Heute Abend: Digitalks zum Thema Social Networks

Heute Abend: Digitalks zum Thema Social Networks

digitalksIn wenigen Stunden habe ich die Ehre und das Vergnügen, vor der illustren Digitalks Runde einen Vortrag über Social halten zu dürfen. Iris Lamprecht wird Facebook, MySpace und LinkedIn vorstellen, Michael Ghezzo spricht über Xing und ich werde den Abend mit ein paar allgemeinen Überlegungen zum Status Quo des Social Web 2.0 eröffnen. Mehr über das infernalische infernalische Vortragendentrio gibt’s auf Merals Blog nachzulesen – ich freu mich schon auf heute Abend, der netculture space im MuQa dürfte wohl recht voll werden. Aus gegebenem Anlass daher an dieser Stelle einige Überlegungen bzw. Thesen, denen ich mich bzw. die sich mir aufdränge/n:

digitalks: Social Networks

Thema der heutigen Digitalks-Gesprächsrunde sind Social Networks oder soziale Netzwerke. Im Zuge des Web 2.0 Hypes entwickelte sich dieser Begriff so rasch zum Terminus Technicus, dass man fast vergessen könnte: „there is no unsocial online software.“ Als „soziale Netzwerke“ bezeichnen wir ja auch das Geflecht unserer non-virtuellen Beziehung; in einer Gesellschaft, die immer größere Anteile ihrer Wertschöpfung digital erwirtschaftet, ist in einem ersten Schritt die Abbildung und in einem zweiten die Ausweitung solcher real-world Netzwerke ins Internet die unausweichliche Konsequenz.

Freilich haben die technologischen Entwicklungen der letzten fünf Jahre – Stichwort Ajax, RSS etc. – eine neue Generation von Homepages ermöglicht: hier werden keine statischen Informationen präsentiert, die von Usern (eventuell) kommentiert werden können, sondern die sozialen Interaktionen selbst generieren die Medieninhalte von Seiten wie Facebook oder Xing. Zum Thema Social Net habe ich meine wilde Mischung aus Vermutung, Spekulation und Analyse – ganz lutheranischer Tradition folgend – in die Form dreier Thesen gegossen und sorgfältig erkalten lassen: Heute muss gebloggt werden, frisch GesellInnen, seid zur Hand!

1. Es gibt keine unsoziale Online-Software
In Anlehnung an Friedrich Kittlers „There is no software“ lohnt die Frage, ob das Attribut „Social“ vor dem Begriff „Network“ nicht eventuell eine Tautologie darstellt.

2. Auf Marktdiversifizierung folgt Dis-Augmentierung
Der Fokus einer Analyse sozialer Netzwerke liegt in der Regel auf einzelnen Services. Dabei ist das genuin Neue von FlickR, Youtube und Co. *nicht* in einzelnen (multimedialen) Services zu suchen, sondern in der Bereitstellung von Exchange-Formaten (Stichwort RSS). Die Rekombination verschiedener Datenströme mit Tools, die sich rasant in Richtung Massenkompatibilität entwickeln, erlaubt – auf der pessimistischen Seite – Datamining ungeahnten Ausmaßes, macht aber andererseits das Umrühren in der Datensuppe auch für nicht-professionelle Data-Miner möglich.

3. Social Networks sind Wechselstuben
Die Valorisierung sozialer Kontakte ist ein hochgradig experimentelles Feld – das wir sich in den nächsten 2 Jahren auch nicht ändern. Georg Frank hat in seinen Büchern über Aufmerksamkeitsökonomie sehr hellsichtig und vorausschauend beschrieben, wie die Aggregation von Aufmerksamkeit als Austauschsystem funktioniert; wie sich der pragmatische Wechselkurs zwischen letzterer und Real-Money gestaltet, entscheidet derzeit das freie Spiel von Angebot und Nachfrage.

0 Kommentare
  1. tomy
    tomy sagte:

    Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber ich leider erst jetzt darauf gestossen.
    Online Netzwerke sind zwar eine gute Sache, aber man muß sich immer bewusst sein, das es auch noch etwas ANDERS gibt. Persönliche Kontakte kann kein Netzwerk ersetzen

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