Vektoriell präsentieren: Prezi Desktop 3.0 bringt neue Features

Vektoriell präsentieren: Prezi Desktop 3.0 bringt neue Features

Powerpoint ist wie ein Schwert: man kann es fürs Gute oder fürs Böse einsetzen. Zugegeben: der Vergleich hinkt… vermutlich kann man mit einem Schwert nicht viel Gutes anstellen, mit Powerpoint aber auch nicht. Doch während ersteres eine physisch tödliche Waffe darstellt, sollen, so will es die Legende, besonders untalentierte Vortragende ihr Publikum schon mal zu Tode gelangweilt haben.

Genau deshalb lieben Geeks Prezi: die Browser-basierte Präsentations-Software eines ungarischen Start-Ups wird die Folien-Metapher über Bord und setzt auf Vektorgrafik. Das Resultat sind fließend animiert und visuell überzeugende Präsentationen, die sich dank des durchdachten Editors im Nu zusammenklicken lassen. Letzte Woche präsentierte das Team die Version 3.0, die einige interessante neue Features wie Copy-Paste und PDF-Konvertierung mitbringt.

Eine grundlegende Übersicht über Funktionsweise und Optik von Prezi bietet folgendes Video:

Alle Details zur neue Version erklärt dieser Blogbeitrag. Wichtigste Neuerung ist ein eigenes Dateiformat namens *.pez, das die Konvertierung in PDFs und damit auch den Ausdruck der Präsentation ermöglicht:

To print a prezi, you need to convert it to .pdf format first, then print the .pdf file. One path step in your prezi converts to one page in your .pdf document. You can find the ‚Print‘ option on the upper right corner of your screen near the ‚Save‘ button and also in your window menu bar under ‚File‘.

Ebenfalls neu an Bord sind die sogenannten „Hidden Frames“: bei Prezi ordnet man alle Elemente einer Präsentation (Text, Bilder, Videos) auf einer Art virtuellem Schreibtisch an, gruppiert sie via „Frames“ und fügt anschließend eine Pfad von Frame zu Frame ein, der die Grundlage für die Animation beim Abspielen darstellt. Bisher waren dieser Frames zugleich grafische Elemente, die „unsichtbaren“ Gruppierungen erlauben noch mehr Flexibilität bei der Erstellung von Präsentationen. Die Animationen selbst wurden ebenfalls überarbeitet, Übergänge wirken jetzt noch fließender.

Wer den Free-Account nutzt, muss Prezi im Browser verwenden, Besitzer des kostenpflichtigen Pro Accounts erhalten zusätzlich einen Offline-Editor, mit dem sich Präsentationen auch ohne Netzzugang bearbeiten und natürlich abspielen lassen. Dieser Editor bekam ebenfalls ein lang erwartetes neues Feature spendiert und unterstützt jetzt Copy-Paste zwischen verschiedenen Prezis.

Selbstverständlich kann auch das allerbeste Werkzeug allein noch keine überzeugende Präsentation hervorzaubern. Aber ich habe in den letzten 2 Jahren hervorragende Erfahrungen mit Prezi gemacht: ich habe mir gleich im Anschluss ans Klagenfurter Barcamp 2008, wo das Prezi-Team ihr damals neu gelaunchtes Produkt präsentierte, eine Pro-Account gekauft und verwende Powerpoint seitdem überhaupt nicht mehr. Nach der kurzen Einarbeitungszeit geht das Erstellen von Prezis flott von der Hand, beim Powerpoint-müden Publikum sorgt die elegante Darstellung auf jeden Fall für einen Aufmerksamkeitsbonus – und Aufmerksamkeit ist immerhin die neue Netz-Währung. :frog:

7 Kommentare
  1. Zeichnungen-Zeichner
    Zeichnungen-Zeichner sagte:

    Interessante Software vor allem für all diejenigen, die weg wollen vom MS Monopol. Nur leider gibt es derzeit noch zu wenige Browserhersteller, die Vektor-Zeichnungen/-grafiken vollends unterstützen.

  2. Aufschnürer
    Aufschnürer sagte:

    Sehr schön geschrieben! Besonders die Einleitung ist einfach köstlich. Prezi ist sicherlich einen Blick wert, aber so richtig könnte ich mich auch nicht von PowerPoint trennen. Zumal ich eher zu der Gruppe von Menschen gehöre, die PowerPoint fürs Gute einsetzen :ninja:

  3. Alex
    Alex sagte:

    ich weiß, dass ich sehr spät dran bin mit einem Kommentar.
    Der Bericht ist wirklich klasse! Ich bin seit etwa mitte 2010 Fan dieser Präsentationstechnik.
    Es hat sich aber seitdem seeeeeehr viel getan. Ein neuer Bericht wäre richtig toll um es aktuell zu halten. Weil gebogene Linien, um die 17 Schriftarten, neue Farben (auch mit Farbcode einstellbar), voreingestellte Mindmapdarstellungen und vieles mehr würde doch schnell weitere Leute überzeugen sich damit zu befassen.

    Ich benutze es relativ oft in meinen Referaten. Doch ich muss selbst zugeben, dass ich meine Facharbeits-präsentation nicht mit PREI halten werde, da es einfach etwas neues ist und manche Lehrer sich dagegen sträuben. Insgesamt aber auf jeden Fall empfehlenswert :)

    danke für den Artikel :)

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