Für B2B Magazine Artikel zu verfassen, die nicht nach hilflosem Marketing-Gestammel klingen, gehört zweifellos zu den Königsdisziplinen des Printjournalismus. Wenn der Schreiber dann vom Auftraggeber aber auch noch ausgesucht tautologischen Zitaten bestückt wird, kann’s einfacht nicht klappen. Auch nicht in Ausgabe 06/2014 des a3 Magazins für Gastronomie und Hotellerie:

Sommerdrinks müssen schmecken – Diese Meinung vertritt XY, Marketingleiter von Campari Austria, und führt auch gleich den Beweis dafür an: Aperol.

Wer jetzt denkt, die logische Fortführung dieser Argumentation könne nur Vokal wie „erbrechen“ und „Magen auspumpen im Krankenhaus“ enthaltn, irrt:

XY dazu im Originalton: „Kurzlebig sind nur Produkte, die dem Konsumenten nicht schmecken. Aperol ist der beste Beweis dafür, dass man Sommerdrinks nicht wirklich planen kann, sondern dass sich diese aufgrund ihres Geschmacks durchsetzen.

Ein Schelm, wer also denkt, dass geschmackssichere Lebensmittelchemiker in einem Nebentrakt der Doktor Best Labor neue Spirituosen kreieren, anschließend Probanden probieren lassen und dann ihre Rezeptur verfeinern. Nein, sowas kann man nicht planen. Genau wie Aperol, diese göttliche Mischung aus milsauer vergorenem Schweineurin, Industriezucker und Farbreste aus der Autolackerzeugung.

Weil der Sommer nach Urin riecht
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