iPhone: kleinerer Akku, höherer Stromverbrauch
Er ist winzig klein und saugt doch schon wie ein großer: der winzige Apfelmann im neuen iPhone – also jenes Bürschchen, das die Datenpakete vom Handy in Windeseile via Mini-Kite zum nächsten Datenmast transportiert – ist ausgesprochen durstig und saugt den iPhone-Akku in Windeseile leer. Die schnellere Datenübertragung UMTS erreicht zwar locker weit mehr als das 10fache der Datenrate, dafür ist einfach früher Schluss.
iPhone Akku: kein Wunderwuzzi
Mit anderen Worten: was die verbesserte Akku-Technologie an höherer Leistung bereitstellt, frisst die schnellere Datenübertragung locker wieder auf und wir dürfen wieder, ganz wie zu Beginn der Hosentaschentelefonie, unsere Geräte jeden Tag an die Steckdose hängen. Denn wie das datenschmutz’sche Gesetz der reziproken Bytesumme besagt: Die gesamte mit einer Akkuladung übertragbare Datenmenge bleibt über jeweils 5 Gerätgenerationen weitgehend unverändert.
Trotzdem wundern sich so gut wie alle Neo-Besitzer des neuen iPhone, so sie denn auch das Vorgängermodell kannten, über die scheinbar gravierend verringerte Akkulebensdauer. Okay, die kleinen Kraftzellen sind in den letzten Monaten bedeutend teurer geworden – Bastler können allerdings selbst wechseln, hier gibt’s die iPhone Aufschraub-Anleitung. Wohl deshalb hat das Nachfolge-iPhone statt eines 1.400er-Akkus nur eine 1.150 mAh Version spendiert bekommen, in erster Linie hängt die Akku-Lebensdauer aber mit dem UTMS-Verfahren zusammen: zwar nützt die schnelle Datenübertragung im Vergleich zu GSM zwar eine niedrigere Spitzen-Sendeleistung (bis zum 0,125 Watt bei Class 4 Geräten und 0,25 Watt bei Class 3 Devices verglichen mit bis zu 2 Watt bei GSM), dies dafür kontinuierlich – während GSM gepulst, also in kurzen Zeitschlitzen, seine Daten überträgt:
Details bei GSM
Beim GSM-System erfolgt die Einstellung der Sendeleistung durch die Basisstation in Abständen von 104 Rahmen (480 ms), intern setzt die Mobilstation diese Vorgaben in Stufen von 2 dB (Faktor 1,58) jeweils im Abstand von 13 Rahmen um, was einer Zeitdauer von 60 ms entspricht. Der komplette Dynamikbereich von max. 30 dB (15 Stufen) kann also in 0,9 s durchfahren werden.
Details bei UMTS
Beim zukünftigen UMTS-System arbeitet die Leistungsregelung wegen der technischen Notwendigkeit sowohl schneller wie auch stärker: Sie erfolgt alle 667 µs in Stufen zwischen 1 dB (Faktor 1,26) und 3 dB (Faktor 2).
(Quelle: Ralf-Woelfe.de)
Immer online mit dem iPhone
Wer Services wie Twitterific, IMAP4 E-Mail mit kurzen Abrufintervallen etc. häufig nutzt und vielleicht zusätzlich auch noch WLAN aufgedreht hat, lässt die Drahtlos-Chips also ganz ordentlich an der Batterie saugen, zwei Tage ohne Steckdose sind da kaum drin. Ich kenn das ja mittlerweile von meinem HTC Kaiser…
Die kürzere Laufzeit ist allerdings nicht das einzige Manko des neuen iPhones. Wie Georg berichtet, verweigert das iPhone 2 im Gegensatz zum Vorgängermodell die Stromaufnahme aus dem iPod-Deck – warum das so ist, weiß wohl nur Steve Jobs. Trotzdem finden die ersten Online-Testberichte auch eine Menge Positives, so gut wie jeder Nutzer zeigt sich allerdings enttäuscht über fehlende Copy-Paste-Funktion, die sich anscheinend auch nicht ohne weiteres nachrüsten lässt. Alles in allem bleiben also auf der iPhone 2.0 Wunschliste also noch einige Punkte offen: die fehlende Copy-Paste-Funktionalität könnte Apple via Update nachreichen, auch ein stärkerer Akku wird das Gerät aber nicht zum Dauerläufer machen. Mit anderen Worten: der mobile Geek hat derzeit die Wahl zwischen Internet im Schneckentempo oder jämmerlicher Batterielebensdauer… so choose wisely :mrgreen:
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