monetär. Ich bin ja völlig Rims Meinung, der schreibt:

Meine Empfehlung ist, dass wir mal g**gel etwas abstrafen, indem bei Firefox das AddOn Adblock Plus automatisch integriert ist – so wird weder AdSense noch AdWords angezeigt – die Seiten laden sich viel schneller – und g**gle verdient nichts mehr..

Aber genau das wird mit Sicherheit nicht passieren, wie Jeremy erklärt:

Google makes a philanthropic donation to Mozilla for 200+ million dollars. Googles „donation“ to Mozilla actually accounts for 80-90% of THE TOTAL AMOUNT OF MOZILLA’S funding (depending on what report you read).
So what does Google get for this philanthropic gesture? Well nothing „officially“. I have made the claim that the reason Google is the default search engine on Firefox is because Google is funding them so much but Firefox developers commented on my post saying they only use Google because „its what the users want“. I am sure they would switch to Yahoo „if the users wanted it“. Regardless of Yahoo’s zero donation to Mozilla compared to Googles 200m+… ya right.

Das trifft den Nagel auf den Kopf: Google ist eine Werbecompany, die alles tut, um ihre Umsätze zu vergrößern. Die Suche ist dabei keine Mission, sondern erforderliches (aber manchmal eben durchwegs lästiges) Mittel zum Zweck. Max‘ bringt des Pudels Kern noch deutlicher zum Vorschein:

Google hat es geschafft, in den Köpfen der Menschen als „die Guten“ zu gelten. Jeder vergisst, dass Google ein sehr kommerziell denkendes Unternehmen ist und dass Einnahmen das wichtigste sind. Deswegen wird alles gemacht, um diese zu optimieren. Dieses Prinzip wurde so perfektioniert, dass im Moment Google bestimmen kann, wer wichtig ist, was wichtig ist, wo Wichtiges anzutreffen ist etc. […] Und das obwohl Google genau von dem Phänomen lebt, für das jetzt andere Webseiten bestraft wurden: vom Verkauf von Links auf Seiten, deren Inhalt nicht von Google ist. Alle Contentproduzenten sind somit MitarbeiterInnen von Google, wobei Google jederzeit das „Gehalt“ bestimmen kann, die Verträge ändern kann oder kündigen – und es gibt keinen Rechtsschutz.

An die Adblocker-Sache hab ich auch schon öfter gedacht, aber wie erwähnt war Big G da definitiv smart genug, sich rechtzeitig bei FF „einzukaufen“. Einzige Exit-Strategie: alternative Traffic-Quellen finden… aber genau hier beißt sich der Monopolist in den eigenen Schwanz, und es tut ihm nicht mal weh: es macht ihn bloß reicher. Und solange sich das Gros der Webmaster (teils auch noch freudig) vorschreiben lässt, wie Online-Einkommensmodelle zu funktionieren haben, hat G weiterhin leichtes Spiel.

0 Kommentare
  1. SEO Expert Blog
    SEO Expert Blog sagte:

    Der letzte Satz ist die Crux. Webmaster, die zurecht nicht von Googles Geschäftsmethoden begeistert sind, müssen auch konsequent sein und GoogleAds von ihren Sites nehmen sowie keine AdWords mehr kaufen.
    Auch der Verzicht auf Dienste wie Analytics etc. ist angebracht und die Google-Toolbar sollte man keinesfalls benutzen.

  2. ritchie
    ritchie sagte:

    Prinzipiell ganz deiner Meinung – zu Analytics gibt’s ja auch sehr brauchbare Alternativen (bin mittlerweile eine großer Clicky-Fan), und für die Google-Toolbar gibt’s speziell unter FF mehr als brauchbaren Ersatz. Schwierig wird’s bei den Zusatz-Services, da zunehmend mehr Leute Google Docs verwenden – und bei den Webmaster Tools.

  3. stefan
    stefan sagte:

    Und dann rollt google auch noch auf allen anderen Fronten an: Kostenlose Software fürs Homeoffice, Navigation, Karten etc. und es gibt so viele naive Leute, die das vorbehaltlos einfach nutzen (wollen) …

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