Ethereum dApp dock.io

dock.io Identity Management: Mein Lebenslauf wohnt jetzt in der Blockchain

Eine ausgesprochen spannende Ethereum Anwendung ist die zentrale (Business)-Datenverwaltung in der Blockchain. Diesem Thema widmet sich die Ethereum dApp dock.io. Die Mission klingt simpel und verlockend:

dock.io connects your profiles, reputations and networks into one sharable source using blockchain technology.

Derzeit wächst die App um 4.000 Nutzer pro Tag, wer schnell genug ist, sichert sich ganz neben bei seine ersten Ether Coins.

Was ist dock.io?

Dock.io ist sozusagen LinkedIn in der Blockchain: Ein dezentralisiertes Protokoll zum Austausch typischer Business-Daten wie Arbeitserfahrung, Connections, Empfehlungen und Co. Diese Daten werden verschlüsselt in der Blockchain gespeichert und unterliegen vollständig der Kontrolle des Nutzers.

Welches Problem löst dock.io?

Die großen Platzhirsche (LinkedIn, Upwork, Xing) versuchen natürlich, den Nutzer im eigenen „walled garden“ zu halten und haben kein Interesse an einem einfachen Austausch der Daten mit Konkurrenten. Die Blockchain als Ablage für das eigene Business-Profil löst dieses Problem nachhaltig.

Welchen Sinn haben die Tokens?

Die Token („DOCK“) sind die Währung, mit der Partner und Plattformen für den Zugriff auf die Nutzerdaten bezahlen. Die Benutzer kontrollieren dabei vollständig, wer auf die Daten zugreifen darf. Diese Partner und Plattformen bezahlen auch für die gegenseitige Datennutzung mit Tokens.

Wird das langfristig was?

dock.io logoVon den vielen Ethereum-basierten Start-Ups ist dock.io eines der spannenderen, nicht zuletzt wegen der recht umfangreichen Finanzierung und des erfahrenen Teams. Der Großteil der Gründer arbeitet übrigens auch bei remote.io, einer Blockchain-basierten Jobbörse. Synergien sind als naheliegend, und während andere Gründer bisher bloß Konzepte vorgelegt haben, ist dock.io bereits mit einer Alpha-Version seit Anfang des Jahres im Live-Testbetrieb.

Warum soll ich mich genau jetzt bei dock.io registrieren?

Wie immer gilt: Der frühe Online-Vogel frisst die Coins. dock.io hat sich ein spannendes Belohnungs-Schema für neue Registrierungen ausgedacht: Bis zu einer Netzwerkgröße von 250k gab es 45 DOCK pro Einladung, die Provision fällt mit steigender Größe (bis auf 0,35 DOCK ab 32 Millionen registrierter Nutzer.

Die App wächst mit +4.000 Nutzern derzeit rasant, aktuell ist die halbe Million knapp überschritten. Für verifizierte Registrierungen gibt’s 11,25 DOCK (entspricht aktuell rund $1,5). Die Tokens kann man wahlweise in andere Cryptocurrencies oder auch Echtgeld traden. Dazu ist lediglich ein kostenloses Etherwallet wie Metamask erforderlich.

Wie sich das Ökosystem entwickelt, wird wie bei allen Start-Ups die (nähere) Zukunft zeigen. Die Prognosen stehen jedenfalls nicht, denn eine Art erweitertes Single-Sign On ohne zentralen Provider, dafür mit Nutzer-gesteuertem Datenaustausch, macht in der Tat hochgradig Sinn.

zur dock.io Registrierung

Was funktioniert jetzt schon, was ist alpha?

Die grundsätzlichen Funktionalitäten sind vorhanden, da und dort hakt’s noch etwas mit der Bedienung. Derzeit beherrscht die App den Import der eigenen Google+ und LinkedIn Kontakte. Letztere holt sich dock.io nicht über die API, sondern via zip-File Upload, ebenso die Profildaten (Title, Description, Job Experience, Education, Skills und Recommendations).

Relativ rudimentär ist die Verwaltung des eigenen Netzwerks gestaltet, die Visitenkarten zeigen nur den Slogan und Links zu den Social Profiles. Aber dock.io will ja auch keine LinkedIn-Alternative, sondern Blockchain Datenprovider sein. Unterstützung für weitere Netzwerke und Sprachen soll folgen.

Interessant gestaltet ist das Roadmap-Voting: Hier darf jeder über die Priorisierung neuer Features mitvoten. Die eigene Stimme zählt dabei proportional zu den DOCK-Tokens im eigenen Wallet – das nennt man dann wohl Blockchain-Plutokratie.

Ein bisschen Blockchain-Background für Einsteiger

Wer eine Start-Up oder Technik-Förderung abstauben will, ist derzeit gut damit beraten, das Buzzword #BLOCKCHAIN mehrmals im Konzept unterzubringen. So ganz einfach zu verstehen ist die Technologie, die Bitcoin und anderen Cryptowährungen antreibt, zwar nicht. Aber die Gier ist eine starke Motivation, und die Verlockungen einer Rendite von mehreren hundert Prozent pro Jahr haben schon so manchen blauäugigen Amateur-Investor dazu verleitet, sein Sparguthaben zum Höchststand in Bitcoins umzutauschen. Das sollte aber nicht davon ablenken, dass die Blockchain-Technologie ganz neue Möglichkeiten der dezentralen Datenverwaltung nicht nur im Finanzbereich erlaubt.

BC ist zwar die originäre, bekannteste und verknappteste Währung – nach wie vor sind High-End Grafikkarten fast unerschwinglich, weil sie sich so gut zum „Minen“ (Errechnen neuer Coins) eignen, immer wieder geistern Stories vom horrenden Stromverbrauch, Chinas Mining Verbot und geschlossenen russischen Mining-Farmen durch die Mainstream-Medien. Aber Bitcoin ist längst nicht die „effizienteste“ Währung, da (Mikro)Transaktionen rechenintensiv, langsam und damit schlicht teuer sind.

Blockchain Basics

Bitcoins, Ethereum und Co. – Die Blockchain ist längst nicht mehr nur ein Werkzeug für Finanztransaktionen.

Längst buhlt also eine ganze Plethora von sogenannten Altcoins (alternative digitale Währungen) um die Gunst der Nutzer. Crypto-Currency-Exchanges, die Börsen der neuen Währungen, ermöglichen den Ankauf der Währungen mittels fiat („Echtgeld“) oder den Tausch bzw. Kauf und Ankauf verschiedener Währungen. Für Neueinsteiger ist der Markt mehr als unübersichtlich, doch das trübt die Hoffnungen auf schnellen Reichtum bisher kaum.

[irp posts=“67171″ name=“Pula & Capri in: Hodler Dogs – Eine Bitcoin Fabel“]

Die bekannteste Nachfolge-Währung von Bitcoins heißt Ethereum. Diese Kryptowährung hat nicht nur die zweitgrößte Marktkapitalisierung nach Bitcoin aufzuweisen, sondern geht über die ursprüngliche Idee einer dezentralen virtuellen Währung weit hinaus. Ethereum will eine Infrastruktur anbieten, die langfristig die Zentralisierung des Internets überflüssig machen und Mittelsmänner ausschalten will. Das geschieht durch sogenannte Smart Contracts: Kleine Programme, die „im Netzwerk“ (das heißt auf den dezentralisierten Nodes, die in Summe die Blockchain generieren) laufen und Transaktionskonditionen regeln.

Diese Smart Contracts ermöglichen die Entwicklung von dApps. Das „d“ steht für dezentral, das Konzept kann man sich als eine Art Ausweitung von Open Source vorstellen. Nicht nur der Quelltext steht zur Einsicht frei im Netz, die Apps können sogar während der Laufzeit auf korrekte Ausführung geprüft werden. Der Name der internen Währung lautet genau genommen Ether (ETH), Ethereum bezeichnet das verteilte Netzwerk in seiner Gesamtheit.

Das klingt alles recht abstrakt, wird aber greifbar, wenn man mögliche Anwendungsszenarien beleuchtet: E-Voting Systeme, virtuelle Organisationen und Crowdfunding-Kampagnen lassen sich über die Ethereum Blockchain sicher, transparent und ohne zentralen Server (!) abwickeln. Und eben auch Business-Anwendungen wie Dock.io.


Titelfoto: Sida Productions / fotolia | Coin-Foto: rcfotostock / fotolia

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar