Wie T-Mobiles Edge mich immobilisiert

Wie T-Mobiles Edge mich immobilisiert

disconnectIn letzter Zeit ist das Verhältnis zwischen mir und meinem UMTS-Ei höchst angespannt, und zwar so sehr, dass ich froh und glücklich über das März-Ende meiner 18monatigen T-Mobile Bindefrist bin und mir asap eine A1 Datenkarte zulegen werde. Denn die Empfangsqualität außerhalb von Ballungsgebieten passt auf keine Kuhhaut – wer UMTS, HSDPA & Co auch außerhalb ostösterreichischer Bundeshauptstädte verwenden will, dem kann ich nach meinen persönlichen Erfahrungen vom Angebot des Rosa Overbranding-Riesen nur dringend abraten. Und weil’s in Dorfgastein keiner Internet-Café gibt, konnte ich datenschmutz in der vergangenen Woche auch nur sehr sporadisch updaten.

Zwar ist die theoretische EDGE-Coverage ganz hervorragend und die T-Mobile Marketing-Abteilung erstellt impressive Coverage-Karten, nur korrespondieren selbige bloß rudimentär mit der elektromagnetischen Realität. Seit sechs Monaten stelle ich reproduzierbar an völlig verschiedenen Orten immer wieder ein sehr eigenartiges Verhalten fest: trotz vollem EDGE-Empfangs funktioniert die Verbindung fünf Minuten lang, danach folgen rund 10 Minuten Zwangspause, in keinerlei Daten übertragen werden – obwohl die Connection laut Client-Anzeige steht und die Empfangsqualität nicht schwankt. Das sieht auf der Anzeige des Clients dann so aus:

T-Mobile Edge

Zugegeben: in Wien funktioniert HSDPA ganz super. Dort braucht man’s ja dringend, schließlich gibt’s nicht an jeder Ecke ein freies WLAN oder Internetcafé. Aber wehe den Verdammten, wenn sie die Municipia verlassen: Tirol, Salzburg, Kärnten (lei oans!): jungle is massive. Entweder hat der Feind längst seine Störsender platziert, oder die T-Mobiles haben ihr eigenes Setup längst nicht mehr im Griff. Die Sache verhält sich nämlich so: wo weder UMTS noch HSDPA verfügbar sind, sollte ich theoretisch über das langsamere, aber mit leicht masochistischer Ader zum E-Mail Abruf dennoch taugliche EDGE verwenden können. Und siehe da, der GSM-Turbo steht auch so gut wie überall zur Verfügung. Nur warum zum Geier habe ich *jedes Mal* fünf Minuten Empfang, gefolgt von 10 Minuten absoluter Bytesperre bei voller Empfangsstärke? Zuerst dachte ich, es läge an einem kaputten Sender, dann tippte ich auf meine Hardware – aber Orts- und Eiwechsel ergaben jedesmal die gleichen Symptome, es kann sich also nicht um einen Einzelfall von Sender-Schluckauf handeln.

Und da dieses Verhalten, das mobiles Arbeiten so gut wie unmöglich macht, in letzter Zeit bei jeder EDGE-Verbindung auftritt, habe ich keine Lust mehr auf weitere Ursachenforschung, sondern werde als Quickfix einfach den Provider wechseln – denn mit meinem A1 BlackBerry Storm hatte ich in den letzten drei Edge-Stotter Spots jedesmal vollen HSDPA-Empfang. Würde mich aber trotzdem brennend interessieren, ob’s anderen T-Mobile Kunden ähnliche Erfahrungen mit Edge-Schluckauf gemacht haben. (Bei HSDPA-Empfang in Graz und Klagenfurt tritt ein ähnliches Phänomen auf, allerdings beschränken sich die Lags dabei auf wenige Sekunden.)

0 Kommentare
  1. Harald Dvorak
    Harald Dvorak sagte:

    Mit Orange (vormals One) ist’s übrigens das gleiche Drama. Nur da gibts keine Aussetzer – da gehts gleich gar nicht (NÖ, Ktn, Stmk). Fallweise bekomm ich sogar in Wien keinen UMTS-Empfang. Auch bei mir wird diesbezüglich alles anders – ab April 2009 und nach 24 Monatsbindung. Werde wahrscheinlich „Drei“ ausprobieren.

      • Harald Dvorak
        Harald Dvorak sagte:

        Ob Drei das A1 Netz nutzt, weiß ich leider nicht. Wundern würds mich nicht. In Punkto Netzabdeckung sind die beiden jedenfalls Federführend. A1 ist nach wie vor der Mercedes unter den Anbietern (zumindest was die „Karosserie“ angeht). Wer in ganz AT mobil unterwegs sein will, muss Offlinezeiten und Netzabdeckungslücken leider in Kauf nehmen – egal ob teurer oder günstiger Tarif. Und was nutzt das Sparen beim Anbieter, wenn die Abdeckung eher hinderlich als förderlich ist…

  2. Huggy@Wlan Router Testberichte
    Huggy@Wlan Router Testberichte sagte:

    Es ist echt ein Kreuz bei uns in AT.
    A1 hat bei weitem das beste Netz, von Preis/Leistung jedoch der Konkurrenz unterlegen.

    Drei hat super Preise, in manchen Gebieten aber Probleme mit der Abdeckung

    Orange hat meines erachtens ein schlechtes Netz, dafür finde ich die Preise Super

    Und dieses YESSSSSSS! von Hofer, genialer Preis, aber zu 99% nur GPRS empfang statt UMTS / HSDPA etc.–> lahm

    Dass Drei das a1 netz nutzt hab ich auch gehört, in der Praxis merkt man aber wenig davon *heul*

  3. Florian
    Florian sagte:

    Grundsätzlich bin ich mit T-Mobile ja sehr zufrieden. Normalerweise hab ich immer HSDPA- oder UMTS-Empfang und da läuft alles tadellos.

    Aber wenn ich mal in abgelegenere Gebiete komme, z.B. ins nördlichste Mühlviertel, dann ists auch bei mir immer das gleiche: Da geht dann plötzlich immer nur EDGE und das bleibt dann nach kurzer Zeit immer wieder „stecken“. Ich frag mich nur: liegts an T-Mobile oder ist dieser GPRS-Turbo namens „EDGE“ vielleicht doch weder Fisch (GPRS) noch Fleisch (3G)…?

    Ich hab für mich jetzt folgende Lösung gefunden: 500MB-Datenpaket am T-Mobile-Handy für den Alltagsgebrauch (Mails, GoogleMaps,…) und für den Notebook habe ich einen HUAWEI-Stick vom Hofer (59,- ohne SIM-Lock). Da drinnen steckt dann entweder eine Yesss-Wertkarte oder seit kurzem auch eine b.free-Wertkarte (Startpaket SIM+1GB um 14,90).

    Und zur Not kann ich auch das TMO-Handy per USB an den Notebook anschließen.

    Meine Hoffnung: Egal wo ich bin – eines der drei Netze wird doch wohl vernünftig funken…

  4. Huggy
    Huggy sagte:

    Auch eine Variante , aber was für eine. Es kann doch bitte nicht sein, dass du 3 (!!!) verträge bzw prepaids haben musst!

    Ausgerechnet der Handy Markt ist in Österreich doch recht stark vertreten, aber beim mobilen Internet – eindeutig verschlafen! Da ist uns DE weit vorraus!

  5. Florian
    Florian sagte:

    Für mich sind diese Daten-Wertkarten ideal, da ich „Mobiles Internet“ nur sehr unregelmäßig, dann aber intensiv nutze (Urlaub, Dienstreisen). Und wenn das Yesss/Orange-Netz mal schwächelt, schieb ich einfach die b.free-Karte rein. Ohne Bindung und ohne Grundgebühr kann man leicht Net-Hopping betreiben.

  6. Thomas D.
    Thomas D. sagte:

    Geh Ritchie, wennst einmal wissen möchtest wie man wirklich leiden kann, mit wirklich schlechten mobilen Internet, dann besuche mich mal in Brasilien.

    Bei uns ist „…das langsamere, aber mit leicht masochistischer Ader zum E-Mail Abruf dennoch taugliche EDGE…“ das höchste der Gefühle und löst allgemeine Begeisterung ob der „velocidade“ aus

    Oh du mein Österreich – Land der Raunzer! :lol:

    • Harald Dvorak
      Harald Dvorak sagte:

      Zum Glück ist nicht alles ein Vergleich, was hinkt :smile: Bei uns in AT gäbs zumindest eine theoretische Möglichkeit. Und dazu noch eine, die einem ja lauthals angepriesen wird. Insofern ist ein bißchen raunzen wohl ok, oder? Ausserdem förderts das Zugehörigkeitsgefühl zu einer virtuellen Gruppe gleichgesinnter ;)

  7. Georg
    Georg sagte:

    Und ich hab das Gefühl, dass alle Betreiber schlechter werden. Warum? Weil sie nicht mehr so viel investieren können.

    Bei UMTS (und somit auch HSDPA) gibt es das Problem der Zellatmung. Genauso wie eine Lunge werden Zellen kleiner und größer. Kleiner, wenn mehr Nutzer in ihr sind. Je mehr Leute 3G nutzen, umso mehr müssten die Betreiber investieren, um die entstehenden Versorgungslücken zu investieren.

    Tun sie aber nicht. Entweder fehlt ihnen das Körberlgeld (Roaming) oder sie gehören einer Heuschrecke, die Renditen sehen will.

    Und es wird nicht besser.

  8. Lisa
    Lisa sagte:

    Na Gott sei dank hab ich diese Probleme nicht. Mein Internet am iPhone reicht mir völlig aus und Empfang hab ich auch überall außer in der U-Bahn. Aber da hör ich sowieso Musik.

    :wink:

  9. umtstipp.de
    umtstipp.de sagte:

    Also in Dtl. hab ich speziell bei EDGE noch nix vergleichbares gesehen. Stottern tut nur UMTS – die Lösung wäre ein Multisim-Managing-Device, mit dem man in Nullkommanix zwischen den Netzen schalten könnte, dann würden sich die Provider auch mehr um ihr Jungle-Terrain kümmern…

    • Edge ist "edge" lahm
      Edge ist "edge" lahm sagte:

      Keine Panik. In Deutschland habe ich beim rosa Riesen die gleichen Problme mit dem hoch gelobten Edge. Da war mein analog-Modem ja noch schneller. Dauernd Pausen.

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