WLAN Access teilen via FON

WLAN Access teilen via FON

Als einer meiner Bekannten vor ein paar Jahren für ein halbes Jahr in eine neue Wohnung in einer anderen Stadt zog, machte er sich Sorgen über seinen Intnernetzugang. Doch noch bevor er sich auf die Suche nach einem monatlich kündbaren Provider machen konnte, fiel ihm auf, dass in der Wohnung bereits Internet-Access vorhanden war: dankenswerterweise betrieb einer der Nachbarn ein völlig offenes WLAN.

Derart vom Leidensdruck der Teilnahme am Netz der Netze befreit, ließ sich der Umgezogene ordentlich Zeit – ab dem fünften Monat habe er dann, erzählte er, nicht mehr ernsthaft daran gedacht, eine eigene Leitung zu mieten. „Als lästig stellte sich nur heraus, dass mein unbekannter Spender jedesmal zugleich mit seinem Rechner auch das WLAN vom Strom nahm – soviel Paranoia bei so wenig Verschlüsselung scheint mir symptomatisch für den hochgradig neurotischen Zustand unserer Gesellschaft!“

Das Mitreiten auf fremden Digitalwellen ist kein Einzelfall: in seiner sportlichsten Form bezeichnet man das Aufspüren und dokumentieren offener WLANs als War-Driving: mit Laptop und entsprechender Ausrüstung im Auto cruisen die Teilnehmer durch Städte und legen genaue Karten verfügbarer offenerr WLANs an.
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Eher selten dagegen geschieht es, dass jemand seinen Access-Point freiwillig der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Die quintessenz etwa, ein österreichischer Verein, der sich mit dem heiklen Thema Datenschutz beschäftigt, stellt sogenannte q/spots zur Verfügung: völlig anonyme, offene WLANs, die jeder en passant nutzen kann – gesehen etwa im Wiener Museumsquartier.

Eine junge spanische Firma namens FON will nun freien Zugang in großem Stil ermöglichen. Der argentisch-stämmige Gründer Martin Varsavsky bietet eine Software an, mit der sich WLAN-Router derart modifizieren lassen, dass FON-User in Reichweite des Netzes ganz legal am Netz partizipieren können. Zwei Geschäftsmodelle bietet FON dazu an: wer gratis surfen lässt, darf auch bei anderen umsonst ins Netz, wer Geld fürs Anbieten seines Zugangs will, muss auch bei anderen FONies zahlen. Elegant, genial und sozial könnte man meinen – doch eigentlich so gar nicht im Interesse der Anbieter kommerzieller Internet-Anbieter. Dennoch haben sich bereits einzelne Unternehmen mit FON arrangiert und angekündigt, die Nutzung des Sharing-Servies zu tolerieren.
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Erfahrungswerte liegen noch wenige vor – an wichtige Einschränkungen wurde jedenfalls gedacht: so gibt die Software nur maximal 50% der WLAN-Kapazität frei, um den Hauptnutzer nicht einzuschränken. Wie gut das System auf handelsüblichen Routern funktioniert und wieviele Teilnehmer sich finden, wird die Zukunft zeigen. In den FON-Foren wird jedenfalls bereits heftig diskutiert und Support geleistet.

0 Kommentare
  1. wlan verstärker
    wlan verstärker sagte:

    also ich finde das gut das sich im wlan bereich viel tut wenn man es vergleicht mit früher kann man heute schon glücklich sein das es vergleichsweise einfach geht sich irgendwo einzuklinken…

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