Wieviel verdiene ich mit datenschmutz?

Wieviel verdiene ich mit datenschmutz?

BlogeinkommenDer Trend zur Veröffentlichung des Blogeinkommens zieht weite Kreise – vor dem Geist der Zeit kann ich mich nicht verschließen und werde die Frage, wieviel Gewinn ich mit datenschmutz.net mache, in diesem Posting beantworten. Aber keine Angst, Zahlen sind nicht vorgesehen, und die Antwort ist ziemlich simpel. Mein finanzieller Gewinn durch datenschmutz beträgt, gemittelt über die letzten 12 Monate, genau Null. Nada. Nix. Wie kommt das? Nun, als Gewinn bezeichnet der Betriebswirtschaftler jenen Anteil des Geldes, der am Jahres- oder Monatsende nach Abzug aller Kosten und Steuern im Säckel des Unternehmers verbleibt. Und da ich konsequent jeden Dollar und Euro, den ich mit Werbung und Co. verdiene, sofort wiederum selbst in Werbung investierte, bleibt auch kein Gewinn übrig.

datenschmutz ist für mich aus diesem Grund ein Steuer-Nullposten: waren es am Anfang nur die Hostingkosten, so sind mittlerweile eine Menge zusätzlicher Ausgaben hinzu gekommen: Ich hab insgesamt eine Menge Geld für Softwarelizenzen ausgegeben (ja, ich teste ziemlich jede neue SEO-Software, manchmal stößt man auch bei den spammigsten Produkten auf *äußerst* interessante Funktionen – und wozu gibt’s schließlich Sandboxes?), ich bezahle laufende Werbeausgaben (z.B. Facebook), ich mache mittlerweile Sponsorings von eigenen Blogs und platziere dort meine Banner (funktioniert in den USA allerdings weit besser als hier), ich schalte in vergleichsweise bescheidenem Ausmaß Werbung, ich lasse Gadgets produzieren (die datenschmutz Kugelschreiber und Post-Its sind ziemlich okay geworden), ich zahle Abo-Gebühren bei einer ganzen Latte von Online-Services, ich werde in absehbarer Zeit einen „Praktikanten“ finanzieren und so weiter… da gibt’s eine schlaue Tabelle und ein PayPal-Konto, und je mehr ich mit datenschmutz verdiene, desto mehr freue ich mich darauf, im folgenden Monat mehr ausgeben zu können. Und diese Vorgehensweise würde ich dringend jedem ambitionierten Webmaster empfehlen!

Die Summe spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Klar hat man mit einigen hundert oder tausend Euros im Monat mehr Spielraum als mit einem Fünfziger – aber irgendwo muss man schließlich anfangen. Für das aktuelle ESET Smart Security Gewinnspiel hab ich beispielsweise auf die Schnelle diesen Banner gebastelt und schalte ihn für einige Tage auf Heisetreff.de – dort kosten mich über Adshopping 50k Pageviews grade mal EUR 30,-.

Und alle, die sich mit SEO, Geld verdienen im Netz und Online-Marketing beschäftigen, werden ja wohl hoffentlich wissen, wie man im Netz nachhaltig Werbung betreibt und welche Ausgaben sich x-fach rentieren. datenschmutz erreicht nach zwei Jahren langsam Dimensionen, die es mir in nicht allzu ferner Zukunft erlauben würden, von meinem Blog-Job zu leben, aber das ist nicht mein primärer Plan: Consulting macht mir großen Spaß, in den letzten zwei Jahren hab ich unglaublich viele hochinteressante Personen kennen gelernt und ich befinde mich in der für jeden Einzelunternehmer luxuriösen Situation, mehr Aufträge angeboten zu bekommen, als ich übernehmen kann, ich bin aufs „Blogmoney“ also nicht angewiesen und habe es von Beginn an als „Spielgeld“ betrachtet. Schließlich muss ich ohnehin jede Form der Online-Werbung aus erster Hand testen, bevor ich sie einem meiner Kunden guten Gewissens empfehlen kann…

Mit anderen Worten: liebe SEO-Blogger, investiert eure Energie nicht in Schwanzlängenvergleichs-Einnahmen-Postings, sondern überlegt euch, wie ihr das Geld, das ihr verdient, re-investieren könnt, sodass sich der ganze Aufwand auf längere Sicht auch wirklich auszahlt! Aktien sind ja bekanntlich nicht mehr so der Bringer…

Und um nun nochmal auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Ich mache keinen Gewinn, aber natürlich habe ich Einnahmen. Die bewegen sich stetig und konstant nach oben, was mich sehr freut. Aber ich werde hier ganz gewiss keinen monatlichen Bericht veröffentlichen :mrgreen:


Fotocredits:
Titelbild: Finanzkrise? von Rolf Plühmer / pixelio.de

 

0 Kommentare
  1. nastorseriessix
    nastorseriessix sagte:

    Deiner Meinung schliesse ich mal dann komplett an, da ich es genau so handhabe wie du, schon seid meinem Blogstart damals. :)

    Schwanzvergleiche hat man im Realen Leben genug, da kann ich in der Virtuellen Welt echt gut drauf verzichten.

  2. Huggy@Seo news
    Huggy@Seo news sagte:

    Ich nehme an du machst mit dem „erhaltenen Geldern“ nicht Werbung für Datenschmutz – oder doch? ;)

    Und Gewin..nunja, ich würde es als Gewinn bezeichnen.
    Du gibst das Geld da du verdienst für Seo Software aus, also nicht direkt für den blog – das Geld dass du da zahlst würde ich nicht als Ausgaben für den Blog zählen (Ausser für die Steuer ;) )

    Aber diese Definition bleibt jedem selbst überlassen – schlussendlich ist es ja auch egal zu wissen wieviel der Blogger verdient – ich verdien mit Seo-news garnichts und das bleibt auch erstmal so :mrgreen:

    Mfg

    Huggy

  3. Rob
    Rob sagte:

    DANKE!
    ich dachte zuerst, oh nein wieder so ein
    Zitat: „Schwanzlängenvergleichs-Einnahmen-Posting“ :)

    Aber super :) Und genau darum lese ich hier so gern :)

  4. Christoph@Worktrends
    Christoph@Worktrends sagte:

    Sehr schön geschrieben… Du machst es genau richtig, dein Blog wächst und wächst – bis du irgendwann nicht mehr genug sinnvolle Ausgaben von den Einnahmen tätigen kannst und zwangsweise Gewinn machst :mrgreen:

  5. Personaler
    Personaler sagte:

    Ich finde es allerdings immer interessant zu lesen, wie viel jeand mit seinem Blog verdient. Nur um zu sehen, welche Maßnahmen Profit versprechen und welche nicht. Welcher Blog kann vermarktet werden, welcher nicht. Das finde ich sehr spannend und oftmals überraschend.

  6. Horst
    Horst sagte:

    Ich würde einen Blog auch nicht als bloße Einnahmequelle betrachten. Wenn man bei einem Blog permanent an Kosten und Einnahmen denken würde, würde es doch gar nicht mehr so viel Spaß machen. Schon wenn man für Artikel recherchiert, ist man – vereinfacht gesagt – zur Weiterbildung in den diskutierten Bereichen angehalten. Man ist immer auf dem neuesten Stand und kann sich mit anderen über aktuelle Trends austauschen. Das macht das Bloggen doch erst interessant. :cool:

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