Erik Möller

Die heimliche Medienrevolution. Wie Weblogs, Wikis und freie Software die Welt verändern

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Erik Möllers Buch ist eine Mischung aus einem Technik-Ratgeber und einer ideologischen Schrift. Zum einen beschreibt Möller sehr ausführlich was Web-Logs, Open Source-Bewegung, Linux und Wikipedia sind und wie sie sich derzeit (also zur Entstehungszeit der zweiten Auflage 2006) weiterentwickeln. Möller widmet sich beispielsweise auch ein ganzes Kapitel lang dem Thema Quellcode. Häufig beschreibt er sehr detailreich die Technik. Das ist für einen Laien in Informatik ein wenig mühsam, aber Möller gibt auch den technisch nicht versierten Leser*innen Tipps.

Beispielsweise, dass es zu jeder hochpreisigen Software auch eine freie Alternative gibt, egal ob es sich um ein Office-Paket oder um ein Videoverareitungsprogramm handelt. Außerdem beschreibt Erik Möller, wie Weblogs, Wikis und freie Software unsere Welt in eine neue, modernere Welt verändern werden.

Die bisherigen „alten“ Medien sieht er als Instrument der Eliten, die Einfluss auf die Gesellschaft ausüben wollen. In den Internet-Medien sieht er freie Formate, die direkte Demokratie ermöglichen können, da das Internet per se ein Medium der Kommunikation und der Zusammenarbeit von Menschen sei. Allerdings sieht Möller es 2006 noch als schwierig an, hochwertige alternative Informationen wie etwa Nachrichtenquellen zu finden.

Doch sieht er die technischen Grundlagen für diese Veränderung längt geschaffen und träumt von einer Zukunft, in der alle Menschen all ihr Wissen im Internet teilen und alle Menschen eine gleichwertige Stimme im Netz haben. Seine Botschaft an die Leser*innen:

Schaffen Sie Ihren Fernseher ab und informieren Sie sich aus dem Internet. Am wichtigsten aber ist, dass Sie Ihr Wissen mit anderen teilen.

Knapp 12 Jahre später kann man Erik Möller in einigen Punkten durchaus Recht geben. Wie wir alle wissen, hat das Internet sowohl die Medienlandschaft als auch unsere Gesellschaft und unser Wirtschaftssystem verändert, vielleicht sogar revolutioniert. Doch Möllers Traum von einer demokratischeren Gesellschaft scheint weiter entfernt als zur Zeit der Enstehung des Buches: Denn Fake News und Internet-Trolle machen das Netz zu einem undurchsichtigen Gewirr von Informationen. Statt demokratischer Paritzipation erleben wir die beispiellose Monopolstellung einiger großer Anbieter – mindestens jedenfalls ein spannender Ausflug in die frühe Historie des Mitmach-Web.

rezensiert von Maria Lovisa Schlechte

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