Ich habe Instagram Follower gekauft und bin stolz darauf
Warum motivieren? Man postet halt nicht gern relativ aufwändig zu produzierende Fotos für 50 Leute, wenn einem auf Twitter schon 50k folgen. Also musste ein bisschen Anschubfinanzierung her. Sie wissen ja, was man sagt: Der Bär kotet immer zum größeren Haufen. Sah doch gleich besser aus und hat mir viele, viele echte Follower gebracht.
So gesehen waren die 40 Flocken irgendwie eh gut investiert. Und ich würd’s wieder tun. Man lernt schließlich durchs Experimentieren.
Denn das Problem sind ja nicht die Followers, sondern die Account-Aktivität. Man müsste, um auf Instagram regelmäßig viele Likes und Kommentare zu bekommen, dauernd selbst aktiv liken und kommentieren. Das hab ich ein Weilchen lang getan, bis ich dann so zwischen zwei und dreihundert Likes pro Posting bekam.
Aber eigentlich hab ich echt was Besseres zu tun. Und da ich nun mal weder Fendi-Doggybags noch überteuerte Sonnenbrillen noch garantiert biologische Tierversuchskosmetik im Straßenverkauf vertreibe, musste ich mir irgendwann eingestehen: Meine Instagram Zeit ist auf LinkedIn echt besser investiert. Und am Blog sowieso.
Klar taucht man schnell in irgendwelchen Toplisten auf, und die sind echte Followermagneten. Aber mein Publikum sucht – und das völlig zurecht – nun mal nicht auf Instagram nach Antworten auf dringende Online-Fragen.
Und so hab ich mittlerweile wohl den unprofessionellst, weil nur sehr sporadisch bespielten Instagram-Account Österreich mit mehr als 30k. Aber die werden ganz von selbst weniger – allein im letzten Monat sind schon wieder 39 Leute vor Pula geflüchtet. Und ich werd sie nicht nachkaufen *g*
Aber irgendwie kocht das Thema mal wieder so richtig hoch, auch wenn eigentlich schon alles gesagt ist.
Die Vorgeschichte der Selbstzerfleischung
Madonna vergibt einen Blogger Award, Iwona schreibt darüber, Vice repostet, Jürgen veröffentlicht ein paar Social Blade Grafiken und schon zieht ein Meta-Shitstorm herauf, der sich nicht gewaschen hat.
Es wird richtig schmutzig, frei nach dem Motto:
Jürgen hat übrigens geschrieben:
Diese unzähligen gegenseitigen Anschuldigungen (inzwischen hat so ziemlich jeder, jeden beschuldigt unerlaubte Mittel einzusetzen) und der raue Ton lassen vermuten, dass hinter dieser ganzen Thematik viel mehr steckt als sich auf den ersten Blick (oder anhand einer Socialblade Grafik) vermuten lässt. Vielleicht greift die Thematik irgendjemand anderer auf, mir ist das inzwischen – wie man so schön sagt – zu heiß.
Challenge accepted!
Frage an Radio Eriwan: Warum sind Socialblade-Grafiken nur bedingt aussagekräftig?
Antwort: Weil schlaue Manipulatoren selbstverständlich keinem Account 1000% mehr Follower über Nacht umhängen. Steter Tropfen höhlt den Stein viel glaubwürdiger, man nennt diese Vorgehensweise in SEO-Kreisen übrigens „Drip-Feeding“.
Ich habe vor ziemlich genau 2 Jahren hier auf datenschmutz erklärt, dass Insta-Nutzer einen relativ lockeren Umgang mit „organischen“ Likes pflegen:
Und da gab es noch nicht mal Instagress, Boostgram und Co, damals musste man noch wirklich händisch ran. Dazwischen zahlte man 9,99 für ein Monat vollen Komfort, samt Präferenzen und Spintax für vollautomatisch abgesetzte Kommentare.
Am freien Markt bekommt man derzeit, wie eine Google-Suche nach einschlägigen Anbietern zeigt, Follower im Tausenderpack zwischen 3 und 10 Dollar. Die am oberen Ende des Qualitäts-Spektrums sind selbstverständlich „Quality Followers“, was wohl bedeutet, dass die Rate an Porn Bots nur im niedrigen zweistelligen Prozentbereich liegt. Das Fake Followers ohne Automation auch nicht glücklich machen, beschreibt Hootsuite in einem schönen Beitrag:
A bizarre mix of teenagers posting shirtless selfies, accounts with no posts at all, and more than a few bots peddling webcam porn. Not a great audience for your brand to associate itself with.
Tools wie Socialblade zeigen aber bloß ein Schlaglicht und entlarven im besten Fall die ganz Ungeschickten, einen ganz guten ersten Eindruck von zweifelhaften Instagram Accounts verschafft Hypeauditor.
Echte Medien würden nie besch**ßen
Mit Influencern und Manipulation verhält es sich vermutlich so ähnlich wie mit Britney Spears und kein-Sex-vor-der-Ehe. Natürlich trinkt keiner Wein, der Wasser predigt.
Und selbstverständlich würden analoge Medien und ihre digitalen Rattenschwänze niemals belügen und betrügen, bloß um die Statistiken für Media-Agenturen und Werbekunden zu schönen. Oder könnten Sie sich vorstellen, dass der Herausgeber einer kostenlosen U-Bahnzeitung beträchtliche Teile der Auflage direkt von der Druckerei der Altpapierverwertung zufügt, bloß weil sich so die Werbeeinnahmen verdoppeln?
Eben. Influencer sind unbefleckter als die Jungfrau Maria und bei Unschuldsbekundungen eloquenter als Ingrid Thurnher.
Ein Schelm, wer Böses über andere denkt
Dabei denk ich mir: Recht habt ihr! Ihr wärt doch alle gern wie diese Bibi und würdet lieber 110.000 Euro im Monat verdienen, als euch mit ein paar billigen Probepackungen abspeisen zu lassen. Vollkommen verständlich.
Aber wenn ihr selbst schon zu ungeschickt seid, um glaubwürdig zu manipulieren, dann zeigt nicht mit dem nackten Instafinger auf angezogene Kollegen. Sowas gehört sich echt nicht.
Instagress ist Geschichte :P
Yup, da hat Facebook relativ hart durchgegriffen.
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Ich glaub ja nicht, dass gekaufte Followers in irgendeiner Form noch was bringen – aber dass zwischen semikativ und HQ unterschieden wird, ist mir neu. Die große Ära der Liketauschbörsen scheint wohl doch noch nicht vorüber zu sein *g*
sehr gut geschriebener Beitrag, feier ich :D
und weil ich grad dabei bin, wer Follower kaufen will addet mich bei Skype: xitorhd ;)
Es ist wie mit der Bild Zeitung. Keiner ließt Sie aber dennoch ist Sie die auflagenstärkste Zeitung in Deutschland. Aber was solls am Ende kaufen Sie doch gg
Ein wirklich toller Beitrag . Ich kann nachvollziehen das man da skeptisch ist. Jedoch muss ich auch sagen das ich selber nur gute Erfahrungen gemacht hat. Ich will damit sagen das man für den Anfang es sehr schwer hat um an Follower zu kommen . Da habe ich mir dann auch welche gekauft. Ich glaube dass auch die Taktik wie man es macht eine wesentliche Rolle spiet um in Anschluss Erfolg zu erzielen. Meine Tipps: Business Profil, Facebook Freunde einladen, Follower kaufen, danach Freunde bitten neue Bilder zu kommentieren und zu liken, die richtigen Hashtags wählen und natürlich einen Standort und Markierung von Marken innerhalb der Bilder setzen. Nach gekauften 10k habe ich mit dieser Taktik und automatischen „Folge-Likes“ ca nochmal 10.000 Follower organisch aufbauen können. Danke für die Inspiration! Spitzen Beitrag!
Hi Alex, ich vermute, dass du bei dem Thema nicht ganz unparteiisch bist bzw. für den Follower-Marktplatz arbeitest, den du beim Kommentar verlinkt hast. Meiner Meinung nach ist es *immer* kontraproduktiv, Follower zu kaufen – egal wie, wann, in welcher Quantität. Sobald der Bot-Anteil oder der Anteil inaktiver Follower auf über 30% steigt, hast du eigentlich keine Chance mehr, realistische organische Interaktionswerte zu erreichen. Man kann natürlich ein ganzes Instagram-Leben lang Kommentare & Likes simulieren… die Frage ist nur wozu. Wenn man Geld verdienen möchte, geht’s in Richtung Betrug, wenn nicht, dann sollten ein paar Bots mehr oder weniger als Follower nicht unbedingt das große Ziel sein, denke ich.
qualität und Preisleistung zählt … pushme.one , nicht übertreiben :)
Die Seite schaut sehr provisorisch aus… ich wär da grundsätzlich sehr vorsichtig. Nichts ist mühsamer, als einmal gekaufte Follower später wieder durch Blockieren entfernen zu müssen.
Also ich finde, follower oder likes zu kaufen bringt schon etwas. Zb wird man höher eingerankt auf instagram etc. Man wirkt auch seriöser.
Ich habe selber schon oft auf MakeMeFame.org likes und follower bezogen für meinen instagram Account, und muss sagen, die wissen echt was die machen.
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Gratuliere! Aber selbst wenn ihr euren Kunden etwas zahlt, wäre der Preis mittlerweile viel zu hoch *rofl*