Der tägliche Social Media Bote

Der Social Media Bote: täglich kuratierter Content

War Social Media vor 10 Jahr noch einer von vielen Online-Trends, so ist mittlerweile fast das gesamte Web sozial geworden. Zugleich verschwimmen die Grenzen zwischen mobiler und stationärer Nutzung genauso wie die zwischen Smartphone, Tablet und Laptop. Digitale Ökonomie, digitale Kulturproduktion, digitale Politik – und dann noch ein neues Killerfeature bei Facebook?

Die täglichen Neuigkeiten rund um Social Media füllen locker mehrere RSS-Reader – warum nicht auch eine Tageszeitung? Mit dem Social Media Boten hat sich ein langjähriger Journalist und anschließend langjähriger Blogger einen langjährigen Traum erfüllt und begann seine Karriere als Zeitungsherausgeber. Namenspate stand übrigens mein erster Arbeitgeber, zumal meine Schreiberling-Laufbahn anno 1990 beim Osttiroler Boten begann.

Lesen Sie rein! Der Social Media Bote bringt täglich die wichtigsten deutschsprachigen Fachartikel zu aktuellen Entwicklungen, Trends und Neuigkeiten rund um das Social Web.

Der tägliche Social Media Bote richtet sich an Web-Profis, die tagesaktuell über die wichtigsten Branchen-Nachrichten informiert sein wollen.

Technologie, Kommunikation, Wirtschaft, Wissenschaft, Unterhaltung: die wichtigsten Fakten in Wort, Bild und Bewegtbild.

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Wieso gründet ein Blogger 2013 eine Tageszeitung? Eine Erklärung.

In Zeiten des Zeitungssterbens ist das ein mutiges Unterfangen, hörte ich in den ersten Meetings immer wieder von potentiellen Investoren und Waldbesitzern, die meiner Metatheorie vom antizyklischen Agieren in der Aufmerksamkeitsökonomie nichts abgewinnen konnten. Selbst das angekündigte Ende des Google Reader hätte meine Marktchancen nicht ausreichend erhöht – bis ich in jener schicksalhaften Nacht auf Twitter auf das Zeitungsimperiums meines Blogger-Kollegen und Schweizer Medienmoguls Michael „Wortgefecht“ Gisiger stieß.

Wir müssen doch alle sterben. Warum nicht auch die Zeitungen?
— Harald Schmidt in der „taz“ vom 24. November.

Der nutzt nämlich schon eine ganze Weile lang ein geniales Curated-Content-Service seiner Landsleute und publiziert via Paper.li jeden Tag eine frische Ausgabe seiner Zeitung Enterprise 2.0 täglich.

Dabei handelt es sich um eine täglich aktualisierte Sammlung von Fachartikeln rund ums Thema „Einsatz von Web 2.0 Technologien in Unternehmen“ – und dank der hervorragenden Aggregations-Engine von Paper.li wird diese täglich vollautomatisch ganz neu erstellt und an die Abonnenten verschickt.

Paper.li ist eine sogenannte Curated Content Plattform, die auf smarte Weise Inhalte aus dem den fernsten Winkeln des großen weiten Netzes zusammensucht, kategorisiert und nutzerfreundlich aufbereitet. Die Betreiber empfehlen ihr Service für Nischenpublikationen, Content Marketing und Web Monitoring – die Eleganz, mit der Paper.li alle drei Bereiche verbindet, ist beeindruckend.

Nach der Registrierung erstellt der Nutzer eine oder mehrere „Zeitungen“ und legt deren Ressorts und Inhalte anhand von bis zu 25 Quellen fest. Das können entweder klassische Newsprovider, beliebige RSS-Feeds oder auch Twitter-Listen sowie Google+ und Facebook Suchanfragen sein. Aus den solcherart aggregierten Links bastelt Paper.li eine ansehnliche Seite, die sich auf Desktops, Handys und Tablets hervorragend macht. Weitere Artikeln wandern via Browser-Bookmarklet in die eigene Sammlung, die sich auch jederzeit bearbeiten lässt – indem man Beiträge ausschließt oder umgruppiert.

Für Monitoring-Zwecke ist die Gratis-Version völlig ausreichend, wer Wert auf Branding, E-Mail Abo und eigene Werbung legt, dem empfehle ich die Pro-Version – mit 9$ pro Monat wahrlich eine Okkasion. Web-Profis, die einen großen Teil ihrer Infos sowieso aus Online-Quellen beziehen, kommt die nahtlose Integration in den eigenen Workflow entgegen – ein paar Mausklicks mehr, und schon steht die tägliche (oder wahlweise auch wöchentliche) Ausgabe.

Was ist eigentlich… kuratierter Content?

Content Curation is the act of discovering, gathering, and presenting digital content that surrounds specific subject matter. — econtentmag

Kuratierte“ Inhalte lautet die neumodische Bezeichnung für wesentlich aufgepimpte Linksammlungen. Dabei geht’s um smarte Aggregation, sozusagen Remixen mit Mehrwertgenerierung. Doch während man beim „kuratierten Apfelkuchen“ Löcher in Nachbars Obstschale hinterlässt, werden digitale Inhalten beim Teilen bekanntlich nicht weniger, sondern saftiger („Linkjuice“) – und auch nicht zu gestohlenem Content, sondern sozusagen regruppiert respektive selektiert.

Früher lief sowas unter dem Namen „Delicious“ noch als Quasi-Plaintext, heute stehen uns Tools zur Verfügung, die tatsächlich den recherchierend generierten Mehrwert in den Vordergrund des Ergebnisses stellen. So findet der kuratierte Content auch im Publishing-Portfolio des ambitionierten Bloggers seinen sinnvollen Platz – ich mag das Paper.li, weil sich das Service via Bookmarklet nahtlos in meinen üblichen Workflow integriert und ich mit ein paar zusätzlichen Mausklicks Mehrwert für meine Kunden, meine Leser – und nicht zuletzt auch für mich selbst generieren kann. Denn die schwere gesellschaftliche Verantwortung der Herausgeberschaft einer Tageszeitung zwingt nun mal zu eiserner Recherchedisziplin. In der folgenden Tabelle habe ich versucht, die Vor- und Nachteile der für mich als Blogger relevanten Publishing-Plattformen darzustellen:

 

Fachartikel / Blogbeiträge

Selbst geschriebene Postings, Foto-Galerien, Video-Podcasts

+ lange Nutzungsdauer
+ „owned“ web property
– zeitintensiv

 

Social Media Inhalte

Eigene und fremde Inhalte, Seeding eigener Blogbeiträge

+ hohe Reichweite
– walled garden
– kurze Nutzungsdauer

 

Kuratierte Inhalte

Multimediale tägliche Link/Artikelsammlsung mit Teasern

+ Echtzeit-Produktion
+ virale Verbreitung
– kurze Nutzungsdauer

Fazit: Die Arbeit mit Paper.li macht Spaß – die Plattform arbeitet präzise wie ein Schweizer Uhrwerk, ergänzt mein Monitoring-Setup und kombiniert auf durchdachte Weise Recherche- und Publishing-Funktionen. Paper.li ersetzt keinen Newsletter, kein Blog und keine anderen Social Networks, ergänzt diese jedoch um einige einzigartige Features, ohne die für den SMB täglich Bäume sterben oder gar alte Ausgaben des Falters recycled werden müssten.

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