Rezept: Steirischer Kartoffelsalat

Rezept: Steirischer Kartoffelsalat

kartoffelbildDie Grillsaison ist in vollem Gange – in schönster Einigkeit werfen Carnivoren, Vegetarier und Veganer T-Bone Steaks, Halloumis und Zuchinis auf den Rost. Einige Esoteriker sagen ja, dass der Gang über glühende Kohlen eine gravierende Wende zum Besseren bewirke: im Fall der Nahrungszubereitung haben sie auf jeden Fall recht. Ob Schweinsripperl, Hühnerflügerl, Steak, Gemüse oder Sojawürstel: ein ordentlicher Kartoffelsalat ist gern gesehener Gast auf jedem BarBQ-Event, und das folgende Rezept hat sich bislang ganz hervorragend bewährt. Selbst Domi, kritischster aller Gastrokritiker, war trotz apriorischer Abneigung gegen Kernöl, Bohnen und Kartoffelsalat ohne Mayonnaise (yack, durchwegs schlechte Voraussetzungen!) einigermaßen angetan.

Zeittechnischer Hinweis: Nix mit schneller Küche! Die Bohnen müssen mindestens 8 Stunden in Wasser eingeweicht werden, idealerweise über Nacht. Nach der Zubereitung des Salats muss dieser unbedingt noch ein paar Stunden rasten, damit die Suppe von den Kartoffeln aufgesogen wird – idealerweise bereitet man Salat am Vorabend zu, weicht die Bohnen ein, kocht sie anschließend und vermischt sie dann mit dem Salat. Dieser Salat erfordert also nicht nur Geduld beim Schälen und Schneiden (vor allem, wenn man ihn für eine größere Personenanzahl zubereitet), sondern auch sorgfältige Zeitplanung; aber der Aufwand lohnt sich!

Zutaten für ca. 12 Personen

  • 3kg Kartoffeln (entweder Salatkartoffeln oder je zur Hälfte Heurige Erdäpfel und Salatkartoffeln)
  • 3 große rote Zwiebeln
  • 1/2 Liter Rindsbrühe (falls Vegetariertauglichkeit unbedingt erforderlich ist, könnte auch Gemüsebrühe verwendet werden. Die datenschmutz Nahrungsmittelkommission rät allerdings von dieser Vorgehensweise ab.)
  • 200g getrocknete Käfer- respektive Saubohnen
  • 1 große oder 2 kleine Knoblauchzehen
  • Apfelessig (der von Gsellmann, neuerdings in fast jeder Supermarktkette erhältlich, hat sich für diesen Salat sehr bewährt.)
  • steirisches Kürbiskernöls (Je besser, desto besser. Und unbedingt vom Bauern.)
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer
  • Petersilie (frisch oder getrocknet

Zubereitung

Bohnen in reichlich Wasser einlegen. Kartoffeln kochen, abkühlen lassen, schälen. Werden heurige Erdäpfel verwendet, sollten diese aufgrund der kürzeren Gardauer separat gekocht werden; die meist sehr dünnen Schalen der Heurigen einfach vor dem Kochen abbürsten und anschließend mit den Resten der Schale verarbeitet. Normale Salatkartoffeln schälen. Anschließend in ca. 5mm dicke Scheiben schneiden und in eine Schüssel geben.

Rote Zwiebel mittelfein hacken und mit der gehackten frischen oder zerriebenen getrockneten Petersilie, Salz und einer Prise schwarzem Pfeffer beifügen. Nach Geschmack mit einigen Esselöffeln Apfelessig und – je nach Kartoffelsorte – 250 bis 500ml Rindssuppe aufgießen. WICHTIG: Keine Suppenwürfel verwenden, sondern selbst zubereitete Rindsbrühe; die lässt sich auch hervorragen einfrieren – man kann sich dabei. getrost an dieses Rezept halten. Alles gut vermengen, mit Salz und Apfelessig abschmecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Am nächsten Tag die eingeweichten Bohnen kochen, bis sie weich, aber noch bissfest sind (je nach Sorte und Einweichdauer ca. 1-2 Stunden). Das Bohnenkochwasser *nicht* salzen, da die Böhnchen dann nicht ordentlich weich werden. Eine gute Idee ist’s allerdings, ein bisschen Bohnenkraut mitzukochen. Anschließend die gekochten Käuferbohnen abseihen und zusammen mit der zerdrückten Knoblauchzehe mit dem Kartoffelsalat vermengen. Zum Schluss mit Kernöl verfeinern, probieren und begeistert sein.

Tipp: Es soll Menschen geben, die kein Kürbiskernöl mögen. Und sogar welche, die Bohnen aufs äußerste abgeneigt sind. Man könnte also vor dem Untermengen der Bohnen den Kartoffelsalat in zwei Hälften teilen und die eine wie oben beschrieben zubereiten. Die zweite Hälfte vermischt man mit ca. 250g Vogersalat und verwendet Oliven- anstatt Kernöl. Dem Knoblauch sollte man in dieser Variation ebenfalls entsagen – somit schlägt man quasi 2 Salate mit einer Klappe. Mahlzeit und gutes Grill- und Salatgelingen!


Foto: jemidanny06 / Pixelio

10 Kommentare
  1. ritchie
    ritchie sagte:

    Über ein Steak geht gar nix – nicht mal ein Schnitzel :mrgreen:
    Trotzdem seh ich das keineswegs als Gegensatz! Kernöl und Steak schließen sich nicht aus. (Naja, zum Braten schon. Aber im Salat passt das schon :mrgreen: )

  2. Hildesheimer
    Hildesheimer sagte:

    Hallo Ritchie,
    super Rezept ich habe den Salat zubereitet aber nur für 6 Personen.
    5 Leute meinten schmeckt super und einer sagte „ich mag keine Bohnen mit Kartoffeln und dann auch noch Petersilie iiiiiiiii“ na ja was solls ich hatte noch trockenes Brot :-)

  3. Steirische Spezialitäten
    Steirische Spezialitäten sagte:

    Hallo!

    Von einem steirischen Kartoffelsalat mit Käferbohnen hab selbst ich noch nichts gehört. Da gehören die Bohnen besser auf den Käferbohnensalat oder zu Grünem dazu :-)

    • ritchie
      ritchie sagte:

      Hi, hab ich in steirischen Landgasthäusern oft zum Backhendl bekommen… und passt auch super zusammen! Deine Rezeptseite hab ich mir beookmarkt. Aber beim traditionellen Käferbohnensalat würd ich auf jeden Fall noch Bohnenkraut mit dazu geben!

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  1. auto swiper sagt:

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