Blogistan-Panoptikum Woche 11 2k7

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Das Internet wurde zum Massenmedium, und was ist geblieben von John Perry Barlows Declaration of Independence of Cyberspace? Die Online-Zensur ist im Steigen begriffen, wie die Open Net Initiative zu berichten weiß. [via The other end of the telescope]

Internet censorship is spreading rapidly worldwide, according to OpenNet Initiative, a project headed by Harvard Law School and the universities of Toronto, Cambridge and Oxford. Web censorship is being practised by about two dozen countries and is applied to a far wider range of online information and applications according to the research group.

Nicht nur die Kommunikationsfreiheit nimmt ab, auch die guten alten Echtzeit-Inhalte sind in Gefahr. Über das Ende der Live-Übertragungen schreibt Georg Bürstmayr im Österreich-Blog der Zeit. Doch weder veränderte Sehgewohnheiten noch die Unlust der Zuseher an medialer Gleichzeitigkeit tragen die Verantwortung: das digitale Fernsehen sorgt mit seiner eingebauten Verzögerung für eine systemimmanente Latenz von einer bis acht Sekunden:

Digital is cool, aber leider nicht zeitgleich: Heute kommt das ORF-TV-Bild „so cirka eine Sekunde“ nach dem Ton im Radio, und wer über die Telefonleitung Fernsehen guckt, kriegt nochmal 7 Sekunden später die Wiederholung.
Und die Zeiten, wo eine ganze Stadt ein Ereignis, ein Tor, das Passieren der Ziellinie oder whatever im selben Moment gesehen hat – doch, das hatte was Verbindendes! – seltsam, die waren mal im 20.en Jahrhundert, und jetzt, nach zwei Jahrzehnten Fortschritt, hat es sich gehabt mit „live“?

Es twittert allenthalben

In der vergangenen Woche gebührte das Prädikat „meistdiskutierter Online-Service in Blogistan“ eindeutig Twitter: von Steve Rubel übers Media-Blog bis zu Pixelgraphix (dort gibt’s eine kleine Linksammlung rund uns Thema) stellen alle Blogger die Frage, was mit dem eigenartigen Kurznachrichten-Format denn anzufangen sei.

Was ist Twitter? Die verlängerte Hand des Geeks? Twitter macht es dem Nutzer extrem leicht, schnell Nachrichten ins Netz zu stellen und hat somit hohes Suchtpotential. Man kann seine maximal 140 Zeichen pro Information über den Browser, per IM, per SMS und über alle möglichen Tools an Twitter senden und abrufen. Registrierten Nutzern steht es frei, diese Infos frei zugänglich zu machen oder sie nur bestimmten Freunden zu zeigen.

Der Werbeblogger jedenfalls ist anscheinend noch kein begeisterter Twitterianer:

Twitter ist für mich Web-Rotz pur – jedoch nicht im eklig, eitrigen Sinn sondern in der Art und Weise wie man mit Informationen, Daten und der eigenen Identität umgeht. Twitter ist ein Freudenfest für Selbstdarsteller und Voyeure – beide bilden eine symbiotische Einheit. Die Selbstdarsteller posten blitzschnell was sie gerade machen und andere können diesen wirklich zeitraubenden Unsinn dann konsumieren.

Der Webworkblogger dagegen listet gleich 17 sinnvolle Anwendungen für den Service auf, Zitat:

Spontane Aufrufe und Aktionen: Einzelne Akteure können schneller ein kleines Publikum an Zeugen, Helfern oder Mitstreitern zusammentrommeln, z.B. für spontane Mini Demonstrationen, Wahrnehmung von Sonderangeboten, „Stress“ als Gastgeber mit Gästen…

Naja, wer’s braucht, der braucht’s eben. Vielleicht das passende Service für die SMS-Generation – und jedenfalls nicht in Gefahr, durch überbordende Komplexität User zu überfordern, vermute ich mal.

Update zu Frank Helmschrott Spamforschung: nach nur 3 Tagen tauchte nun der erste ungebetene Gast auf. Die Spammer sind fast schon schneller als Google…

Uni-Backlink für lau

Gute Nachrichten für alle SEO-Fans: das Ehl&Ing Blog vergibt an alle Trackbackenden einen Gratis-Uni Link: bekanntlich werten Suchmaschinen die .ac-Domains besonders hoch. Am 1.4. wird bekanntgegeben, welche Uni zurücklinkt – da bin ich ja mal gespannt und schließe mich natürlich an.

Ladyblogger? Blogerette? Bloggerin?

Nicht 17 Gründe, wie man weibliche Blogs sinnvoll nutzen kann, sondern vielmehr 12 der bekanntesten Blogautorinnen Deutschlands stellen die Blogpiloten vor. Meine Favoritin ist leider nicht auf der Liste, dennoch: die sollte man kennen.

1 Kommentar

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  1. blote tieten sagt:

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