Mein erster Barebone

Mein erster Barebone

Barebone Media Center PCDa steht der brandneue, Full-HD taugliche 40-Zoll Fernseher im Wohnzimmer, und es gibt einen brauchbaren HD-Zuspieler. Ich hab das aktuelle Marktangebot in den diversen Geräteklassen näher angesehen und mich nach längerem Überlegen gegen eine Mediabox oder Spielkonsole entschieden – denn ein Wohnzimmer-Barebone bietet, wenn man auch Singstar & Co. verzichten kann, bei weitem die größte Flexibilität als Media-Center. Man kann zwischendurch auch mal problemlos ein Vimeo-Video anschauen oder beim Pokerabend die Kumpels mit kompromittierenden Facebook-Fotos am Fernseher schocken.

Die Festplatten der Spielkonsolen sind lächerlich klein, und als Kaum-Gamer nerven mich die diversen Restriktionen: wenn ich mal ein flac-File abspielen möchte, dann will ich nicht an der Hard- oder Firmware scheitern. Ein ähnliches Problem haben die derzeit populären HDMI-Disks, im wesentlichen externe Festplatten mit Decoder-Chip und diversen Anschlüssen. Will man eingebauten WLAN dazu, sind schnell mal 200 Euro ausgegeben – ohne Laufwerk und mit den genannten Codec-Einschränkungen. Daher entschied ich mich für einen AMD-Barebone aus der „Glamor“ Series mit stromsparenden Komponenten. Onboard bietet der Mini-Rechner 8-Kanal Audio, 6 USB Anschlüsse, 2 interne und 2 externe Satas sowie 2 Firewires und integrierte Geforce VGA-Grafik. Angetrieben wird Dieter, so der Netzwerk-Name meines Mediacenters, von einem AMD Athlon 64 X2 4850e, dem 4GB Samsung-RAM zur Verfügung stehen. Da die Daten sowieso am Fileserver liegen, reicht eine leise und stromsparende SpinPoint Platte mit 640 Gigs:

bboffen

Im Netzwerk hängt der Rechner via Cisco N-Draft USB Stick, ein altes DVD-RAM hatte ich noch zuhause rumliegen. In Summe hat mich diese Hardware knapp 400 Euros gekostet – dazu kommt dann noch ein Funk-Keyboard mit Trackpad, und ich kann zukünftig sämtliche Bild-, Ton- und Videoformate abspielen, die sich auf einem PC wiedergeben lassen, bequem am Fernseher surfen und habe elegant die „Kein Desktop PC im Wohnzimmer Policy“ meiner Freundin unterlaufen.

barbone

Was noch fehlt, ist eine HDMI-fähige, passiv gekühlte Low-Profile Grafikkarte. Am Board gibt’s einen PCI-E Anschluss, allerdings passen meine beiden alten GraKas aufgrund der größeren Bauhöhe dort nicht rein, da werd ich mich in den nächsten Tagen mal umschauen. Wider Erwarten habe ich heute allerdings sogar beim Saturn ein brauchbares Gadget gefunden: eine Universalfernbedienung von One4All, welche die UPC-Decoderbox, einen Amp, einen Fernseher und – via USB-Empfangseinheit – einen PC steuert. Ohne fancy Touchscreen wie bei Logitech, dafür im Abverkauf um 10 Euro. Die Programmierung dauerte via Codeeingabe laut PDF circa 2 Minuten, sogar mein relativ exotischer Marantz-Verstärker reagierte auf Anhieb. Und die PC-Steuerung funktioniert dank Richtungskreuz mit der mitgelieferten Software sogar einigermaßen brauchbar.

0 Kommentare
  1. Moritz
    Moritz sagte:

    Da kann man ja glatt neidisch werden. Wieviel zieht so ein Gerät an Strom? Gibt es da Erfahrungswerte?
    Habe auch keine Lust am Ende des Jahres 300 Euro Strom extra zu zahlen nur weil er immer durchläuft…

    Viele Grüße,

    Moritz

  2. huggy
    huggy sagte:

    Moin Ritchie!
    Ich will mir den selben Fernseher wie du kaufen und überlege, die PS3 dazu zu nehmen. Was waren schlussendlich deine Hauptargumente gegen PS3 // für barebone?

    Diese möglichkeit zog ich ebenfalls in betracht ;)

    Und ist das Paket fertig gekauft oder selber gebastelt? Welches Betriebssystem?

    Danke,

    Huggy

    ps: Kleiner Erfahrungsbericht für den Fernseher vorhanden? :D

    • ritchie
      ritchie sagte:

      Hauptargument für den Barebone war die höhere Flexibilität bei Fileformaten, die Nutzung als mp3-Player mit beliebigen Visuals etc… ich hab ein Shuttle Barebone genommen und den Rest selber zusammengeschraubt; mit dem Fernseher bin ich hochgrading zufrieden: sowohl was die HD-Wiedergabe als auch was das Upscaling von analogen Signalen betrifft.

  3. huggy
    huggy sagte:

    Naja, für die PS3 würd aber auch einiges sprechen. Auch wenn ein neuer Barebone auch was hätte :D

    Mit Linux server – mmhmm :D

    mal schauen =) 7rabbits.at hat den auch gerade im Angebot, da kauf ich gern

  4. Zophopas
    Zophopas sagte:

    Also mich würd auch interessieren, was das Ding an Strom verbraucht. „Stromsparend“ ist ja wohl relativ, oder? Kenn mich ja nicht aus, klingt aber nach nem Energiefresser

    • ritchie
      ritchie sagte:

      Kenn mich ja nicht aus, klingt aber nach nem Energiefresser

      Gut formuliert! :mrgreen: Hab natürlich stromsparende Komponenten genommen, außerdem legt sich das Ding nach 15 Minuten schlafen… halb so tragisch. Außerdem ist der fast völlig lautlos, das einzig hörbare Geräsuch sind die Festplatten-Schreibzugriffe.

  5. doodles
    doodles sagte:

    Gute Entscheidung! Es ist ja auch ein schöner Hingucker, eventuell nicht für die gesammte Frauenwelt aber für die Herren schon :wink: Nee im ernst, interessant ist sicherlich der Kosten-/Nutzenfaktor… Stromverbrauch, Gesammtkosten etc.

  6. Huggy@Seo News
    Huggy@Seo News sagte:

    Also die PS3 verbraucht ca 100-200 Watt beim arbeiten und 200 ca. beim Spielen.
    Ich würde mal sagen dass das doch ein bisschen unter dem Barebone liegt – aber ehrlich gesagt finde ich den Strompreis nicht die ausschlaggebende Variable ;)

    Stromsparen kann man durch sinnvolles Haushalten – auch ohne aktivem „zurückstecken“ bei Hardware-qualität :)

    • ritchie
      ritchie sagte:

      Nein, der BB hat auch nur ein 200W Netzteil. Low Voltage CPU, stromsparende Festplatte, ein Board, das im Sleep-Modus alle Ports deaktiviert… der Verbrauch im Betrieb ist ja gar nicht so tragisch, Standby spielt eine wichtige Rolle.

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