Gute Google-Rankings mit Blogs: Ziemlich unmöglich & wunderbar unverzichtbar
Plus: Vier Tipps gegen typische Blog-SEO-Probleme
Ja darf der das denn? Kann man sowas behaupten? Selbstverständlich, der Mann hat ja weitgehend recht mit seiner Analyse. Aber schauen wir uns mal, wie die Ergebnisse zustande kommen. Ich finde den Beitrag ausgesprochen spannend und aufschlussreich, bin aber zugleich der Meinung, dass die Diskussion primär mangels Alternativen eine überflüssige ist. Für die Big Player mit eigenen Plattformen mögen Blogs keine so große Rolle spielen wir für mittlere, kleine oder Einzelunternehmen sind sie schlicht unverzichtbar.
Rankings mit Blog zu erzielen, ist ziemlich unmöglich
Der Autor legt seiner Analyse die Sistrix‘ Ranking-Verteilung zugrunde. Sie sagt aus, wie sich die Rankings für alle untersuchten Keywords auf die ersten 10 Google-Seiten verteilen. Alle untersuchten Weblogs, sowohl aus der Gattung Corporate (Tchibo, Aldi) als auch die Stand-Alone Varianten (Stadt Bremerhaven, ifun), kommen nicht mal annähernd auf den Industrie-Durchschnitt von 10% Rankings auf der ersten Ergebnisseite.
Das liegt natürlich zu einem hohen Grad an der riesigen Menge verfügbarer Beiträge. Caschy etwa postet jeden Tag mehrere kurze Newsartikel. Dass der Löwenanteil dieser Postings nicht längerfristig in den Top 10 zu finden ist, verwundert kaum. Vergleich man die Struktur eines seit einigen Jahren betriebenen Corporate Blogs mit anderen Content Formaten, etwa einer „klassischen“ Firmenhomepage, zeigt sich schnell, dass letztere meist aus einer überschaubaren Zahl von URLs besteht – dass ein höherer Prozentsatz davon vorne rankt, wenn der SEO seinen Job ordentlich macht, überrascht erst mal nicht besonders.
Hanns Kronenberg findet dann aber ein anderes Erklärungsmodell für die behauptete schlechte Performance: Bei den 8 SEO-Kriterien schwächeln Blogs in den Disziplinen „Fokus Suchintetion“, „Lebensdauer Content“ und „Aktualisierung“.
- Blogbeiträge sind häufig thematisch zu spitz, um allgemeinere Such-Absichten gut zu matchen.
- Ältere Beiträge werden meist straflich vernachlässig und viel zu lange nicht aktualisiert.
- Die Lebensdauer vieler tagesaktueller Beiträge ist prinzipbedingt enden wollend – Nicht zuletzt lässt die übliche Datumsangabe am Beginn eines Beitrags Blogpostings rasch alt aussehen.
- An der internen Verlinkung hapert’s auch häufig.
Der Autor erwähnt allerdings auch, dass Ausnahmen von der Regel existieren – und dass sich seine Aussagen natürlich nicht auf WordPress oder das jeweilige CMS beziehen, sondern auf das konkrete Content-Format: Mit WordPress lässt sich 2018 so ziemliche jede Art von Internetseite realisieren.
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Also Zeit, unsere Blogs einzustampfen? Nein, auf keinen Fall. Aber ambitionierte Content-Marketer können aus der vernichtenden Kritik wahnsinnig viel lernen. Richtig eingesetzt sind Blogs zwar keinesfalls ein Ersatz für anderen HPCFs (Hihg Performance Content Formats), leisten aber im Longtail sensationelle Arbeit.
Blogs sind wunderbar unverzichtbar für die Google-Rankings
Wie Marc Ostermann völlig richtig in seiner Antwort auf zielbar.de schreibt, findet man den Artikel ganz hervorragend. Sogar mit der Broad-Match Suchanfragen blogs geeignet für content marketing? taucht der Beitrag bei mir auf Seite 1 auf – zwar auf Platz 10, aber immerhin:
Also alles halb so wild? Ja und nein. Die Pro-Argumente kann ich mir an dieser Stelle sparen – ich habe Marc Ostermanns Analyse nichts hinzuzufügen. Der Beitrag enthält auch einen Kommentar von Meike Leopold, die mit Corporate Blogs das deutschsprachige Standardwerk zum Thema verfasst hat:
Ein gutes SEO-Ranking darf nur ein mittelbares Ziel beim Bloggen sein. Mit anderen Worten: Was für die Leser geschrieben wird, kann für Google & Co. nicht schlecht sein. Wenn dieses Grundprinzip im Sinne einer holistischen Content-Strategie in Bezug auf die zentralen Blog-Themen konsequent verfolgt wird, sollte sich das eigentlich auszahlen.
Da kann man nicht widersprechen. Und da sich die in einer differenzierten Online-Welt so wichtigen Longtail-Keywords nun mal am elegantesten auf einem Corporate Blog unterbringen lassen, ist das Format Corporate Blog ein genialer Hybrid aus SEO- und Content-Marketing Kanal – sofern man die angesprochenen Schwächen durch kluges Setup und adäquates Content Lifecycle Management abfedert.
Anstatt dem endlosen Netzdiskurs eine weitere theoretische Abhandlung hinzuzufügen, möchte ich daher lieber von meinen persönlichen Erfahrungen mit den angesprochenen Themen berichten. Man kann nämlich mit Blogbeiträgen ganz okay ranken – hier ein paar
datenschmutz.net Ranking-Beispiele:
Danke für den Artikel, dadurch kann ich meinen Blog weiter optimieren.
Sehr gern!
Interessant zu wissen, ist mir gar nicht aufgefallen. Ich hatte eher das Gefühl, dass ich öfter auf Blogbeiträgen lande.
Es wurde ja schon angeschnitten, die Menge macht es. Blogs haben, wie viele anderes CMS eine Admin Struktur die sie mitschleppen. Die meisten Blogeigner haben keine Ahnung wie man die Spider von den Seiten fernhält die wenig bis garnichts mit ihrem Thema zu tun haben. Ein Blog mit 30 Unterthemen konzentriert auf ein Thema hat Chancen, allerdings nicht in den hoch umkämpften Keyworten. Da muss man schon fleißig schreiben um auf +300 bis 500 Themennahen Beiträgen zu kommen.
Ich finde es gut dass das Thema der Menge endlich mal erwähnt wurde. Danke dafür.
… vielen Dank für diesen lehrreichen Artikel! Muss dann mal meine Texte aktualisieren :)
Ja, das zahlt sich schon aus, regelmäßig alte Texte zu überarbeiten.
Interessanter Bericht! Mir war das gar nicht so bewusst, dass eine interne Verlinkung ein so große Rolle für die Rankings spielt.
Was aber SEO seitig immer wieder ein Thema bei Blogs sind ist Duplicate content. Vor allem mit WordPress kämpfe ich hier und seh mich immer noch nicht raus.
Wenn ich einen Artikle in 2 Categorys anführe -> duplicate Content, und da die jeweilige Category Page ja mehrere Artikel beinhaltet, nutzt mir eine Cannonical URL gar nichts.
Irgendwie ist das System WP, das aus jeder Mücke eine URL (Ressource) macht SEO seitig eine Katastophe – ich hab immer noch nicht rausgefunden was man am BEsten machen soll.
Ja, mit der Cannonical hast du recht – und es gibt ja Kategorien, Terms, Archiv … alles sinnvoll für die Backlink-Struktur.
Meiner Meinung nach gibt es zwei Wege, damit umzugehen:
– Alle Archive mit noindex rausnehmen.
– Und/oder in allen Archiven nur das Excpert anzeigen.
PS: Sehr schöne Webseite und toller Schmuck!
Hallo,
ich finde immer wieder, dass das ein sehr komplexes Thema ist. Rankings kommen nicht von allein, zumindest nicht die ganz oben. Irgendwo wird ein Blogbeitrag sicher immer gelistet. Aber das kann kein Maßstab sein, wenn man bedenkt das 99% aller Klicks auf die ersten 10 Ergebnisse entfallen.
Da reicht meistens auch mittelmäßig nicht. Was in meinen Augen häufig unterschätzt wird. Genauso wie die ganzen Arbeiten, die Niemand sieht. In meinem Blog hatte ich 2018 Mal darüber geschrieben, wie ein Blogbeitrag in der Google Suche nach oben gepushed werden kann: https://www.blog-als-nebenjob.de/763/blogbeitrag-in-der-google-suche-nach-oben-bringen/
Mittlerweile habe ich den Artikel etliche Male überarbeitet und ergänzt. Mit den Erfahrungen aus den letzten 5 Jahren. Und ich kann ganz klar sagen, der Autor braucht einen langen Atem!
TOP Rankings kommen nicht über Nacht. Da gibt es sogar Studien bzw. Statistiken zu, die besagen die TOP 3 bei Google brauchen in der Regel so um die 1 bis 2 Jahre um dort zu stehen.
Aber natürlich muss auch der Inhalt stimmen. Qualität und Struktur. Der Leser sollte im Fokus stehen. Außerdem ist die Ladezeit seit 2021 ein Rankingfaktor geworden, der nicht unberücksichtigt bleiben darf.
Zu dem Thema könnte man wahrscheinlich ein Buch mit über 100 Seiten füllen. ;) Das würde aber etwas zu weit gehen. Ich glaube wer auf einige grundsätzliche Dinge achtet, hat gute Chancen bei Google. Vor Allem sollten die Inhalte regelmäßig gepflegt werden und immer wieder ein paar neue hinzu kommen. Dabei stets Keyword Analysen machen und die Zielgruppe im Hinterkopf behalten. Dann klappt das auch mit den Rankings.
Viele Grüße
Ronny