Schöner Schein, entlarvt

Schöner Schein, entlarvt

Michael Douglas echauffierte sich in „Falling Down“ seinerzeit im Fast-Food Laden fürchterlich über die Differenz zwischen Produkt und Abbildung. Ohne viel begleitende Theorie über Signifikat und Signifikant hat nun theWVSR eine immens aufschlussreiche Fotoreportage online gestellt.

Beliebte Quicklaunches bekannter Ketten gibt’s jeweils in Stereo zu sehen: einmal als Werbefoto, einmal als selbstgeschossenes Digitalfoto:

Each item was purchased, taken home, and photographed immediately. Nothing was tampered with, run over by a car, or anything of the sort. It is an accurate representation in every case. Shiny, neon-orange, liquefied pump-cheese, and all.

Nun gehört die ästhetisch ansprechende Fotografie von Speisen zu den schwierigsten aller abbildnerischen Disziplinen – was appetitlich aussieht, muss nicht unbedingt schmecken: so verwenden Food-Stylisten als Eisersatz in der Regel gerne Stearinkugeln, den richtiges Eis würde unter der Hitze der Studioscheinwerfer sofort zu einem unansehnlichen Brei schmelzen. Dennoch: die Divergenz zwischen Schein und Sein ist jenseits aller Tricks gravierend groß und durchaus amüsant – auf derselben Seit gibt’s auch amüsante Fast Food Reviews:

KFC is fuckin‘ grotesque. Hard, deep-fried grease shells, „water,“ snapping veins, people sucking marrow out of shiny bones, great sheets of animal skin hanging from the corner of glistening mouths… it’s like something out of a Dean Koontz novel. This is a place for people not fully evolved to exercise their basic animal instincts, and indulge in a bloody feeding frenzy. It gives me the creeps just thinking about it. Oh sure, I’m a proud carnivore and everything, but I’m not a fucking dingo!

Mahlzeit!

0 Kommentare
  1. ritchie
    ritchie sagte:

    Yup, in der Tat! Und da gäb’s auch noch einige Erweiterungsmöglichkeiten… fairerweise muss man sagen, dass manche Restaurants in ihren brillant gelayouteten Karten solche „Echtfotos“ verwenden :lol:

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