Almcamp 2010: Fotos, Fazit und die Barcamp-Zukunft

T-Mobile macht mich telefonisch ziemlich unerreichbar

Sorry an alle, die mich in den letzten 5 Tagen telefonisch noch sporadischer als sonst an die Strippe kriegten – T-Mobile macht’s mir nicht gerade leicht, am Handy erreichbar zu sein. Und nach einer ziemlich skurrilen Service-Odyssee und meinen extrem schlechten Erfahrungen mit der 3G Coverage außerhalb von Landeshauptstädten wird’s dringend Zeit für einen Wechsel. Leider läuft mein Vertrag noch bis Mai 2010, dabei gäb’s gerüchteweise bei A1 (und meine Erfahrungen mit Test-SIM Karten sprechen in punkte Netzqualität eine mehr als klare Sprache) derzeit die Möglichkeit, via Coupon-Code für die gesamte Vertragslaufzeit 50% Grundkosten zu sparen.

Drauf gestoßen bin ich auf Geizhals: Angeblich wurden bei einer Veranstaltung in Salzburg Flyer mit dem Coupon-Code verteilt. Bei Abschluss eines Neuvertrages über den A1 Online-Shop und Eingabe des Codes zahlt man für die Vertragslaufzeit 50 Prozent weniger Grundgebühr – ein attraktives Angebot in Kombination mit einem All-Inklusive Tarifmodell. Eine Rückfrage bei A1 ergab, dass dieses Gerücht stimmt, allerdings ist der Code auf 1.000 Verwendungen beschränkt; er lautet: H5822SZBG (einzulösen bei Neuvertrags-Abschluss auf shop.at.net.)

Aber zurück zum eigentlich Grund für meinem akuten Providerwechsel-Wunsch: Seit einigen Tagen ist mein Handy ziemlich oft (bei vollem 3G/GSM) Empfang anscheinend nicht im Netz eingebucht, was in zwei unangenehmen Symptomen resultiert. Einerseits läutet’s nicht, und ich bekomme 1-2 Stunden später dann die SMS mit der Mobilbox-Benachrichtigung, und zwar völlig ortsunabhängig. Andererseits kann ich häufig selbst nicht anrufen, mein N97 beschwert sich, dass „keine Netzverbindung“ möglich ist. 3-10 Wiederholungsversuche führen dann in der Regel zum Erfolg – nervig. Also machte ich mich mutig und tapfer für eine akustische Begegnung mit der T-Mobile Helpline bereits. Nach dem Anruf bei 0676-2000 (ca. 6 Versuche, weil „kein Empfang) empfing mich eine freundliche Stimm-Erkennungs-Konserve. Keine Ahnung, warum Desktop-Programm wie Dragon Naturally Speaking Mitte der Neunziger wesentlich besser funktionierten als diese Helpdesk Software from Hell, die eigentlich nur ganz wenigen Begriffe erkennen muss und offensichtlich eine Trefferquote von 0,1% hat. Nach mehreren Versuchen gelang es mir dann, via DTMF-Tastencodes zu einem Human Operator vorzustoßen, dem ich mein Problem schildere. Der folgende Gesprächsauszug ist stark verkürzt:

Operator: Das liegt sicher an Ihrem Endgerät.
Ich: Das liegt sicherlich nicht an meinem Endgerät. Ich hab’s mit Nokia N97, Blackberry Storm, HTC Magic und Palm Pre ausprobiert.
Operator, 2. Erklärungsversuch: Ihre SIM-Karte ist kaputt, lassen Sie sie im Shop austauschen. Sollte das Problem erneut auftreten, notieren Sie Uhrzeit und Ort.

2. Kapitel: Ich stehe gestern im T-Mobile Shop in der Rotenturmstraße, wo ich während einer endlos scheinenden Wartezeit zwei Kunden beim Festlegen Ihres Kundenpassworts zuhören darf. Wirklich eine reife Privacy Leistung! Der bemühte Mitarbeiter gibt mir schließlich eine neue SIM, für ich 9 Euro bezahlen soll. Egal, es ist ja nicht so, dass ich eine Wahl hätte. Etwa 30 Minuten nach dem Verlassen des Shops tritt das Problem erneut auf, woraufhin ich mich am folgenden Tag wieder an die Hotline wende. Nachdem ich mich erneut am strengen Stimmerkennungs-Script vorbeigeschummelt habe, geht’s ungefähr so weiter (wiederum stark verkürzt):

Operator: Es liegt am Endgerät.
Ich: Nein (siehe oben), und die SIM-Karte ist’s auch nicht. Die habe ich gestern tauschen lassen.
Operator: Und Sie hatten vollen Empfang? Manchmal sind einzelne UMTS-Zellen überlastet.
Ich: Alle, dauernd, überall? Dann möchte ich meinen Vertrag lieber gleich kündigen.
Operator: Ich werde den Fall mal an die Technik weiterleiten.

In den folgenden 10 Minuten gebe ich die Koordinaten zweier Fehlversuche durch, inklusive der Nummern, die ich versucht habe zu erreichen. Man werde mich anrufen, verspricht die nette Dame.

Ich: Falls Sie mich erreichen und das Handy grade im Netz eingebucht ist. Ansonsten sprechen Sie mir bitte auf die Box.
Operator: Haben Sie probiert, auf 2G Empfang umzuschalten?
Ich: Ja, das ändert nichts. Wäre aber eine tolle Lösung: genau dafür hab ich nämlich einen Datenvertrag mit 3Gigs, damit ich jedes Mal vor dem Telefonieren auf 2G umschalte.
Operator: Ja, da haben Sie natürlich recht.

Heute Morgen funktionierte noch immer nix, um 10:40 kam dann aber die scheinbare Erlösungs-SMS:

Sehr geehrter Kunde, die Bearbeitung des Auftrags SA#### wurde abgeschlossen. Bei Bedarf kontaktieren Sie Ihr T-Mobile Service Team.

Große Freude! Und große Enttäuschung, als ich dann um sechs (ich hielt heute ein ganztägiges Social Media Seminar) zum Ausprobieren kam: denn es hatte sich tatsächlich etwas verändert! Ich kann mit dem Handy überhaupt nicht mehr online gehen (außer via WLAN) – keine mobilen Tweets, keine E-Mails – also bemühte ich erneut die Hotline, wo ich nach mehreren Versuchen („Spracherkennung“ ist das echt keine) erneut von einer freundlichen Dame serviciert wurde. Die erklärte mir nach Darlegung der Sachlage folgendes (wiederum verkürzt, aber kein Jota übertrieben!):

Operator: Es liegt daran, dass Ihr Auftrag noch gar nicht bearbeitet ist.
Ich: Aber ich habe doch die Bestätigungs-SMS bekommen?
Operator: Die wird automatisch verschickt und bedeutet bloß, dass der Auftrag demnächst bearbeitet wird.
Ich, verblüfft: Sie wollen mir damit also sagen, T-Mobile schickt SMS-Meldungen mit „Auftrag erledigt“ raus, die bedeutet, dass der Auftrag nicht erledigt wurde?
Operator: Bei 2 Millionen Kunden ist das etwas schwierig mit dem personalisierten SMS Versand. [sic!]
Ich, noch verblüffter: Ich bin die nächsten 11 Tage in Spanien. Dort werde ich meine SIM nicht verwenden; wenn das Problem bis dahin nicht gelöst ist, dann möchte ich vorzeitig meinen Vertrag beenden.
Operator: Aber Sie wissen schon, dann in den AGBs steht, dass Probleme mit Telefonieservices kein Grund zur vorzeitigen Vertragskündigung sind? Allerdings lässt sich in solchen Fällen häufig eine Kulanzlösung finden, aber dazu empfehle ich Ihnen, Ihren Fall schriftlich einzureichen, via E-Mail:
Ich: Ihnen ist aber schon klar, dass AGBs unwirksam werden, wenn Sie geltendem Recht widersprechen?
Operator: Dazu kann ich Ihnen keine Auskunft geben.

Skurriler kann’s eh nicht mehr werden – ich bin schon neugierig, ob ich im November mein Handy wieder normal nutzen kann – in jedem Fall wär’s vernünftiger, mal wieder was in den Ausbau des anscheinend häufig überlasteten UMTS-Netzes zu investieren (anders kann ich mir kaum erklären, wieso die Helpdesk-Mitarbeiter sogar auf diesen Auskunft gebrieft sind, macht ja nicht gerade den besten Eindruck), anstatt schlechte Raves mit lächerlich großen Magenta-Blow-Ups vollzupflastern.

0 Kommentare
  1. Georg
    Georg sagte:

    In den letzten Tagen ging datenmäßig bei T-Mobile in Klagenfurt nur sporadisch etwas. Der Hotline war kein Problem bewusst, die Pressestelle gestand ein Problem bei einer Basisstation am Pfarrplatz ein. Weil es sonst zu Überlastungen gekommen wäre, hat man die umgebenden Basisstationen auf EDGE zurück geschalten. Das ganze lief etwa eine Woche so.

    Deine Probleme klingen mir ganz nach überlastetem Netz. Genau das Gleiche hatte ich zuvor bei Orangen. Anstatt in die Kapazität ihrer Netze zu investieren, reden sie sich am liebsten auf alle möglichen Dinge aus – am liebsten auf die Handsets.

    Wenn es bei der Mobilkom besser ist, dann sicher nicht auf ewig.

  2. Wini
    Wini sagte:

    Meine Erfahrung zeigt, die Damen und Herren der Hotline versprechen immer Dinge die nur dazu dienen Kunden abzuwimmeln. Hatte damals Probleme mit meiner Rechnung (wurde weder per sms, mail oder post versendet) und mir wurde versprochen das Sperrentgeld gut zu schreiben. Bis heute nichts.
    Aber um ehrlich zu sein, ich habs aufgegeben. Wie du schon so nett geschildert hast, die Hotline ist einfach nur, … nennen wir es schlecht. Obwohl so gesehen wiederrum genial, immerhin bewirkt es dass die Kunden nicht anrufen und der Support Abteilung auf die Nerven gehen. Spart auch Geld.
    @georg Holzer: Also das A1 Netz ist immer noch das beste (und zeitgleich das teuerste). Wie lange das so bleibt ist natürlich die Frage.

  3. Albert
    Albert sagte:

    Hi,

    ich hatte auch das Problem, dass ich nicht erreichbar war und dann irgendwann (als ich telefonierte oder eine SMS schrieb) eine SMS von „Anrufinfo“ über X verpasste Anrufe bekam.
    Das ganze ist besonders lustig wenn man gerade Rufbereitschaft hat :(
    Der Telering-Hotliner hat mir dann auch gesagt, dass viele Leute jetzt mit UMTS surfen und dadurch das Netz ausgelastet ist.
    Sein Rat mein Telefon auf 2G umzuschalten hat bei mir bisher funktioniert. Anscheinend ist GSM bei uns in der Provinz nicht so überlastet.
    Aber trotzdem ist das sehr nervig von T-Mobile/Telering.!

  4. martinderm
    martinderm sagte:

    “Ihnen ist aber schon klar, dass AGBs unwirksam werden, wenn Sie geltendem Recht widersprechen?”

    Inwieferne wiedersprechen sie eigentlich geltendem Recht?

  5. zora
    zora sagte:

    wow!!! ich hab das problem allerdings nicht erst seit 5 tagen sondern mittlerweile seit fast 2 monaten (nicht erreichbar, nicht rauswälen können, kein netz). mir haben die von der hotline (business line!) und im shop auch all mögliches eingeredet (mein endgerät, etc.) – jetzt hat sich aus nicht ganz nachvollziehbaren gründen auch noch meine mobilbox ins nirvana verabschiedet und lässt sich nicht mehr aktivieren.. warte auch auf anrufe von geschäftspartnern..

    heut nachmittag hab ich wieder ein „date“ mit dem nokia-shop…
    :-SSSS

  6. Freilandhuhn
    Freilandhuhn sagte:

    Ach diese elenden G’fraster. Bin auch zuletzt 1 1/2 Stunden in der Hotline festgeklebt – und als ich endlich frei und wieder zurück am PC war hatte ich eine Nachricht, dass mir ein weiterer T-Mobile Spam Account auf Twitter folgt. Danke. Das hab ich dann noch gebraucht. Haben die nicht gelernt, dass man nur ins Social Web gehen soll, wenn man gute Produkte hat?

    • ritchie
      ritchie sagte:

      Ach, das ist doch klar: die Callcenter-Mitarbeiter sind unterbeschäftigt, weil bei der neuen „Spracherkennung“ kaum mehr jemand bis zum Agent vordringt und haben wohl den Auftrag erhalten, Twitter zu spammen. Vielleicht hat eine Social Media Agentur ja sogar ein Konzept dazu gemacht.

  7. Freako
    Freako sagte:

    Ich finde das ist noch nichtmal das schlimmste. Guten Support findet man nur noch selten. Abgedreht sind die horrenden Preise und diverse Werbeanrufe ob man nicht wieder wechseln möchte. Natürlich bei einer kurzen Vertragslaufzeit von 2 Jahren…

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