Last.fm beginnt zu kosten

Last.fm beginnt zu kosten

lastfmEs war bloß eine Frage Zeit – gestern gabt Last.fm am offiziellen Blog bekannt, dass man ab sofort beginnen werde, von Hörern in den meisten Teilen der Welt monatliche Gebühren fürs Radiohören einzuheben. 3 Euros sind zwar im unteren Preis-Segment angesiedelt, trotzdem sehe ich die Umstellung mit Skepsis, da das Angebot an frei verfügbaren Streaming-Angeboten schlichtweg riesig ist.

Klar, Kundenbindung, Gewöhnung an die Seite und ähnliche „Convenience-Faktoren“ werden Besitzer Yahoo helfen, einen gewissen Prozentsatz der Community in zahlende Kunden zu konvertieren. Allerdings vermute ich, dass diese Zahl vergleichsweise niedrig liegen wird, was zumindest eine konsequente Fortführung der neuen Yahoo-Firmenphilosophie von effizienter Selbst-Demontage voll und ganz entspräche. Die Nutzung der restlichen Features bleibt weiterhin gratis:

In all other countries, listening to Last.fm Radio will soon require a subscription of €3.00 per month. There will be a 30 track free trial, and we hope this will convince people to subscribe and keep listening to the radio. Everything else on Last.fm (scrobbling, recommendations, charts, biographies, events, videos etc.) will remain free in all countries, like it is now.

Interessanterweise dürfen Deutsche, US-Amerikaner und Engländer weiterhin gratis zuhören – in diesen Ländern verzichtet last.fm auf die Einhebung der Subscription Fees – über die Gründe gibt das offizielle Statement keine Auskunft.

Der immer wieder mal gern zitierte Vergleich mit Privatradios hinkt übriges: denn während es Energy, 88,6 und anderen akustischen Umweltverschmutzern recht gut gelingt, den Sendebetrieb mit Werbung zu finanzieren, sind die Last.fm Streams frei von Konsumenteninformationen. Ob die 7 Millionen Tracks für ausreichend viele User ein Grund sein werden, 36 Euros im Jahr abzudrücken, muss die Zukunft zeigen. Ich habe Last.fm bisher kaum genutzt und werde meine Streaming-Bedürfnisse auch in Zukunft mit Blip.fm und meinem grandios relaunchten Favoriten play.fm abdecken.

15 Kommentare
  1. Liliana
    Liliana sagte:

    Was in letzter Zeit stark zugenommen hat: Künstler aus den betroffenen Ländern laden vermehrt Songs hoch – gerne unter beliebten Tags, die nicht passen oder sogar unter Namen von bereits vorhandenen Sängern/Bands. Gut um für sich zu werben, schlecht wenn man das nicht hören möchte – darum vermute ich, dass last.fm das mit dieser Maßnahme vielleicht auch etwas einschränken möchte.

    Anderen Spam wie Nachrichten auf der Pinnwand kann man ja selbst löschen, aber der musikalischer Art ist doch recht nervig. Ich bin deswegen auch auf Gruppenradios ausgewichen, weil man manche Tag-Radios einfach nicht mehr anhören kann.

  2. Wingerter
    Wingerter sagte:

    Ich wohne und höre zwar in Deutschland, die nicht betroffen sind, aber ich bezahle sowieso seit Anfang an monatlich meine 2,50 Euro für vollen Service. Last.FM ist seit langem in Verhandlung mit den großen Plattenfirmen SONY BMG Universal.. und zwar weil sie so viele Rechtstreitigkeiten hatten wegen illegal hochgeladener Musik. Naja, und wenn nun die Finanzierung stimmt, wird es sicher nicht bei 7 Millionen tracks bleiben, sondern ähnlich wie bei iTunes fast alle Künstler dort geben.

    Was mich persönlich aus Geiz ein wenig wurmt ist, dass man bei einem 12monats Abonnement keinen Rabatt bekommt :mrgreen:

  3. Sascha
    Sascha sagte:

    Es wäre auch sehr schade, wenn nach Pandora nun auch Last.fm nicht mehr funktionieren, bzw. nur noch gegen Gebühr nutzbar wäre. Man merkt allerdings auch bei Last.fm, dass es in verschiedenen Bereichen ein beschränktes Musikangebot gibt – es gibt dann doch öfter mal das Gleiche zu hören. Als Alternative bieten sich meiner Meinung nach auch Playlists bei youtube an.

  4. RP
    RP sagte:

    Hallo, ich finde last.fm super. Nutze deshalb auch kein iTunes. Gegen eine monatliche Gebühr von 3 Euro hätte ich keinen Grund zum meckern. Solange Service und Qualität stimmt, bin ich gerne bereit einen kleinen Beitrag zu zahlen …

    Grüße

  5. Ulrich
    Ulrich sagte:

    woha – play.fm gefällt mir sehr. da hat sich wirklich etwas getan – wird von mir nun wieder regelmäßiger besucht.
    würde aber schon 3€ für last.fm bezahlen – dafür müssten die möglichkeiten aber vielfältiger werden. bis dahin reicht auch blip.fm.

  6. m.o.m.
    m.o.m. sagte:

    Last.FM ist eine großartige Quelle. Zumal ich da durch Zufallsradiostationen auf großartige Musik gestroßen bin. Und da ich nicht den Mainstream Hintparaden Charts Trödel höre, fände ich es schade wenn Last.FM kosten würde. Ich habe mir schon einige CDs gekauft, dei Künstler hätte ich ohne Last,FM nie kennen gelernt.

    Und ein Großteil der Musik die die ich da höre gibt es nicht mal bei iTunes. :-(

    Und was ich so höre.
    http://www.lastfm.de/user/momworx

  7. hobbit
    hobbit sagte:

    Man o man ticken die noch ganz richtig. :shock:
    So kann man sich schon selbst aus dem rennen nehmen. Ich denke nicht das die meisten in den Kostenpflichtigen fm part gehen werden. Ich für meinen Teil werde es nicht tun. Da werde ich dann doch bei den anderen Kostenfreien bleiben :mrgreen:

  8. AndreS
    AndreS sagte:

    Na das ist doch mal Lustig, gerade wir dürfen weiterhin kostenlos zu hören. Und da eben das so ist und US Amerikaner auch weiter hin kostenlos hören können wird es wohl kein Problem für last FM geben. Ich gehe aber nicht davon aus in den anderen Ländern sehr viele bezahlen werden. Wie du schon sagtest, das Angebot ist einfach zu groß. Shoutcast alleine reicht schon als gute Alternative.

  9. Josef
    Josef sagte:

    Ich sag nur „und tschüss“, auch wenn ich aus Österreich komme. Guter Service etc. hin oder her – nach einem Zwangsupdate ging plötzlich nichts mehr, keine Ankündigung per E-Mail oder ähnliches – Musterbeispiel, wie man’s nicht machen sollte. RIP last.fm!

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