ISPA Internet Summit Austria 2010
Im September lädt der Verein der Internet Provider Österreichs, kurz ISPA, zum Internet Summit 2010 in den Großen Festsaal der Universität Wien. Die jährliche Konferenz steht diesmal unter dem Motto Internet: Chance und Gefahr für unsere Grundrechte. Dr. Martin Selmayr, als Kabinettchef von EU-Kommissarin Viviane Reding bestens mit der europäischen Informationspolitik vertraut, hält die Keynote. Ich freue mich außerordentlich, bei der anschließenden Diskussion gemeinsam mit Annette Kroeber-Riel von Google, Dr. Waltraud Kotschy (Datenschutzkommission) und Dr. Hans Peter Lehofer gemeinsam am Podium zu sitzen.
In meiner persönlichen Hitparade der Meta-Medienblogger steht Dr. Lehofer seit Jahren unangefochten auf Platz eins: jedem, der sich für die Spezifika (und Absurditäten) des österreichischen Mediensystems interessiert, kann ich die fachkundigen, informativen und mit einer ganz besonderen Prise trockenen Humors versehen Beiträge des Juristen nur wärmstens empfehlen. Aus der offiziellen Ankündigung:
Während im Vorjahr die Sozialen Netzwerke und das Urheberrecht im Speziellen diskutiert wurden, wollen wir beim diesjährigen Internet Summit Austria der Bedeutung der Grundrechte – wie etwa das Recht auf Privatsphäre, Schutz persönlicher Daten und Meinungsfreiheit – nachgehen.
Ziel dieser Veranstaltung ist die vertiefte Diskussion des Spannungsverhältnisses der Interessen von Privatpersonen, Wirtschaft und Politik bzw. Gesetzgeber in Bezug auf „Internet und Grundrechte“ sowie ein sachlicher öffentlicher Diskurs über mögliche Zukunftsszenarien.
Ich freue mich, in diesem Jahr beim Internet Summit Austria mit dabei zu sein und freue mich auf ein ausgedehntes Schwätzchen beim anschließenden Buffet – und wer weiß, vielleicht lässt sich Hans Peter Lehofer zu einem Interview für den datenschmutz Podcast überreden. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist übrigens völlig gratis, eine Anmeldung aber zwingend erforderlich.
Danke für den Verweis zu Dr. Hans Peter Lehofer, kannte ich nicht. Sein Hinweis mit der Grabesruhe in Österreich zum Thema Netzpolitik seitens offizieller Stellen wie Ministerien ist leider zu wahr.
Gern geschehen :frog4: Ja, er ist wirklich ein ausgezeichneter Kenner der Materie und sein Blog ein Must-Read!
Danke für die Blumen – ich freue mich auf das persönliche Kennenlernen beim ISPA-Internet Summit!
Gleichfalls! Und ich muss gleich mal vorwarnen: ich würd sehr gern einen Video-Podcast mit Ihnen aufnehmen, Sie stehen schon lange auf meiner „Wunschkandidaten-Liste“!
Interessantes Diskussionsthema, was denke ich in den kommenden Jahren immer wieder diskutiert werden wird. Speziell wenn man an Themen wie Ambient Assisted Living denkt, welches große Chancen (speziell im Bereich der Altenpflege) eröffnet, aber auch aufgrund der vielen gespeicherten persönlichen Daten Missbrauchsrisiken birgt. Auch die wachsende Nutzung des Internets von mobilen Endgeräten aus birgt Chancen und Risiken.
Das stimmt – generell werden die digitalen Technologien ja viel schneller Bestandteil des Alltags, als es dauert, um die adäquaten „Regeln“ im Umgang damit zu entwickeln, da leben wir in einer Zeit gravierender Umbrüche.
Besonders die Politik hat mit solchen Anpassungen echte Schwierigkeiten. Das Versagen und die Hilflosigkeit spiegelt sich dann oft in irgendwelchen gruseligen Interviews in großen Magazinen wie Spiegel und Co. wieder, wo dann sinnlos gefordert wird, bestimmte Dinge durchzusetzen. Und das gegen Firmen, die nicht mal in .de ansässig sind. Teilweise sind die „Versuche“ einfach nur peinlich mit anzusehen. Besser wäre es, sich mit der Materie intelligent auseinanderzusetzen. Aber das bleibt wohl ein Wunschtraum ;-)
Ja, ja und ja – überhaupt habe ich den Eindruck, dass in Österreich Politiker mehr als anderswo immer größere Angst vor komplexen Nicht-Schwarz-Weiß-Themen zu bekommen scheinen und stattdessen lieber auf Phrasendrescherei setzen.
Da geb ich dir recht, aber das Wörtchen Österreich hättest dir sparen können, das ist leider nicht nur auf uns beschränkt :)
Naja, das ist so eine Sache – wenn ich mir mir politische Diskussionssendungen in den deutschen öffentl.-rechtlichen Sendern ansehen, dann ist das ein deutlicher Unterschied festzustellen; in Österreich hat sich die Sachebene in den letzten Jahren zugunsten symbolischer Diskussionen langsam und schleichend verabschiedet, kommt mir vor.
Dies beschränkt sich sich sicherlich nicht nur auf Österreicher… Es ist viel mehr eine Beschränkung, die viel mehr am Alter der Politiker feststellbar ist. Es ist halt meistens noch eine andere „Generation“, die dazu gezwungen werden sich mit Themen auseinanderzusetzen, die sie nicht verstehen (KÖNNEN). Siehe hier insbesondere die Datenschutzdiskussion in Bezug auf google-Analytics.
Wahre Worte!