Internet-Zensur: Einfach wegschauen!
Beim Internet-Zensur-Kasperltheater, das van der Leyen, Merkel und Co. momentan in punkto Internetzensur aufführen, bleibt einem das Lachen im Hals stecken – dieses Video von Alexander Lehmann fasst die Absurdität der Stoppschild- /3-Strikes Ansätze elegant zusammen, unbedingt anschauen:
http://vimeo.com/6562920
Konkret geht’s um die Panikmache vor der Wahl, für die einige Politiker offenbar bereit sind, sämtliche Grundsätze der Angemessenheit und ihren Hausverstand gleich mit dazu über Bord zu werfen:
„RetteDeineFreiheit“ ist eine Antwort auf die nicht nachvollziehbare Politik der Bundesregierung in Bezug auf die Internetsperren. Entgegen allen Expertenmeinungen und der erfolgreichsten „Online-Petition“ in der Geschichte von Deutschland mit über 132.000 Mitzeichnern, wird in Deutschland ein grundgesetzwidriges und dazu noch vollkommen sinnloses Gesetz verabschiedet. Kritiker werden in der Diskussion diffamiert, haarsträubende und falsche Argumente gebetsmühlenartig wiederholt – von einer lebendigen und gesunden Demokratie keine Spur.
Ebenfalls von Alexa stammt der Clip „Du bist Terrorist“ – auf Twitter ist der Filmemacher als @lexela aktiv.
Gerade jetzt, so kurz vor den Bundestagswahlen, möchten wieder alle Politiker ins Gespräch kommen, in dem diese die Tabuthemen wie eben Kinderpornographie ansprechen. Das Video ist sehr interessant und regt zum Denken an.
Der Bezug am Ende des Videos auf Art. 5 GG gefällt mir sehr gut. Das schlimme ist ja, das die Politik mit der Zensur nur so tut als würde sie was machen. Das Problem wird dadurch keinesfalls gelöst.
Man darf gespannt sein wie es weitergeht. Mal sehen, ob Herr Westerwelle jetzt nach der Wahl bei seinen Positionen bleiben wird.
Ich bin voll und ganz Cristinas Meinung. Es wir immer nur so getan als ob, aber die Probleme bleiben weiterhin bestehen.
Das Gesetz ist ja jetzt mehr oder weniger gekippt und Frau von der Leyen jetzt Arbeitsministerin ist, kann es ja theoretisch nur aufwärts gehen. Gegen Kinderpornografie hat die ganze Aktion allerdings nichts gebracht. Weggucken bringt halt nichts.
Was soll man dazu noch sagen… Derzeit steht das Superwahljahr 2011 an, so dass sich die Polititker noch mehr auf Schlagzeilen- oder Gesprächsstoffsuche begeben werden, als die Bild es tut. Und natürlich ist das Thema jetzt wieder aktuell, denn bald dürfen auch keine Erwachsenen mehr nackt gezeigt werden, die für minderjährig gehalten werden könnten. Mal gucken, wer sich damit am meisten Schmücken wird…
Oh, das wusste ich nicht – und abseits von der Kinderpornographie finde ich ja auch die Idee, die „Watershed-Regelung“ aufs Netz zu übertragen (also gewissen Webseiten/Inhalte nur von 20 bis 6 Uhr).
Bevor es soweit ist, daß mit der freien Rede auch der freie Gedanke wieder verfolgt werden wird, will ich mir noch rasch einen Reim auf die Zeichen der Zeit machen. Schon gehen die Wächter und Scharfrichter um, ihre behandschuhten Hände bleiben sauber, denn wir sind es selbst, die vorauseilend deren Werke tun. Ja Ihr habt sie bereits verinnerlicht, die Zensur, Wie! was gesagt werden darf, wenn man schon dem nicht beikommt, Was! gemeint ist. Es ist die Sprache ihr erstes Opfer, weil sie fürchten was sie spricht. Sie wollen dem Pegasus die Flügel binden, und ins Joche ihrer Zwecke spannen.
Die Scharfrichter wetzen schon ihre Beile
Durchstreifen die Syntax in jeder Zeile
Nicht nur was dort gesagt wird, sondern auch wie
Sie zwingen den Geist vor vor dem Nutzen aufs Knie
Jedoch ihre Richtschnur mißt immer vergeblich
Denn wahre Kunst dem Kalküle entzieht sich
Und das was zwischen den Zeilen gedacht wird
Ihr niemals ins einträgliche Joche einschirrt
So wird gegen freie Vokale flottiert
der Dehnlaut vom Lehnwort amputiert
Und spannen ihn hart auf die Streckbank
Damit er gesteht wie überflüssig er ist
Im Kerker die Sprache wird elendig krank
Solange ihr Wächter der Scharfrichter ist
Mein Gedanke bleibt frei, denn Ihr habt nichts bedacht
Und versteht partout nicht, wie er das macht
Ich frag nicht ob er paßt dort in die Ecke
Verfolgt stets nur die ureigensten Zwecke
Ich sag Euch kommt mit hinaus in das Freie
Und fragt nicht ob’s sei opportun
Ob Sklav oder Bürger entscheidet Ihr nun
Laß nicht zu daß die Hatz Deinen Alltag kasteie
Hallo Herr Nachbar, sei gegrüßt lieber Freund
Sag ab, was Leib und Seele frevelnd umzäunt
Reich mir die Hand, verbirg nicht Dein Gesicht
Vor Deiner Treu und Liebe fürcht ich mich nicht
Dein sichtbares Lächeln macht was Leidend gesund
Der Mensch stirbt am Gottvertrauenschwund
Ihr schwächt das Leben durch Euer Angst und Bang
Euch raubt den Atem der Panik harte Zang
Drum Heil sei Euch und reich Gottes Segen
Gesund durch die Zeit kommt, daran ist’s gelegen
Geschichte geschieht nicht, s’ist das was Ihr draus macht
Überlaßt sie nur nicht der finsteren Macht
Philosophaster viralis
Die Corona-Affäre hat etwa Kathartisches, und Erweckendes, wenn Sie einmal den Mut zur Frage aufbrächten – cui bono – wem sie tatsächlich nützt!
Wie aber können sie, die Sprachfunktionäre die immer für mich zu sprechen sich anmaßen, die Kommentatoren ihrer eigenen angemaßten Deutungshoheit, es wagen (how dare they), hochdotiert davon zu schwafeln, daß die Bürger-Innen im Wortsinne anbetrachts der willkürlich ausgeweiteten Ausgangssperren, auf die Empfehlungen der Privatmeinung selbsternannter ‚Experten’ von Lobbyisten-Instituten hin, ja nun die Gelegenheit zur Wiederentdeckung von beschaulicher Innerlichkeit einer aufgenötigten splendid isolation hätten. Ebenso gut könnten Sie wohlfeil darüber spekulieren, daß ein unschuldig internierter Mensch ja irgendwie innerlich doch frei bliebe; sieht der sich auch in ein kafkaeskes Szenario geworfen, als Angeklagter mit und ohne Symptome; als Schädiger stigmatisiert nachdem man ihn schädigte; schuldig gegenüber dem Ankläger, diesem die eigene Schuld zu beweisen. Die Corona-Affäre ist ein gottverworfenes Elitenprojekt – und die Schutzmaske wird uns zum Maulkorb.
Die ignoranten Apologeten illegitimer Machtstrukturen, die Staatsphilosophaster am Hofe der Volksvertreter die sowenig das Volk vertreten, wie ein Zitronenfalter Zitronen faltet, sind das moralistische Krämergeschlecht, für das bei Dante sogar ein eigener Höllenkreis ausersehen war. Kein Begriff davon, daß der Mensch ein unabdingbar soziales Wesen ist; daß ein Rückzug ins Private nur autonom in der Reflexion einer real authentischen mitmenschlichen Interaktion gegenüber gelingen kann. Merkeln Sie nicht, daß sich die Menschlichkeit gerade droht in den virtuellen Raum zu verflüchtigen? Wenn Corona zwar vielleicht keinen Sinn hat, aber Zwecke gibt es schon: nämlich eine Forcierung der digitalen Überwachungsstrukturen, eine Segregation der Generationen und Milieus, eine Horrifizierung von Identität und Herkunft, eine Abqualifikation unveräußerlicher Würde und Weisheit des Alters, zugunsten einer amorphen Welteinheitszivilisation, und Schaffung einer globalen Panikmasse als flexibel fluides Schmiermittel für die finanzkapitalistische Weltmaschinerie, usw. usw.
Wie verändert das direkte soziale Umgangsverbot die Menschen, wie irreversibel wird das grundstürzende Mißtrauen und der Verdacht gegenüber unserem Nächsten sein, dem Banknachbar, dem Kollegen, dem Passanten, dem Gast, dem Kunden, Patienten, Klienten und potentiellen Delinquenten mit trockenem Husten. In welche weiteren Nutzen- und Schadenskategorien wird das allgemein Menschliche fragmentiert?
Wann, wenn nicht jetzt spreche man: „J’accuse“ – Ihr habt die Mikrophone und die Zeitungskolumnen, Ihr besitzt die Foren der Prominenz – oder aber schweige