Lijit.com: Potentiell geniale Social Web Suche mit Haken

Lijit.com: Potentiell geniale Social Web Suche mit Haken

lijitElaborierte Search-Plugins für WordPress existieren zur Genüge, denn die von Haus aus mitgelieferte, mysql-basierte Suche hat ein paar gewaltige Einschränkungen. Allerdings erfasst selbst das ausgefeilteste Such-Plugin nur jene Inhalte, die am eigenen Blog liegen. Wäre es in Zeiten des Syndikationswahnsinns denn nicht viel praktischer, sämtliche eigenen Inhalte, die auf diversen Social Plattformen von BlinkList über FlickR bis StumbleUpon so rumliegen, zu indizieren? Lijit nimmt sich genau dieser Aufgabe an – und ich bin schlichtweg begeistert drüber, dass es zur Abwechslung doch mal ein genuin neues, copycat-freies Web 2.0 Service gibt. Sowas wär doch in Europa auch mal toll.

Die Registrierung bei Lijit erfolgt in Windeseile, nach der Eingabe der eigenen Blog-URL sucht das Script erstmal auf allen derzeit unterstützten Plattformen nach passenden Usernamen. Das funktionierte bei mir auf Anhieb ganz hervorragend, da ich auf einigen Seiten mit dem Usernamen „datenschmutz“ registriert bin. Jene Plattformen, die nicht automatisch erkannt werden, trägt man händisch in die Liste nach.

Lijit aggregiert den Suchindex

Die Zahl der unterstützten Social Services ist mehr als beachtlich, deutschsprachige Seiten bleiben allerdings außen vor. Derzeit umfasst das Portfolio folgende Plattformen:

  • Social Bookmarks / Social News:: BlinkList, ClipMarks, delicious, digg, Faves, Furl, Ma.gnolia, reddit, StumbleUpon, Mixx
  • Fotos und Videos: flickR, Youtube, Vimeo, Viddler
  • Social Networks / Bloghoster: LinkedIn, Live Journal, MySpace, Twitter, MyBlogLog, TumblR, Disqs, intense debate, Facebook
  • sonstige Services: zusätzlich können beliebige URLs, RSS- oder OPML-Feeds eingetragen werden.

Im zweiten Schritt analysiert Lijit die eigene Blogroll und – falls vorhanden – das zugehörige MyBlogLog Profil und bietet an, die gefundenen Blogs automatisch als Infoquellen für die Suche mit aufzunehmen. Auf diese Art und Weise sucht man wunschweise also nicht bloß in eigenen Inhalten, sondern in seinem gesamten sozialen Online-Mikrokosmos: ein Feature, das mir ganz hervorragend gefällt.

Das Suchergebnis wird dabei wahlweise als Floating Layer eingeblendet, ein Wechsel der Seite ist nicht erforderlich. Die Suche funktioniert reibungslos und schnell, die Darstellung ist übersichtlich – wäre da nicht die eingeblendete Werbung, die Lijit für mich auf datenschmutz unbrauchbar macht. Wer das ganz mal testen möchte, kann einen Blick auf datadirt werfen, dort hab ich das Search-Widget eingebaut:

lisearch

Leider existiert derzeit kein Premium-Modell: für eine werbefreie Variante, die ich fest in datenschmutz integrieren kann (eventuell ohne floating layer), würd ich sofort 5 Dollar im Monat bezahlen. Ich war mit den Betreibern bereits in Kontakt, eine Bezahlversion ist zumindest derzeit nicht geplant:

Lijit does not currently have a paid service offering as we believe most of our publishers would rather „pay“ for their use of the service though the display of ad units.

Ein echtes Killer-Feature ist die Explore-Funktion: anhand von Incoming und Outgoing Links wird das eigenen Beziehungsnetzwerk als dynamisches, klickbares Diagramm dargestellt – klingt kompliziert, geht in der Praxis aber ausgesprochen flockig von der Hand:

explore lijit

Fazit: von allen Aggregatoren, die für sich beanspruchen, sowas wie ein zentraler „social hub“ im Web 2.0 zu sein, hat Lijit für mich das größte Potential. Die „Explore“ und „Surprise me“ Funktion machen Spaß, die Kernaufgabe „Suche“ erfüllt Lijit hervorragend. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Service weiterentwickelt.

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