SEO-Tipp: Stellen Sie sich an den Eklat-Pranger!

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Brechende Neuigkeiten: was als motivierter Angriff auf die Meinungsfreiheit begann, gipfelt endlich in konkreter Maßnahmen gegen anonyme Hassposter. Allen rationalen Argumenten zum Trotz schließen sich „immer mehr Unterstützer“ der Initiative gegen wildes Internet an.

Nur dank eines vom Österreichischen Internetrates archivierten Scans einer bekannten Whistleblowerin wurden die weitreichenden Pläne österreichischer „Medienmacher“ vorzeitig bekannt, obgleich die Hintermänner durch besagte Ankündigung in einer gratis erhältlichen U-Bahn-Zeitschrift alles getan hatten, um unbemerkt zu bleiben.

Während anderswo noch ahnungslos „angeblich moderiert wird“, liefert datenschmutz der alpenrepublikanischen Journaille die Blaupause zum Abschreiben. Kommentieren bitte nur mit echtem oder erfundenem Namen!

Selbstanzeige auf Eklat.net dringend empfohlen

„Die besten Hassposting sind viel zu gut, um sie irgendwo im Social Web weitgehend ungesehen vor sich hin gammeln zu lassen,“ könnte sich ein begabter Zyniker bei der Idee zu Eklat.net gedacht haben:

Diese Seite soll sich zur Bad-Bank der heimischen Meinungsäußerung mausern. Hier soll aufgezeigt werden, was – sogar auf angeblich „moderierten“ Seiten – so alles das Licht der Öffentlichkeit in Österreich erblickt.

Sehen wir großzügig über die ungewöhnliche Verwendung des Wortes „mausern“ hinweg und fragen wir uns: was zeichnet eine Bad Bank aus? Sie ist teuer und versursacht Probleme, für die letztendlich alle bezahlen. Ambitioniert, kann man da nur sagen! Im übrigen harre ich gespannt einer ersten Auflistung „angeblich moderierter Seiten“. Der Call to Action lässt nicht lange auf sich warten:

Posten Sie bitte hier den Link einer Erbärmlichkeit, die Ihnen besonders übel aufgefallen ist. Und kommentieren Sie sie bitte. Oder fügen Sie einen unveränderten Originaltext (samt Quellenangabe und Datum) über den Post-Button rechts oben hier ein. Alle, die hier veröffentlichen, tun dies mit Ihren echten Klarnamen.

So unverschämt hat noch selten jemand um Crowd-Sourced-Content gebettelt. Und was den letzten Satz betrifft, kann ich Ihnen versichern: Pure Lüge. Wenn nicht gar bezahltes Hassposting. Dank meiner unvorstellbaren technischen Fähigkeiten ist es mir gelungen, mich unter falschem Namen nicht nur zu registrieren, sondern sogar schamlose Eigenwerbung zu betreiben.

Denn – aber verraten Sie’s bitte niemandem, großes Internetianer-Ehrenwort, ok? – ich selbst bin jener mysteriöse Richard Lego-Österreicher (übrigens mein Lieblingscharakter aus der großartigen Dokumentarserie „Bösterreich“), der sich auf Eklat.net über ein „angeblich anonymes Posting“ auf datenschmutz beschwert.

Pranger

Wobei ich ich gestehen muss, dass die Eingabemaske mindestens irreführend ist.

Meinungsfreiheit

Ohne im Detail über Copy-and-Paste in Screenshot-Textfelder einzugehen, musste ich leider entsetzt feststellen, dass das Feld „Meine Meinung – das ist meine Meinung zum Posting“ schlichtweg nicht angezeigt wird. Das spricht für eine ungewohnt konsequente Umsetzung der Grundidee und ringt dennoch weit weniger Respekt ab als die Tatsache, dass der virtuelle Pranger großzügig einen wohlfeilen Follow-Backlink hergibt.

Und deshalb empfehle ich allen Bloggern, Webmastern und Webmarketern rasche Registrierung und zügige Selbstanzeige. Eklat.net hat nämlich das Potential, ein kurzzeitig mittelmäßig erfolgreicher Klon des hierzulande so gut wie unbekannten Reddit zu werden. Und das wär für eine Bad Bank nun wirklich eine ziemliche Mauserung, nicht wahr?

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