Neues Logo um $5 bei Fiverr.com (und die Qualität passt)
In unserer visuell geprägten Kommunikationswelt sind Logos wichtige Orientierungsmerkmale, quasi Wegweiser durch den Dschungel der vielen Marken. Die größten Marken der Welt nehmen viel Geld in die Hand, um ihr Firmenlogo entwerfen, überarbeiten oder neu designen zu lassen. Solche Mittel stehen weder EPUs noch Vereinen zur Verfügung – aber zum Glück gibt’s eine kostengünstigere Alternative fürs Logodesign.
The lazy man’s guide to cheap logo design on Fiverr
Das eigene Logo selbst zu erstellen, erfordert viel grafisches Fingerspitzengefühl. Technische Kenntnisse von Photoshop allein helfen da nicht weiter. Einen sicheren Blick und das gewisse Etwas kann auch keiner vielen kostenlosen Online-Logo-Generatoren ersetzen. Eine professionelle Design-Entwicklung ist jedoch teuer und die wenigsten EPUs können sich dreistellige Beträge leisten, um an ein herzeigbares Logo-Design zu gelangen.
Genau hier kommt Fiverr.com ins Spiel. Der internationale Marktplatz für Kreativleistungen hat seinen Namen von der Bepreisung: hier kostet jedes Logo in der Grundversion erstmal fünf Dollar plus 10 Prozent Spesen für die Plattform. Weltweit sind mittlerweile tausende Designer registriert, die alle möglichen „Microjobs“ – in der Terminologie von Fiverr „Gigs“ genannt – anbieten.
Wie funktioniert die Bestellung eines Logo-Designs auf Fiverr?
Als ich durch Facebook-Werbung erstmals auf Fiverr gestoßen bin, wurde ich natürlich misstrauisch, denn fünf Dollar klingen erstmal nach garantierter Unterbezahlung. Dass dem nicht so ist, stellt sich gleich bei der ersten Bestellung heraus: Die Designer bieten um fünf Dollar ein Paket ihrer Wahl an, meist einen oder zwei Logovorschläge ohne Korrektur- bzw. Feedbackrunden. Dafür gibt’s dann ein JPEG in mittlerer Auflösung. Schnellere Abwicklung (die durchschnittliche „Lieferdauer“ beträgt 10 Tage), Vektor- und zusätzliche Formate bestellt man als Add-Ons dazu – wahlweise auch nach Abwicklung des Auftrags.
Das macht Fiverr zu einer sehr transparenten und risikolosen Plattform. Dass keineswegs bloß Anbieter aus Niedriglohnländern, sondern zahlreiche kreative Freelancer aus der EU und den USA registriert sind, hat mich noch neugieriger gemacht. Ein paar neue Firmenlogos wollte ich mir sowieso schon längst erstellen lassen, also beschloss ich, ein paar Testbestellungen zu tätigen.
Die typischen Online-Marktplatz-Filterfunktionen helfen, aus der Flut an Anbietern schnell ein paar interessante Kandidaten zu identifizieren: einerseits helfen die Bewertungen und das „featured“ Siegel, andererseits findet man auf den Profilseiten zahlreiche Arbeitsproben, sodass schnell klar wird, ob die Handschrift des jeweiligen Designer zu den eigenen Vorstellungen passt.
Die Abwicklung der Bestellung erfolgt recht simpel. Bezahlt wird sofort, anschließend füllt man ein vom Dienstleister bereit gestelltes Briefing aus, in der Regel läuft die Kommunikation in englischer Sprache ab. Die Vorgaben beinhalten die typischen Design-Parameter wie Farben, Schriftenarten, Beschreibung der Firma, Logo-Beispiele… man kann hier sehr detailliert briefen, sofern entsprechende CI-Richtlinien vorhanden sind – oder bloß grobe Vorgaben machen und sich ganz auf die Kreativität des Designers verlassen.
Ich hab mich bei meinem ersten „Testlauf“ für die zweite Variante entschieden:
Als Social Media Publisher und Blogger hat man ohnehin erhöhten Logobedarf – mal braucht eine LinkedIn Gruppe einen neuen Look, eine neue Landing Page ist fällig: Bedarf für Logodesigns gibt’s genug, Budget für eine „reguläre“ Logodesign-Entwicklung so gut wie nie.
Bei 5 Dollar pro Logo-Entwurf könnte man Fiverr sogar ohne weiteres als „Brainstorming-Tool“ nutzen, um einfach und kostengünstig eine Reihe von Entwürfen einzuholen statt individueller Logodesigns. Da kommen harte Zeiten auf klassische Werbeagenturen zu. Ich war neugierig, ob die Lieferungen pünktlich erfolgen und ob ich mit dem Resultat zufrieden sein würde und hab dann gleich noch zwei weitere Logos geordert – das Ergebnis hat mich überrascht.
Meine Fiverr Logos: Unendlich mal besser als selbst gemacht
Ich kann gut mit Photoshop und kenne mich als passionierter Fotograf natürlich mit Lightroom und digitaler Bildentwicklung aus, aber von Logo-Design hab ich keine Ahnung. Den ersten Designer beauftragte ich damit, ein (längst überfälliges) Logo für meinen täglichen Social Media Boten zu entwerfen.
Der zweite Auftrag war, ein Logo für Astrids Page Kommunikationsforschung.at zu entwerfen – und zwar eines, das sich auch quadratisch verwenden lässt. Eine Herausforderung bei einem so langen und sperrigen Wort, die meiner Mitbloggerin auf Anhieb gefallen hat.
Das dritte Logo habe ich für OMÖ | Online Marketing Österreich bestellt, unsere LinkedIn Branchen-Gruppe. Business-Ikonologie at its findest!
Fazit: Ich hab dann gleich für alle drei Logos die Vektor-Files nachgeordert (Aufpreis pro Logo je nach Designer zwischen $15 und $40), obwohl die JPEGs für die reine Web-Verwendung locker ausgereicht hätten. Das war sicher nicht meine letzte Bestellung bei Fiverr – wenn mal wieder ein Logo für ein neues Projekt fällig wird, dann werde ich hüten, stundenlang einen grässlichen Entwurf nach dem anderen zu produzieren – und stattdessen lieber gleich bei Fiverr ordern. Bei dem Preis kann und sollte man übrigens ruhig ordentlich Trinkgeld geben.
vielfältiges Angebot
Recht interessant…
Danke für die Info – wollte ich ohnehin schon mal ausprobieren – klingt gut und auch mir gefallen die Logos – ehrlich!
Ich bin bloß Gast hier, aber Fiverr kann ich jedem nur empfehlen.
Ja, grad wenn man regelmäßig Logos für kleinere Projekte braucht. Quasi Logos am laufenden Band :-)
Danke! Ich war auch sehr zufrieden. Jedenfalls eine Riesenverbesserung im Vergleich zu meinen eigenen Logo-„Entwürfen“ *g*
Was zu beobachten ist: Derartige Geschäftsmodelle tauchen in der grafischen Industrie immer öfter auf. Jüngstes und bekanntestes Beispiel in Deutschland ist die „layoutfabrik.de“.
Natürlich laufen die Mediengestalter Sturm gegen derartige Anbieter. Wer könnte das auch nicht verstehen. Letztendlich kann sich jeder leicht denken, dass man mit einem 5-Euro-Logo nicht das „große Geld“ machen kann. Für den Anbieter ist es ein Zuschussgeschäft, mit dem der Kunde erst einmal angelockt wird.
Ob nun Grafikdesign für 5 Euro oder gar kostenlos: Umsatz und Profit werden mit den (hoffentlich) dann folgenden Druckaufträgen gemacht. Das Konzept ist relativ einfach: Man fahre an die nächste Straßenecke, sammle dort ein oder zwei Dutzend freie oder unterbeschäftigte Mediengestalter auf und verfrachte sie in ein halbwegs geeignetes Büro.
Dort müssen die „neuen Mitarbeiter“ dann täglich bis zu 6 Designs entwerfen und den Kunden zur Freigabe übermitteln. Nach dieser geht der Druckauftrag (über was auch immer) an die nächstbeste Onlinedruckerei. Und die liefert dann ab …
Klar : ich Zahl meinem Vermieter ab jetzt auch nur noch 5.- :( …
Ich bin gespannt. Dank der Empfehlung habe ich gerade ein Logo bestellt!
Naja, der Vermieter muss halt auch einverstanden sein.
Ich finde das halt schwerstes dumping !!!
Stefan, das dachte ich zuerst auch… in Wahrheit ist Fiverr ein ziemlich gutes Lead Generation Tool.
Was auch immer es ist … Das macht mehr kaputt als es gutes macht.
Respektable Ergebnisse. Ist die Lizenzfrage der Fonts dabei geklärt?
Ich frag nur, weil der Font bei den beiden Logos offensichtlich „ITC Avant Garde DemiBold“ ist, der €35,- kostet & ich mich mal vor Jahren mit einem namhaften Font-Designer unterhalten hatte und bis zu dem Zeitpunkt nicht wusste, wieviel Arbeit tatsächlich in einem Font steckt – etwas, das landläufig gern unbewusst geklaut wird. Vertrete einfach die Ansicht, die Arbeit anderer zu würden. Kann aber sein, dass die Lizenz ohnehin vom Auftragnehmer erworben wurde & alles ok ist – k.A. bin juristischer Laie. Nur neugierig, wie so etwas läuft zu dem Preis ohne Abmahnschwachmaten Futter zu liefern respektive die Arbeit anderer nicht monetär auch zu würdigen …
*nachseh*
nun mit €35,- liege ich wohl zu tief … „License Grant. (..) only for your Personal or Internal Business Use (..)“
Dann lieber einen Free-Font verwenden…
Hatte mal Logos in Auftrag geben, fungierte quasi als Zwischenhändler, und die haben satt gekostet, aber auch brav mit allen Lizenzen etc. Das von der Deutschen Bank zB hatte zwei Jahre Entwicklungszeit (hatte nichts direkt damit zu tun)
Ich würde mich davor hüten, hier „für ’nen Heiermann“ Risiken einzugehen, abgesehen von etwaiger moralischer Verwerflichkeit.
Just sayin‘
Der Preis ist erstaunlich niedrig, das Ergebnis war bei mir auch erstaunlich gut.
Habe mein Projekt umschrieben + einige Fotos mitgeschickt und eine gute Design-Idee für das Logo erhalten. Danach noch 2 Ehrenrunden für die richtige Schriftart und es hat funktioniert.
Habe übrigens gleich die Vektorgrafik dazubestellt um +20 USD.
nickless Das ist eine grundsätzliche Frage – ich bin ja nie vollumfänglich in der Lage zu prüfen, ob der Auftragnehmer alle rechtlichen Rahmenbedingungen einhält. Grundsätzlich gehe ich natürlich davon aus; dort arbeiten ja nicht gerade Amateure.
Und wenn man genügend Logos á 80 Dollar (mit Vektor) produziert, dann sind die Lizenzkosten auch locker wieder drin.