Grenzpfostens PR-Umfrage: die Ergebnisse

Grenzpfostens PR-Umfrage: die Ergebnisse

Im Mai habe ich auf eine Umfrage des Herrn Grenzpfosten zum Thema Blogger und PR-Heinis bzw. PR-Heinis vs. Blogger hingewiesen. Von Tanja-Anjas wusste ich damals noch gar nix… trotzdem oder gerade deswegen stehen mittlerweile die Ergebnisse fest. Befragt hat Florian 66 Weblog-AutorInnen – die Ergebnisse der Studie beanspruchen nicht, repräsentativ zu sein, lassen aber dennoch einige interessante Trends erkennen. Kurz gesagt: drei Viertel der Befragten TeilnehmerInnen möchten gerne mit Info-Material versorgt werden, und zwar regelmäßig – demgegenüber haben bloß 17% ganz und gar keinen Appetit auf „Marktkommunikation“, Pressetexte und hässliche Werbesonnenbrillen*.

Um das Gefühl der eigenen Wichtigkeit zusätzlich zu steigern, verlangt der Durchschnittsblogger von der Anja-Tanja in der PR-Agentur auch noch, dass sie den ganzen Schrott, den er so schreibt, vorher auch noch liest… und ihm dann passen kommt. Also etwa so:

Sehr geehrter Herr Pettauer,

hier ist Anja-Tanja von der Agentur WorsePR. Wir kennen uns von Xing über drei Ecken, außerdem habe ich beim gugeln nach Pagerank zufällig Ihre Webseite gefunden, der ich entnehme, dass Sie ein großer Fan von Chicago Deephouse Tribal Elektro sind – genau wie ich. Außerdem finde ich es toll, das Sie sich so für das Social Web interessieren und wollte daher fragen, ob ich Ihnen ein Testexemplar unseres Gesundheitsstuhls für Blogger schicken darf?

Hinweise, ob sie kontaktiert werden wollen oder nicht, hinterlassen Blogger in der Regel nicht… ist ja auch schwierig: „Bitte keine Viagra-Pressetexte und keine Sonnenbrillen in Nationalfarben, von der Zusendung lebender Tiere bitten wir gleichfalls abzusehen.“ wär mal einen Versuch wert. Florians Schlussfolgerung kam mir auch gleich in den Sinn:

Die Schizophrenie des Alltags: Zwar will ein überwältigender Teil der Blogger PR-Contents haben und das auch noch am besten per Mail, aber gleichzeitig wollen Blogger nicht zugespamt werden. Das finde ich ja irgendwie komisch und frage mich wie das gehen soll.

Hier geht’s zur kompletten Auswertung.


*) Nichts gegen die Deutschland-Brille, die ich letztens ungefragt von einem Online-Optiker erhielt. Ich wusste vorher gar nicht, dass ich schon immer mal eine Brille mit den deutschen Nationalfarben besitzen wollte. Wer will die Welt schon durch die rosarote Brille sehen, wenn’s auch die schwarz-rot-gelbe sein darf? Das Päckchen war übrigens bereits im Briefkasten aufgerissen – hoffentlich denkt die österreichische Fußballpolizei nun nicht, hier lebt ein Deutschtümler. Aber in Zukunft bitte lieber direkt Geld schicken, am besten anonym – ich bedank mich dann auch anonym.

3 Kommentare
  1. UralBergSteiger
    UralBergSteiger sagte:

    Sehr informativ… das heißt also für die PR-Ladies, dass man im Zweifelsfall Blogger zuspammen sollte, weil sich wenige drüber aufregen, die meisten sich aber über jeden Crap freuen. (btw: Curicks! European Fecal Standardization Organization of Zurich! SP rules…)

  2. Golf Variant Fan
    Golf Variant Fan sagte:

    Deckt sich irgendwie mit meinen Erfahrungen. Liegt aber sicherlich auch an dem Medium Blog… über üblen Spam regt sich sicherlich jeder auf und ist ja auch immer eine Frage wie und wo.

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