Karneval: SEO, das unerkannte Wesen

Karneval: SEO, das unerkannte Wesen

Der Herr Fachinformatiker ruft zum Blog-Karneval auf und möchte wissen „Was bedeutet SEO für dich?“ Eine untriviale Frage, denn zwischen White- und Blackhat ist so ziemlich alles möglich.

Aber mal grundlegend: Suchmaschinenoptimierung beginnt beim Konzipieren einer Seite. Wer aus monetären Gründen bloggt, wird sich gut überlegen, für welche Zielgruppe er sein Angebot wie gestaltet. Weiter geht’s mit der richtigen Webserverkonfiguration, sauberem, validiertem Quellcode, den richtigen Metatags und ansprechend gestaltetem, einzigartigem Content. Und wo endet SEO? Das weiß niemand so genau – denn außer den aufgezählten „ehrlichen“ Methoden existieren zahlreiche Hintertreppchen und evil tricks, die Seiten in den Ergebnissen der Suchmaschine(n) pushen sollen.

Blackhat und Whitehat-SEO: whitehat blackhat (von GreenSmilies.com)

Von praktischer Bedeutung sind dabei vorwiegend Tante Gugl, Onkel Yahoo und der vorwiegend in Amerika lebende Neffe MSN. Wenn’s mit diesem Trio klappt, dann funktioniert es idR auch mit allen anderen Suchmaschinen. Alle drei Kandidaten, insbesondere das große G, haben ein Interesse daran, jene Seite möglichst weit vorne zu listen, die für User interessant sind. Affiliate Marketeers dagegen wollen ihre Linkfarmen pushen und möglichst viele Besucher auf ihre eigentlich gar nicht so besonders attraktiven Seiten locken.

Solange sich der Webmaster am Besucher orientiert und lediglich für die technischen Grundlagen sorgt, die erforderlich sind, um eine Seite zu optimieren, könne man genau genommen noch gar nicht von SEO sprechen, so der Tenor vieler Whitehats. Dort jedoch, wo Links nur platziert werden, um Suchmaschinen Relevanz vorzutäuschen, beginnt das weite Feld der SEO-Manipulation. Die Linkmieterei, die sich in den letzten Monaten dank Anbietern wie Text-Link-Ads und Linklift für viele Blogger sogar zu einem wesentlich profitableren Geschäft als Adsense entwickelt hat,

Meine persönliche Meinung zu SEO

Ich kann den Experimentalcharakter dieser Seite nur betonen. Geschätzte 10 Prozent meiner Blog-Zeit verbringe ich mit Tätigkeiten, die entweder direkt oder indirekt der Suchmaschinenoptimierung dienen – aber eben nicht nur. Die Grenzen sind ja bekanntlich fließend: während Kommentare ohne erkennbaren Sinn und Zweck als Spam bezeichnet werden, bringen ja auch konstruktive Beiträge Linklove – sogar online-Kommunikation über Blogs hat also gewisse SEO-Aspekte.

Ich bekomme allerdings – glücklicherweise – nur 50% meiner Besucher über Suchmaschinen, was mich nicht besonders abhängig macht von den nachdrücklich durchgesetzten Vorstellungen G’s, wie denn eine Webseite gefälligst zu funktionieren hat. Dass Algorithmen nie perfekt filtern, liegt in der Natur der Sache – und sowohl die Counter-Measures als auch die Tricks der Blackhats werden immer avanciert. So wie ich die Sache einschätze, wird das Rennen wohl noch eine Weile weitergehen; hier auf datenschmutz werde ich mich jedenfalls auch in Zukunft auf validen Code, (hoffentlich primär für human readers) interessante Stories und die eine oder andere Social Bookmark konzentrieren. Die Vorstellung allerdings, dass sich alle Webmaster brav an sämtliche Vorgaben halten, ist eine Illusion: dazu wird mit Online-Werbung mittlerweile schon viel zu viel Geld umgesetzt… aber wer übertreibt, fliegt aus dem Index, dafür gibt’s inzwischen genügend Beispiele: also würd ich meinen, Grayhat-SEO ist in erster Linie eine Frage der persönlichen Risikobereitschaft.

Im Übrigen freue ich mich sehr über SEOigg, wo man täglich interessante Hinweise und Tipps zum Thema bekommt. Ein Keyword, das mir für datenschmutz übrigens besonders am Herzen liegt, ist Medienkultur; da hab ich’s bisher aber grade mal auf Gugl-Seite zwei, Position drei geschafft. Mal sehen, wie’s damit weiter geht.

Bisher ebenfalls mit an Bord beim Karneval: RSSjunkie, Korsti, Programmieren macht sexy und Baynado.

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