Mister Wong folgt nicht mehr

Mister Wong folgt nicht mehr

No more dofollow beim erfolgreichsten deutschen Bookmarkdienst mit dem angeblich so diskriminierenden Namen (siehe Wongs Kopflosigkeit – eine Ching Chong Affäre): wie Netzkultur 2.0 berichtet, geizt der diensteifrige Chinese künftig mit Linklove:

Als ich dem Bookmarkdienst Mister Wong gerade eben mal wieder einen kurzen Besuch abgestattet habe hat mir ein Firefox Plugin verraten, dass dort sämtliche ausgehenden Links mit dem „nofollow-Tag“ ausgestattet worden sind und folglich nicht mehr in die Rankingbewertung von einigen Suchmaschinen, allen voran Google, einbezogen werden.

So ganz konsequent durchgezogen wurde die Ent-follow-isierung nicht, die Bookmarks im Userprofil zählen nach wie vor. Dennoch stößt die Nacht-und-Nebel Aktion nicht unbedingt nur auf Verständnis:

Nachvollziehbar ist der Schritt sicherlich, da man sich auf diese Weise wahrscheinlich erhofft, Mister Wong für Spammer uninteressanter zu machen.
Grundsätzlich ist es mir natürlich auch egal, was die Jungs und Mädels von construktiv mit ihrer Webseite so treiben, aber dennoch sollte man solche Änderungen meines Erachtens kommunizieren.

Das seh ich genau so: Mister Wong hat in den letzten Monaten extrem starke Google-Positionierungen mit seinen Tag-Seiten erreicht. Klarerweise hält man mit dem eingeschlagenen Weg Spammer ab – und SEOs ebenso. Ich behaupte mal ganz frech, dass der Erfolg Wongs zu einem hohen Grad auf aktiven Usern, die ihre eigenen Blogs und Seiten pushen, zurückzuführen ist – und die werden sich die Mühe zukünftig sparen.

Ästhetisch und usability-technisch ist Wong bei weitem die grottigste Social-Bookmark Plattform, die je das Licht der Netzwelt erblickt hat: extrem knappe Beschränkung beim Beschreibungstext und die Nicht-Übernahme des Titels bei direkter Verlinkung sind nur zwei Minuspunkte: Folkd, del.icio.us und andere Alternativen bieten wesentlich ausgereiftere Features, dennoch mag das deutsche Internet Wong. Ob das mit nofollow auf Dauer so bleibt, wage ich allerdings zu bezweifeln.

0 Kommentare
  1. kris
    kris sagte:

    Zum „der Erfolg Wongs“: Kann man es wirklich als Erfolg werten, wenn die eine Userbase haben, die sich zum großen Teil aus SEOs, Selbstverlinkern und Spammern zusammensetzt? Ich würde so eine Klientel nicht für geschenkt haben wollen. Aber vermutlich sind VCs oder potentielle Käufer kritikloser. Yigg hat ja das gleiche Problem und hat trotzdem Geld bekommen.

    PS: Kein Link zu meinem Blog wegen Bad Neighbourhood. :mrgreen:

  2. ritchie
    ritchie sagte:

    @Michael: nein, ich find’s schon okay, wenn kris datenschmutz schont. :mrgreen:

    @kris: Erfolg is in the eye of the beholder… mehrere erfolgreiche Finanzierungsrunden würde ich im Kontext „Internetwirtschaft“ als Erfolg bewerten.

    @francis – da sind wir definitiv einer Meinung! :twisted:

  3. Mathias
    Mathias sagte:

    Wie schon im Beitrag beschrieben, ist Mister Wong von der technischen und usabilty ziemlich bescheiden aufgebaut. Da ist favoriten.de oder del.icio.us deutlich besser aufgebaut. Auch vom Traffic ist mister wong auch ziemlich bescheiden, zumindest bei mir.

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