Seit einigen Monaten streame ich Donnerstags um 16 Uhr meine #LinkedInShow live auf meinem Lieblings-Netzwerk. Ich habe dafür mein Büro zu einem Video-Studio mit fix eingerichteter Beleuchtung und Greenscreen umgebaut. Zwei Logitech-Cams hängen an meinem Desktop hängen, OBS Studio für die Live-Streams und Premiere für die Nachbearbeitung komplettieren mein Studio softwareseitig. In diesem Artikel empfehle ich euch hervorragende und günstige Hardware fürs stationäre Streaming mit der Webcam.
Da ich beim Streamen ja ohnehin an meinem Rechner sitze, besteht keine Notwendigkeit, ein vergleichsweise fitzeliges Smartphone zu nutzen. Die aktuellen 900er Logitech-Webcams liefern hervorragende Bildqualität, die flexiblen Anschlussmöglichkeiten und die Rechenleistung eines entsprechend ausgestatteten Desktops (schneller Prozessor, mindestens 16, besser 32GB RAM, SSD oder M2 Speicher) ermöglichen komfortables Arbeiten.
Für Eilige: Video-Studio unter 500 Euro
Eine detaillierte Liste mit Alternativen und weiterem Zubehör folgt weiter unten.
Wenn ich häufiger nach einem Thema gefragt werde, schreibe ich einen Blogbeitrag darüber. Ihr findet in der folgenden Auflistung also meine handverlesenen Hardware-Tipps für kleines Budget und große Streams. Doch zuvor noch zu einer grundsätzlichen Frage:
Greenscreen – ja oder nein?
Mir scheint, es ist eine Prinzipfrage wie „Apple“ oder „Windows“. Rationale Argumente helfen da wenig – entweder man mag den Look oder nicht. Die Gründe, aus denen ich selbst einen Greenscreen verwende, sind so dreifaltig wie ein Greenscreen zum Einklappen:
- Das Greenscreen-Setup bietet größere Flexibiltät und mehr Abwechslung. Ob realitätsnah oder skurril, die Möglichkeiten sind recht unbegrenzt.
- Fast jeder Livestream aus einem Office hat im Hintergrund die weiße Wand oder Bücherregal mit der fachspezfischen Literatur. Nichts dagegen zu sagen, aber damit stecht ihr optisch garantiert nicht aus der Masse heraus.
- Das Greenscreen-Setup ist auch praktisch für die Videotelefonie mit Zoom, Stichwort Branding für Coaches.
Der „typische“ oft pixelige Greenscreen-Look mit Spillover und zeitweise verschwindenden Körperteilen lässt sich übrigens weitgehend beseitigen: Entweder ihr experimentiert ein paar Monate bis Jahre, oder ihr lest eiskalt diesen Artikel von Martin Goldmann. (Okay, lesen allein reicht noch nicht. Befolgen müsst ihr die Tipp schon auch.)
Hörst du mich? Headset vs. Mikro
Wenn du deinen Gesprächspartner nur sehen, aber nicht hören kannst, gestaltet sich so eine Video-Unterhaltung schnell einseitig. (Außer beide beherrschen die Zeichensprache …) Die meisten Streamer tragen Headsets, je nach Geschmack entweder kleine, dezente In-Ear Buds oder voluminöse Over-Ear Hartschalen. Die sind praktisch, weil sie allfällige Echos vermeiden und auch gleich den Ton aufnehmen.
Das eingebaute Mikro kommt aber so wie nie an ein „echtes“ Mikrofon mit größerer Membran ran. Bleibt das Kopfhörer-Thema: Zoom und die meisten Messenger beherrschen die Hall-Unterdrückung sehr gut. In meinem Studio verwende ich zusätzlich ein externes Mischpult und spiele den Ton über meine Monitorboxen. Empfehlungen für Kopfhörer gebe ich hier keine – zu individuell sind Klang- und Bauform-Vorlieben.
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