Als LinkedIn Company Page posten

Auf LinkedIn als Company Page Status Updates kommentieren & liken (Hack)

Hast du dir manchmal schon gewünscht, dich an LinkedIn Diskussionen nicht unter deiner eigenen Identität, sondern als Brand zu beteiligen? Wie wir wissen, sprechen Marken zwar nicht, aber es gibt durchaus Fälle, in denen eine solche Funktion grundsätzlich Sinn macht. Deshalb bietet der LinkedIn-Benachrichtigungs-Feed auch ab und zu die Option, sich als Page an einer Diskussion zu beteiligen. Mit meinem Hack aus diesem Beitrag funktioniert das bei jedem beliebigen öffentlichen Status-Update auf persönlichen Profilen und sogar in Gruppen, in denen du Mitglied bist.

Page Comment Notification

Im Notification Feed fordert LinkedIn Page-Admins gelegentlich auf, sich mit der Identität der Seite an Diskussion zu beteiligen.

Klickst du auf die Benachrichtigung, öffnet sich der jeweilige Thread und du nimmst an der Diskussion eben nicht als Person, sondern als Company Page teil. So weit, so unspektakulär. Aber ich habe mich gefragt, ob man diese Funktion auch nutzen kann, um nach freier Wahl die Identität(en) zu wechseln, denn einen entsprechenden Umschalter wie Facebook gibt es auf LinkedIn nicht.

Apropos Facebook: Dort kann als Page nur auf anderen Pages und in Gruppen kommentieren, nicht jedoch auf Status-Updates von persönlichen Profilen. Auf LinkedIn schon! Auch die erwähnten Benachrichtigungen bezogen sich bei nie auf Page-Updates, sondern immer auf Postings von 2nd- und 3rd Level-Connections. Mit diesem Hack hast du freie Wahl, ob Mensch oder Marke spricht.

Warum es Sinn macht, als Page zu interagieren

Wie bereits in der Einleitung erwähnt: Brands don’t talk, people do. Wie meine Bulletin-Abonnenten und Besucher meiner Workshop wissen, behandelt LinkedIns Algorithmus Pages im Vergleich zu persönlichen Accounts in Sachen Reichweite geradezu stiefmütterlich. Trotzdem gibt es einige gute Gründe, auch mal eine Ausnahme von der Regel zu machen:

  1. Den eigenen Brand in den Fokus rücken: Wer eine Zwei-Marken-Strategie fährt (so wie beispielsweise ich mit Ritchie Pettauer / datenschmutz), für den kann diese Funktion enorm hilfreich sein, um an sinnvoller Stelle gezielt interagieren zu können. Natürlich sollte dabei der Schwerpunkt trotzdem am Personal Brand liegen.
  2. Akquise von Followern: Ein heikles Thema, das viel Fingerspitzengefühl braucht. Gruppen zuzuspammen bringt garantiert nichts. Aber wer konkreten Mehrwert liefert, kann die Funktion durchaus nützen, um an den richtigen Stelle Stakeholder zum Folgen zu motivieren. (Wenn euch ein Page-Follow wichtiger ist als ein Personal Follow bzw. eine Kontaktanfrage.)
  3. Persönliche Gründe: Ein weiterer Grund können Privacy-Bedenken sein. Ich hatte mal eine Kundin, die sehr schlechte Erfahrungen mit einem Stalker gemacht hatte und keinesfalls ihren Namen irgendwo veröffentlicht sehen wollte. Blöderweise war sie Marketing-Manager und wir haben uns mit einem Fake-Account beholfen. Diese Methode ist ein besserer Workaround für solche speziellen Fälle.

Das nachfolgend beschriebene Verfahren funktioniert mit Seiten, für die du selbst Admin-Rechte besitzt. Verwendest du die ID einer Drittseite ein, so ignoriert LinkedIn das Argument. Wenn jede Nutzerin als beliebiger Brand posten könnte, wäre das ein mittleres Desaster. (LinkedIn, wollt ihr diese Funktion nicht am 1. April aufdrehen?)

Wie funktioniert der Company-Page Kommentar-Hack?

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Um auf beliebigen öffentlichen Status-Updates und Gruppen, in denen du Mitglied bist, als deine Seite zu posten, musst du zuerst die ID deiner Company Page herausfinden (siehe nächster Punkt). Wenn du diese ID kennst, kopierst du die URL des Status-Updates, bei dem du kommentieren möchtest.

URL eines Status Updates kopierren

Die Deep-URL einzelner Status Updates bekommst du über das unscheinbare Menü mit den drei Punkten in der rechten oberen Ecke.

Die URL könnte beispielsweise so aussehen:
https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6632239405295779840/

An diese URL hängst du einfach hinten das Argument „actorCompanyID=“ gefolgt von deiner PAGE-ID an:

?actorCompanyId=DEINEID

Die vollständige URL lautet nun also:

https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6632239405295779840/?actorCompanyId=DEINEID

Wenn du nun diese URL aufrufst und einen Blick auf das Kommentarfeld wirfst, siehst du, dass dort nicht dein Avatar-Bild, sondern das deiner Company Page angezeigt wird. Wenn du nun einen Kommentar schreibst, tust du dies als deine Company Page.

Company Page Identität auf LinkedIn

Mit welcher Identität du gerade kommentierst, siehst du am Vorschaubild neben dem Kommentar-Formularfeld.

Dasselbe gilt auch für Likes. Du kannst dich also, wenn du das denn möchtest, öffentlich mit deiner eigenen Page streiten. :)

Die Komfort-Variante: Switchen mit JavaScript

Wer JavaScript beherrscht, kann im Web viele, viele Clicks sparen. Herzlichen Dank an Präsentations-Profi Peter Claus Lamprecht, der mir dieses JavaScript samt Anleitung geschickt hat:

Im Desktop-Browser auf das 3-Punkte-Menü („…“) des Posts klicken, den man als Company liken oder kommentieren will. Im Menü „Link zum Artikel kopieren“ anklicken. Es erscheint links unten der Hinweis „Link in die Ablage kopiert …“. Nun wähle ich in meinen Browser-Favoriten dieses JavaScript-Snippet:

javascript:var lnk = document.getElementsByClassName(„artdeco-toast-item__cta“)
[0];if (undefined != lnk) { window.location = lnk + „?actorCompanyId=XXXXXXXX“; }
else { alert („Bitte erst beim Post oben rechts auf ‚…‘ klicken und
dann ‚Link zum Artikel kopieren‘ wählen.“) }

Natürlich müsst ihr auch bei diesem Script XXXXXXX durch die ID eurer Company-Page ersetzen.

Erlaubt LinkedIn denn diese Vorgangsweise?

Dieser Hack ist nirgendwo dokumentiert. Ich vermute stark, dass LinkedIn demnächst eine offizielle Identity-Switching-Funktion anbietet. Vielleicht handelt es sich aber bloß um einen Test. Wenn du was damit anfangen kannst, dann nütze die Funktion, solange sie verfügbar ist.

Wie finde ich die ID meiner Company Page?

Ganz einfach: Rufe deine Page auf und schau auf die URL. In der Admin-Ansicht sind Company URLs so aufgebaut:

https://www.linkedin.com/company/XXXXXXX/admin/

Die 4-8 X bestehen aus Ziffern und sind deine Company Page ID. Das war simpel, oder?

Kann ich auch die ID von „fremden“ Pages herausfinden?

Früher zeigte LinkedIn in der URL jedem Besucher die ID einer Page an. Das hat sich mit dem neuen URL-Schema geändert. Wenn du die ID einer beliebigen Page herausfinden möchtest, musst du dazu im Quelltext der Page nach „https://www.linkedin.com/company/“ suchen. An der ersten Stelle, an der diese URL vorkommt, wird sie von der jeweiligen Page-ID gefolgt:

Wie finde ich die ID einer LinkedIn Company Page?

Die ID taucht mehrmals im Quelltext auf der betreffenden Company Page auf.

Die ID der LinkedIn-Page linkedin.com/company/linkedin/ lautet 3185.

Falls du jetzt daran denkst, den Sales Navigator & deinen Scraper anzuwerfen und LinkedIns API mit den so gewonnenen IDs zu füttern: Keine Chance, du wirst sehr rasch an Limits stoßen und im schlimmsten Fall deinen Account verlieren. Ich wollte die Information hier nur der Vollständigkeit halber inkludieren.

Update: Identitätswechsel per Chrome-Plugin

Jens Polomski hat eine Chrome-Erweiterung geschrieben, die das Umschalten besonders komfortabel macht.

Wirst du diese Möglichkeit für deine Company Page nutzen, oder konzentrierst du dich ganz auf dein persönliches Profil?

0 Kommentare
  1. Tina
    Tina sagte:

    Sehr informativer Beitrag. Das Thema ist mir komplett neu aber werde mich nächste Woche darauf stürzen.
    Liebe Grüße
    Tina von Wimpernverlängerung Salzburg

  2. Daniel Wom
    Daniel Wom sagte:

    Das nutze ich bereits seit langem und ich muss sagen, dass es zwar etwas mehr Reichweite bringt, aber nicht so viel wie erhofft. Nichts desto trotz ist es eine tolle Möglichkeit die Marke hervorzuheben und im Gespräch zu halten, was oftmals das A und O ist.

  3. Mulika
    Mulika sagte:

    Cool, ich wusste noch nicht, wie man die ID von seiner Firmenseite finden kann. ich überlege mir auch mit meiner Firma auf Linkedin zu gehen. Aber muss sagen, das mir dieses ganze posten nicht liegt.

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