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Über FlattR und Co

Nix gegen Micropayments. Nix gegen Werbung. Dass ich dieses Blog betreibe, um eine breite Palette persönlicher und geschäftlicher Vorteile daraus zu ziehen, habe ich von Beginn an gesagt, was mir vor einigen Jahren teils nicht gerade freundliche Kommentare eingebracht hat. Egal, datenschmutz hat sich als kombinierte Forschungs- und PR-Abteilung meines Ein-Personen-Unternehmens hervorragend bewährt. Aber FlattR, „Spenden Sie für dieses Blog“ und Co? Ey Manno. Fehlt bloß noch, dass Corporate Blogs nachziehen… Wie schon ein altes amerikanisches Sprichwort sagt: Die eigenen Blogleser um finanzielle Unterstützung zu bitten ist das gleiche, als würde man vom Kellner im Steakhouse nach dem Essen Trinkgeld verlangen.

Leser sind der wichtigste Teil eines Blogs. Jeder noch so motivierte Blogger gibt nach genügend langer Zeit ohne Feedback und ohne Kommentare auf, oder anders gesagt: ich fühle mich durch Ihre hochgeschätzte Aufmerksamkeit mehr als ausreichend „bezahlt“ und plane auch in Zukunft nicht, die kostbaren Minuten, die sie meinem Blog widmen, mit einem Schnorr-Button gering zu schätzen. Das musste mal gesagt werden, auch ganz ohne Satire.

15 Kommentare
  1. Farlion
    Farlion sagte:

    Als „Schnorr-Button“ sehe ich das ehrlich gesagt nicht, Schnorrer wollen etwas haben, ohne im Gegenzug zu geben. Im Gegenteil, so mancher Blogger steckt vel Zeit und Herzblut in sein Blog, ohne darauf Werbung zu schalten, Vorteile für die eigene Firma zu ziehen oder ähnliches. Für diese Blogger ist FlattR ein gutes Mittel, sich vielleicht den ein oder anderen Euro – und sei es nur als Taschengeld – dazu zu verdienen.
    Reich wird durch FlattR mit Sicherheit niemand. Aber wenn ein Leser einen Blogartikel gut findet und dafür etwas spenden möchte – warum nicht?
    Ich sehe es nicht als Geringschätzung, wenn ich einen Blogartikel lese, der „verflattrt“ ist. Mir ist FlattR sogar lieber, als irgendwelche nervigen Werbepopups.

  2. killerbees19
    killerbees19 sagte:

    Da muss ich Farlion vollkommen zustimmen. Ich finde Flattr eine ganz tolle Sache. Und ehrlich gesagt würde ich es auch nutzen, wenn ich es auf keiner meiner Websites verwende. Ich bin glücklich, endlich einmal DANKE sagen zu können, einfach als kleine Geste der Anerkennung an die vielen Blogs, die lange an guten Artikeln arbeiten. Das war früher in dieser Art nicht möglich. Und gerade für private/kleine Seiten ist es eine tolle Sache, die sich hoffentlich noch mehr durchsetzen wird. Wer Flattr aus welchen Gründen auch immer nicht nutzen will, wird dazu ja nicht gezwungen.

    Niemand schnorrt, das ist ein simpler Button ala Twitter, Facebook usw. Und genau die sind in meinen Augen z.B. Schrott ;-)

  3. Ron
    Ron sagte:

    Niemand fordert dabei seine Leser zum Zahlen auf. Es ist vielmehr die Möglichkeit, sich beim Autor für sein Engagement zu bedanken. Ich finde es schade, dass du so eingestellt bist. Diese Abzocke-Einstellung ist falsch einfach falsch in der Betrachtung.

  4. dimido
    dimido sagte:

    Wenn flattr beschränkt auf Blogger, Seiten und Foren beschränkt wäre, die keine Werbung haben, könnte ich mit diesen flattr-Button leben. Die Realität sieht leider anders aus und somit findet man diese Buttons auf Seiten und Blogs, die eigentlich diese „Bitte um Geld“ nicht nötig hätten.

  5. Tanja
    Tanja sagte:

    Der Vergleich mit dem Kellner hinkt, denn schließlich ist es nicht der Gast, er eine Leistung erbringt.

    Ein Flattr-Button auf einem Blog ist mehr wie der Koffer eines Straßenmusikers. Der Musiker bietet freiwillig etwas an, das ihn Zeit und Mühe kostet und hofft auf eine ebenso freiwillige Gegenleistung. Mit schnorren hat das nichts zu tun. Dass der Musiker sich dafür entschieden hat, sein Geld mit Musik zu verdienen, weil Musik sein Leben ist, spielt dabei keine Rolle.

    Mit Bloggern, die einen Flattr-Button setzen, ist es genau das gleiche.

    Allerdings stimme ich auch dimido zu; wenn man mit dem Blog anderweitig auch noch Geld verdient, ist das schon ein starkes Stück.

    • Ritchie Blogfried Pettauer
      Ritchie Blogfried Pettauer sagte:

      Der Vergleich war absichtlich ein wenig übertrieben, um meinen Punkt zu illustrieren :elk:

      Wer Geld verdienen möchte, soll Werbung schalten – da gibt’s genug Möglichkeiten. Aber dieses „Wir-spielen-Mikrowirtschaft“ find ich einfach total überholt. Ehrlich gesagt.

  6. Metacowboy
    Metacowboy sagte:

    Dachte schon das wird jetzt zur neue Mode doch der Vergleich passt wie die Faust aufs Auge.

    „Die eige­nen Blogger um finan­zi­elle Unterstützung zu bit­ten ist das glei­che, als würde man vom Kellner im Steakhouse nach dem Essen Trinkgeld verlangen.

    Vor allem dann peinlich wenn es sich auch noch um Journalisten handelt, ein Blog mit dem Schnorrer knopf ist für mich ein Zeichen der gering schätzung des Lesers. Jedes Like oder Komment ist 1000 fach mehr wert als die paar euro und das scheinheilige Getue.
    Blogger sind keine Straßenmusiker so hoffe ich zumindest.
    Im ersten Sinn verfolgt der Blogger meist auch ein Ziel das sollte nicht der Bettelknopf sein .

Trackbacks & Pingbacks

  1. ks quik sagt:

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